Vorgestern wurde der „Brandbrief“ des Städte- und Gemeindebundes an Kanzlerin Merkel bekannt, den immerhin 215 Bürgermeister von Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen gezeichnet haben. Ich war schon erschrocken und betroffen, dass auch der Lüdinghauser Bürgermeister Richard Borgmann das Papier unterschrieben hat.
Angeblich wissen die unterzeichnenden Städte und Gemeinden kaum noch, wie sie die hohen Flüchtlingszahlen bewältigen sollen. Es soll eine Art Hilferuf des Städte- und Gemeindebundes NRW sein, der unter anderem verlangt, den Zuzug von Flüchtlingen zu begrenzen und die Flüchtlingshilfe besser zu organisieren.
Im Klartext: Das Grundrecht auf Asyl soll eingeschränkt werden. Ob ich dazu das Grundgesetz ändere oder einfach nur einen hohen Grenzzaun aus NATO-Draht baue kommt eigentlich auf dasselbe heraus…
Andere Aufgaben als Flüchtlingshilfe könnten die Rathäuser im Moment nur noch eingeschränkt leisten, heißt es weiter in dem Papier – eine ziemliche Übertreibung. Unterschrieben haben aus unserer Nachbarschaft auch die Bürgermeister von Ascheberg, Billerbeck, Senden, Dülmen, Coesfeld und Havixbeck.
Ich mag es ja kaum glauben, wenn ich in aktuellen Fernsehberichten vom Balkan die Flüchtlinge bei strömendem Regen ohne feste Kleidung mit Plastiktüten an den Füßen durch den Schlamm rutschen sehe, wenn ich sehe, wie Kleinkinder über Stacheldrahtzäune geworfen und – oh Wunder – auf der anderen Seite aufgefangen werden, wenn Tausende bei der Kälte durch teils reißende Flüsse über die Landesgrenzen wechseln.
So etwas ist wirklich unzumutbar – und nicht etwa die paar Flüchtlinge, die es in der Steverstadt gibt. Wie viele Kriegsflüchtlinge würden eigentlich in das neue Hotel / Altenheim / Stever-Loft an der Borg passen?
