Madrid: Löst Sheldon Adelsons EuroVegas sich in Rauch auf?

Es gab schon länger einige Gerüchte um den schleppenden Fortgang des geplanten Mammuth-Zockerprojektes bei Madrid. Sie wurden mit der Finanzierung in Verbindung gebracht und stets dementiert.

Klar ist, das Adelson nur einen geringen Teil von etwa 10 bis 15 Prozent der Investitionssumme von 18 Milliarden aus eigener Kasse aufbringen will. Das Projekt soll dann in einer ersten Phase, viel kleiner als in der Endstufe, gestartet werden und Dank der durch gesparte Steuern (10% Einheitsteuer statt Spitzensteuer von 45%!) erwarteten Riesengewinnen weiter finanziert werden.

Dazu bräuchte Adelson nur ihn finanzierende Banken und vielleicht die eine oder andere Garantie des spanischen Staates? Das sollte doch nicht zu viel verlangt sein? Etwaige juristische Schwierigkeiten in den USA und Asien sind rein zufällig und tun nichts zur Sache.

Jetzt hebt der Präsident der Comunidad de Madrid, Ignacio González, zu lautem Wehklagen an: Es bestünde die reale Gefahr, dass EuroVegas sich buchstäblich in Rauch auflöse, absurderweise gerade wegen des Rauchverbotes in Spanien!

Adelson findet, dass ein richtiger Zocker beim Spielen auch qualmen und saufen dürfen müsse und auch die gegen Knete gefälligen Damen sollten gerade so weit entfernt sein, dass man den Laden selbst nicht als Puff bezeichnen darf. Das ist anscheinend ein globales Erfolgsrezept?

Diese sogenannte Präsident entblödet sich nicht im Radio öffentlich zu behaupten, dass die Realisierung eines 18 Milliarden Projektes an fehlendem Rauch zu scheitern drohe. Dafür alleine schon gehört der Kerl abgesetzt…

Er behauptet aber zusätzlich, diese Aufhebung des Rauchverbotes in den Spielhöllen von EuroVegas sei Adelson von Ministerpräsident Mariano Rajoy „höchstselbst“ versprochen worden, mit dem sich dieser zweimal in den letzten Jahren getroffen habe.
Es habe eine Verpflichtung gegeben, das Rauchverbot bis zu diesem Sommer aufzuheben und nun sei man im September, das Wetter sei auch schlecht, man könne nun wirklich nicht mehr von Sommer reden…

EuroVegas sei das wichtigste Investitionsprojekt von ganz Europa und würde hundertausende Arbeitsplätze schaffen. Nach seiner vollständigen Realisierung in etwa 15 Jahren würde ein Äquivalent von 4,5% des PIB der Comunidad von Madrid und etwa 0,7% des PIB von ganz Spanien geschaffen. 12 Hotels, 36.000 Zimmer, 80 Millionen Zocker-Touristen pro Jahr, drei Golfplätze, sieben Theater, eine Veranstaltungshalle für 20.000 Zuschauer und das alles mit nur 6 klitzekleinen Spielkasinos zusammengezockt.

Ein wahnsinniges, ein todsicheres Geschäft für alle Beteiligten, abgeblasen wegen dem dämlichen Rauchverbot? Muss ein echter Trotzkopf sein, dieser Sheldon Adelson. Was hat dieser Ignacio González getrunken oder geraucht vor seinem Radio-Interview?

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NACHTRAG:

Die US Bank JPMorgan bezweifelt dass Adelsons Firma Las Vegas Sands das EuroVegas Projekt in Madrid realisieren wird. Diesen Eindruck habe man aus Gesprächen mit Verantwortlichen der Firma und eigenen Analysen gewonnen.

Im Februar hatte González zusammen mit Michael Leven von Las Vegas Sands auf einer gemeinsamen Pressekonferenz verkündet, dass im April eine öffentliche Ausschreibung erfolgen sollte und die Aufträge bis September vergeben sein sollten um im November, so hatte der Spanier stolz verkündet, die ersten Steine vermauern zu können.

Nichts davon ist bisher erfolgt, es soll bisher nicht einmal das dafür benötigte Gelände bei Madrid gekauft worden sein…

Schon geht das Spiel von neuem los, diesmal aber in Tokyo: Mit der Vergabe der Olympiade nach Japan sei dies für Adelson ja eigentlich ein viel besserer Standort? Zwar sei Glückspiel dort verboten, aber der  mögliche neue Premierminister, der im Dezember gewählt werden könnte, sei als Freund des Zockens bekannt…



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