Magnus will Meer

Nachdem die letzten drei Tage der sog. archaeologischen Grabung mit eigentlichem Graben nuescht mehr zu tun hatten und es allgemein nur wenig zu tun gab, nahm ich jede sich mir bietende Aufgabe freudig an - und das habe ich nicht bereut! Auf diese Weise kam ich naemlich bereits am Donnerstag nach Tel Aviv und hatte die Moeglichkeit in der dortigen Bar Ilan University (uebrigens die zweitgroesste in Israel) das Labor zu besichtigen und saemtliche Tell es-Safi Funde zu sehen - zumindest die, die schon mehr oder weniger rekonstruiert, aber (noch) nich im Israel Museum in Jerusalem sind. Es war - einmal mehr - uberwaeltigend! Fotos folgen.
Nach End-of-Season-Party und Abschied vom Kibbutz bin ich nun wieder in Tel Aviv und geniesse dies in folgen Zuegen. Gewisse Traditionen, wie z.B. das Uebernachten auf dem Dach, werden hierbei natuerlich, schon aus finanziellen Gruenden, beibehalten. Allerdings gibt es auch Unterschiede: waehrend ich in Jerusalem nachts noch ein Pulli trug, geht's in Tel Aviv auch oben ohne. Es ist wirklich warm. Und das gilt auch fuer das Wasser! Sollte ich je wieder ans Meer fahren, dann wird die israelische Kueste meine erste Adresse sein. Ausserdem ist hier selbst der vermeintlich profane Badespass ein Erlebnis biblischen Ausmasses, denn wenn man bedenkt, dass man schon dem regulaeren Seegang hier (die Wellen sind mitunter aber auch 1,50 m hoch) mehr oder weniger hilflos ausgeliefert ist, kann man sich gut vorstellen, wie es einem Jona oder auch einem Paulus ergangen sein muss.
Aber auch eine weitere Tradition soll hier Erwaehnung finden: dank der Tatsache, dass unser kanadischer Freund Ric gestern auf den wahrscheinlich einzigen spitzen Stein am gesamten, kilometerlangen Sandstrand getreten ist, hatten wir die Moeglichkeit, unsere Tour durch israelische Krankenhaueser fortzusetzen. Dieses Mal "besichtigten" wir das Hospital, in dem 1995 Jitzchak Rabin verstarb, nachdem er von Jigal Amir angeschossen worden war. Man koennte dies als ein schlechtes Omen deuten, aber ich glaube, der bedauerliche Umstand, dass Ric mit sechs Stichen genaecht werden musste und seinen mittleren Zeh u.U. nie wieder wird bewegen koennen, hat eher damit zu tun, dass besagter Stein seine Sehne durchtrennte.
Nun, er selbst nimmt es mit Humor.
Wie immer gaebe es natuerlich noch mehr zu berichten, aber ich werde versuchen, ab Montag die Bilder fuer sich selbst sprechen zu lassen.
Bis dahin viele Gruesse und Schabbat Schalom!
Magnus

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