Ich stehe leider auf Kriegsfuß mit Hefe, d.h. Hefe eher mit mir. Jedes Mal, wenn ich es doch wage, alle Zutaten vereine und mich über die erste Runde Aufgehen freue, lacht sie mich aus, fällt nach dem zweiten Mal Gehen zusammen wie ein nasser Sack. Jedes Mal waren zwei Mal und das reicht mir, die Frustrationsgrenze ist erreicht. Die schönen, guten Zutaten! Pizzateig übernimmt bei uns mein Mann.
Dabei gäbe es so tolle Brote, die ich längst backen wollte. Allen voran das Nussbrot von Mona, die ich samt Brot vor einiger Zeit kennenlernen durfte, als ich bei Lisa (vom wunderbaren Blog Liz & Jewels) eingeladen war. Jeder brachte etwas fürs Buffet mit und Mona ihr Brot. Das machte sie gleich doppelt sympathisch, sie war eine super liebe Gesprächspartnerin und kam dann auch noch mit so einem Brot daher! Ich konnte das Rezept kaum abwarten! Als Mona es dann auf ihrem Blog 180°Salon veröffentlichte, kaufte ich, mit dem festen Vorsatz es erneut zu probieren, ein Paket Hefe. Um es dann nach drei Wochen wegschmeißen zu müssen, weil ich mich ja doch nicht mehr getraut hatte. Ist das wie beim Reiten? Hätte ich gleich wieder aufsteigen sollen? Mein letztes Mal Reiten endete mit Armbruch, ihr wisst Beischeid.
Letztlich würde ich es schon wieder hinkriegen, aber Hefe, ach ich weiß nicht, die braucht so lange und ich bin zu ungeduldig. In der Küche muss es bei mir zackig gehen. Das spürt sie bestimmt und sagt „ätsch“.
Ich mag es schnell und geschmacklich trotzdem ohne Kompromisse. So wie diese fantastischen Brötchen hier, die ich bei Eva von Food Vegetarisch entdeckt habe. Sie sind original in 7 Minuten auf dem Blech (ich schenke mir die 5 Minuten ruhen lassen, ja selbst so ungeduldig bin ich) und nach 23 Minuten sind sie fertig, duftend, weich. Brötchen auf die man stolz ist, weil sie so schön aussehen und alle fragen: „Die sind selbstgemacht?“
Gerade auch mit kleinen Kindern ist es toll, dass der Quarkanteil sie so weich und luftig macht. Bei normalen härteren Vollkornbrötchen kommen kleine lückenhafte Kinderzähnchen ja ganz schön ran.
Da mich nun alle nach dem Rezept gefragt haben, die sie bisher bei mir gegessen haben und ich doch Evas Rezept ein mini bisschen abgewandelt habe, danke ich Eva, dass ich es auch euch verraten darf. Ihr solltet aber nicht verpassen, euch die Brötchen auf Food Vegetarisch anzusehen, dort sind es kleine Pizzabrötchen aus Buchweizen. Der Blog ist ohnehin sehr empfehlenswert und mehr über Buchweizen erfährt ihr dort auch. In ihrer Rezeptesammlung ist garantiert etwas für euch dabei!
Inzwischen habe ich außerdem 10 Gewinner des Gestengras Giveaway zu verkünden. Ich glaube vor Gerstengras scheuen trotz meines Berichts noch viele. Müsst ihr nicht, schnappt euch einfach ein kleines Pflänzchen, wenn euch eines über den Weg läuft und probiert es aus!
Und diese 10 müssen darauf nicht warten, ihr bekommt frisches Gerstengras bequem zu euch geschickt: Stephie, Sina, Dorothee, Steffi Kersten, Anja, Julietta, Silke, Anja Dietrich, Yvonne und Bluework. Claire hat euch gezogen, herzlichen Glückwunsch! Ihr erhaltet in Kürze eine Email von mir und einen Gutschein von der Demeter Gärtnerei Sannmann, den ihr dann einlösen dürft. Vielen Dank, an die Gärtnerei. Ich wünsche euch ganz viel Freude damit!
Und alle anderen die mitgemacht haben: Claire hat im Spiel auch euch gezogen, denn sie wollte gar nicht mehr aufhören. Ich schicke euch eine imaginäre Gerstengraspflanze. „So tun als ob“, wie Claire sagt. Vielen Dank für die lieben Kommentare!
Luftig weiche Vollkornbrötchen
adaptiert von Food Vegetarisch, ergeben 6 üblich große Brötchen
Ihr braucht:
200g Quark (ich nehme Schaf, für vegane Alternativen schaut vielleicht in den Kommentaren)
1 Ei
50ml lauwarmes Wasser
1 TL Salz
250g Mehl (Eva nimmt Buchweizen, ich nehme 200g Dinkelvollkornmehl und die übrigen 50g je nach Laune Buchweizen oder Teff*)
1 TL Weinsteinbackpulver
Sesam und Mohn zum Bestreuen
Und so wird’s gemacht:
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Quark, Ei, lauwarmes Wasser und Salz verrühren.
Mehl mit Weinsteinbackpulver vermischen und unter die flüssige Masse rühren. (Eva schlägt vor, den Teig 5 Minuten ruhen zu lassen.)
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig mit zwei sehr vollen Esslöffeln auf dem Backpapier zu 6 großen Brötchen formen. Mit Sesam und Mohn bestreuen und für 20-25 Minuten backen.
* Das glutenfreie Teffmehl liefert Eisen, Magnesium, Phosphor, Zink, Kupfer und Mangan in hohen Mengen. Es ist gut verdaulich und wirkt basisch gegen übersäuerten Magen. Ihm wird nachgesagt, das am besten geeignetste Mehl für die Ernährung von Babys, Kleinkindern, Schwangeren und Senioren zu sein, da es das Nervengerüst, das Immunsystem sowie die Organe schützt und kognitive Fähigkeiten verbessert. Sportler schätzen Teffmehl aufgrund des hohen Proteinanteils. Ich schätze es außer für Claire dafür, dass es langanhaltende Energie spendet und im Gegensatz zu vielen anderen Mehlsorten kaum in Zucker aufgespalten wird. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel und das Appetitverhalten aus. Teffmehl ist erhältlich in Bioläden und Reformhäusern.