Lyzis… alter Tschekist!

Ich sitze ich in meiner Bude und schreibe einen Kommentar in einer Blogsportdiskussion, bin fertig und gucke auf die Uhr: 4 Stunden. Wie blöd ist das den? 4 Stunden für einen lächerlichen Kommentar in einer nur mäßig interessanten KleinKleinBlogsportscheissdiskussion? Nee, nee. So darf das nicht laufen. Ineffizient. Überhaupt nicht einzusehen! Im Namen der revolutionären Zeitökonomie und ganz im Sinne meines BlogsportWichtigtuerVielschreiberRankings veröffentliche ich den Kommentar hier glatt als Artikel. Gnadenlos:

@LW
Wie ich es vermittelst einer anderen Schreibweise vermag den ganzen „BEGRIFF des Kommunismus“ zu revidieren, bleibt dein Geheimnis. Du wirst nicht in der Lage sein das zu erklären.

Aber wie steht es den mit deiner Begriffsarbeit, mit deinem „BEGRIFF“ vom Kommunismus? Ziemlich mau wie ich meine.
Aus einer völlig berechtigten Opposition zur antiauthoritär-pazifistischen und damit voluntaristischen Wursthaarlinken, verharrst du ex negativo in der überkommenen Pose des Politkommissars without Organisation und entlarvst dich als Derjenige zu kritisierende, der mit dem Arsch noch nicht einmal gedanklich aus dem linken Szeneurschleim herausgekommen ist. Aus reiner Besinnungs-und Ratlosigkeit entartest du zum polternden StaatsParteiStalin-Apologeten. Deine mit durchaus bemerkenswerter Kunstfertigkeit aufgetürmten Wortkathedralen bleiben so Reaktion, pure Defensive, Mahnmal deines Verkriechens und Anlehnens an den Glanz und die Stärke des Gewesenen im Angesicht des erkenntnisfernen Elends das sich links, linksradikal oder kommunistisch schimpft – keine Aktion, kein Begriff, kein Materialismus und keine dialektische Herangehensweise an die grosse communistische Aufgabe der Arbeit des Begriffs.

Wo bleibt den in deinen Ausführungen der „Staat der nur zum Sterben bestimmt ist“? (die entsprechenden Stellen bei Marx wirst du kennen), wo sind den deine Überlegungen zu den hanebüchenden Entartungen in der Zeit des Stalinismus? (Stalin und alle seine Lakaien waren Konterrevolutionäre! Beispiele: Die mangelnde blutige Bekämpfung der Kirche nach der russ. Rev., die zögerlichen und unzureichenden Waffenlieferungen an die spanischen Revolutionäre 36/37, Das schändliche Verschlafen des deutschen Angriffskrieges – alleine dafür hätte das gesamte Zentralkomitee sofort an die Laterne gehört. Die dilletantische, von Ruhmsucht und fachlicher Inkompetenz geprägte Kriegsführung, Stichwort: Wettrennen zwischen Korossowski und Schukov, das war nicht nur menschenfeindlich sondern hat die besten Männer und Frauen der roten Armee gekostet, abgesehen davon das die Hinrichtungen 1936 nach Quote in der Generalität der roten Armee zuvor ihr Übriges getan hatte. Wieso wurde Berlin nicht einfach ausgehungert und aus der Luft ausradiert? Stattdessen blutiger Häuserkampf? Die Beantwortung dieser Frage hätte unter vernünftigeren Bedingungen nochmal Laterne und proletarisches Erschissungskommando für die Führung bedeutet! Eine Auseinandersetzung mit den Theoremen aus der Zeit des Stalinismus würde den Text um das zehnfache vergrössern. Egal, du @LW argumentierst ja schließlich überhaupt nicht theoretisch, sondern nur mit Schlagworten. Überflüssig also), wo sind deine Kritikpunkte zu Geld/Geldwirtschaft und Lohnarbeit z.B. in der von dir oft genug gehypten DDR? (Lies mal die „Kritik des Gothaer Programms“, verstehe und vergleiche das mit den lächerlichen Faxen die diesbezüglich im Ostblock bejammernswerte Realität wurden). Nichts von alledem.

Du machst eloquentes Holzammergebolze. Schön. Du vermagst es trotzdem nicht mit verbalradikalem Wortgeklingel zu verschleiern, das du die dringend(st)e Frage nach der Immanenz des Subjekt gewordenen Menschen, auch in deinem Stalinismus nicht beantwortet wird. Solange du nicht zwischen der Diktatur der Partei und der Diktatur des Proletariats unterscheiden kannst, ist dir nicht zu helfen.

Was du – ganz verfangen im HierundJetztunddadrübenvor20Jahren – sozialistischen Staat nennst, nennen Communisten die ihre Kritik von Marx her entwickeln eine „staatsanaloge Form die sich so bald wie möglich selbst abzuschaffen hat“, was du dir ihn deiner hölzernen ML-Denke nur als „Partei“ vorstellen kannst, nenne ich – im Eingedenken der Art und Weise wie diese Apparate in deutschen Verhältnissen immer wieder figurierten – „proletarische Selbstorganisation“. Das ist die „Arbeit des Begriffs“, die Form die dem Inhalt verpflichtet ist und Ausdruck der richtigen materialistischen Herangehensweise, die das Gewesene rezipiert und zu deren Denkanstrengung du nicht bereit bist.

Weil ich jetzt gerade zu faul bin weiter zu schreiben, noch ein kleiner communistischer Allgemeinplatz aus dem Zitatebergbau: „Mit Idealismus und Metaphysik kommt man in der Welt am leichtesten durch, denn man kann dann soviel Unsinn zusammenschwatzen wie man nur will, ohne sich auf die objektive Realität stützen zu müssen und ohne der Prüfung dieser unterworfen zu sein. Materialismus und Dialektik erfordern hingegen Anstrengungen, da muß man sich auf die objektive Realität stützen und die Prüfung durch diese bestehen, unternimmt man keine Anstrengungen, dann wird man in Idealismus und Metaphysik abgleiten“. (Mao)


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