Mai-Poesie

Autoren: coco (co), janina (ja), miri (mi)

Au wei, es ist Mai und kein Baum in Sicht,
liegts am Gewicht? Ich weiss es nicht.
Doch, mir dünkt, es liegt daran, dass der Mann,
der den Baum letztes Jahr stellte,
aus Versehen den eigenen Verstand fällte
und nun zurecht auf dem irrenden Wege die Welt ertaumelt
während zur selben Zeit an meinem Balkon die Freiheitsfahne baumelt.
Im Jahr zuvor, ein noch größerer Tor –und jetzt ganz Ohr:
Fiel von der Leiter –es geht noch weiter- der Mann mit Baum,
brach sich kein Bein, keinen einzigen Knochen, doch nach zwei Wochen
war unaussprechlich klar, dass jener sich zwar wieder beugen,
doch nie mehr werde zeugen, denn des Jägerzauns’ Spitze
bohrte sich im Antlitze in des Mannes bestes Stück.
Doch zum Glück hab ich gelernt und mich von Maibaumstellern entfernt.
(Zumindest bis zum nächsten Baum, inkonsequent bin ich wohl kaum!)
Drum lasset die Erkenntnis walten und uns wie gehabt verhalten:
Ein Wald voller Bäume und viele Träume,
dass der nächste Mann mit Forstwirtschaft kann.

(co)

--

Einen Förster will die Coco zum Mann?
Da hat sie wohl was falsch verstann.
einen mann der bäume zerhackt,
auch manchmal in den Wald reink*t
Den Tag am liebsten alleine verbrächt,
bei dem Igel und dem Specht,
dem die Welt viel zu laut und schnell sich gestaltet
der ist, mit Verlaub, veraltet.
Die guten Männer sind, statt wie Förster, wie Bäume,
hoch gewachsen, mit oben viel Laub
erfüllen uns unsere kühnsten Träume,
und machen sich nicht allzu schnell aus dem Staub.
Bei Unwetter lehnt man sich an ihren Armen,
sie selber nicken geduldig im Wind.
das Wetter wird sich ihrer erbarmen
weil sie so nett und flexibel sind.
Manche verlieren im Herbst ihre Krone,
den Makel sollte man nehmen in Kauf.
denn dafür erntet man dann zum Lohne
einen riesigen Liebes-Hauf.
Doch jetzt ist nicht Herbst, jetzt is Mai, meine Liebe,
die Kerle und Bäum' stehn in voller Pracht
drum geh und gebe dich hin der Triebe,
und genieße die erste Maiennacht!

(ja)

--

Der warme April wird vermisst,
denn es pisst,
im Mai, der wie immer beginnt schlimmer als er endet,
und gleich am ersten Tag die bayerische Polizei befremdet,
denn dieses Jahr sind es nicht die Linken die nerven,
vermummte Manager die mit Marmorbödenstücken werfen,
und in die schwächelnden Pfundnoten schniefen,
während ihre Stimmen vor Mitleid triefen,
doch sie wollen kein Tamiflu oder guten Rat, sie wollen Geld vom Staat!
Da wendet sich die Frau noch richtigen Männern,
Mit Hund und Gummistiefeln voller Dreck und Sand,
und am besten ein paar Hektar Land,
und einem Liebesnest im Wald,
mit einem Förster den ganzen Tag reiten,
wie Hardy Krüger Jr. im Zweiten,
und während die Stunden rasen,
schießt er zum Abendessen noch einen Hasen.

(mi)

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