Montag, 13.April 2015. Der Terminplaner ist gefüllt mit Notizen. 8:00 Waldspaziergang. Zwar nicht das Highlight des Tages und nicht unbedingt eine Verpflichtung an sich, aber für mich, sowohl psychisch als auch physisch, ein unbedingtes Muss. Ein Spaziergang durch Wiesen und Wälder steht auf meiner persönlichen To-Do Liste ziemlich weit oben und ist in meiner Tagesroutine fix verankert, auch wenn es sich an dem einen oder anderen Tag zeitlich partout nicht ausgeht. Aber genau diese Abweichungen bringen Abwechslungen und Freude ins Leben und zeigen, dass Flexibilität und das Sprengen von starren Strukturen und Abläufen unglaublich befreiend sein können.
Wie viele von euch vielleicht bei meiner Gartenecke erkannt haben, liebe ich es, Wildkräuter zu bestimmen und in unserem Garten heimisch zu machen. Was freilich kein leichtes Unterfangen darstellt, da sich die Vegetation unseres fast mediterran anmutenden Steingartens immer wieder als wahre Herausforderung für Mensch und Flora darstellt. Hauswurzen ja, Blümchen nein. Warum? Felsiger Boden und die Erhitzung der Steine tragen dazu bei, dass es einiger Jahre feinfühliger Erprobung bedarf.
Als ich das aus der Kindheit unter Hänsel&Gretel in voller rosa blauer Pracht inmitten einer frühlingsgrünen Wiese erspähte, musste ein Strauss davon mit. Vollgepackt mit Giersch, Brennnessel und Ehrenpreis war klar, was zu Mittag in der Pfanne gemeinsam mit Spätzle schmorte (Rezept folgt!) und welches Kraut sich einen Sonderplatz auf dem Fenster für ein ausgiebiges Sonnenbad verdient hat.
Denn: Lungenkraut ist wie der Name schon sagt in getrocknetem Zustand prädestiniert für den Einsatz als Wunderwaffe gegen Kehlkopfentzündungen und anderen Atemwegserkrankungen, Heiserkeit und Halsschmerzen.
Wusstet ihr, dass sich die Blüten nach der Befruchtung von Rosa auf Blau verfärben?
Sie eignen sich auch prima als Deko für Omeletts und Salate.
Schon als Kleinkind war ich extrem bronchitisanfällig. Und noch heute ist es so: sobald ich verkühlt bin, kann ich fix damit rechnen, dass es erstens in einer Kehlkopfentzündung und einer anschließenden asthmatisch-ähnlichen Bronchitis mündet. Tja, und so ist es gekommen, dass ich von Antibiotika über Salbei-Tees und Konsorten, schleimlösende Mittel über Homöopathie so ziemlich alles ausprobiert habe, was sich auf dem heimischen Markt befindet.
Die Wirkung des Lungenkrauts jedoch war mir bis vor kurzem unbekannt, und ich bin schon gespannt, wie sich der Lungenkraut-Tee beim nächsten Einsatz (der hoffentlich noch in weiter Ferne liegt), macht. Aber zuerst mal werden die heilenden Blüten und Blätter getrocknet.
Habt eine wunderschöne sonnige Frühlingswoche!
Eure