Der Luang Prabang Guide
Die alte Königsstadt Luang Prabang liegt ca 380 Km nördlich von der Laotischen Hauptstadt Vientiane entfernt und ist das kulturelle Zentrum von Laos. Die Kleinstadt mit ihren rund 47.000 Einwohnern befindet sich direkt an der Flussgabelung von Mekong und Nam Khan.
Die Stadt erfreut sich in den letzten Jahren gerade bei den Backpackers, doch aber auch bei anderen Reisenden, immer größerer Beliebtheit. Luang Prabang gleicht ein wenig einem Freiluftmuseum mit seinen alten Häusern und Gassen und lädt zum Flanieren ein. Auch ich war schon mehrmals dort und mag die Stadt sehr gerne. Es lässt sich locker drei bis fünf Tage in der Stadt aushalten, denn es gibt in und außerhalb von Luang Prabang einiges zu entdecken. Insbesondere die alltägliche Morgenzeremonie (Almosengang) der Mönche ist bei Touristen sehr bekannt und beliebt. In der Stadt gab es früher 68 Klöster, von denen heute noch etwa die Hälfte im Betrieb sind. Es leben nun dauernd an die 2000 Mönche und Novizen in der Stadt. Luang Prabang wurde 1995 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
Anreise nach Luang Prabang:
Von Thailand aus gibt es mehrere Wege, um nach Luang Prabang zu gelangen. Die beiden beliebtesten sind von Bangkok aus mit dem Zug oder Bus (ich persönlich empfehle den Zug) nach Vientiane und dann weiter mit dem Bus über Vang Vieng und Luang Prabang.
Ab Chang Mai nach Chang Rai und dann nach Luang Prabang:
Von Thailands Norden kann man eine Zwei-Tages Boot Tour auf dem Mekong nach Luang Prabang machen, die ich sehr empfehlen kann. Wer Zeit hat und ein paar Tage abschalten will, dem tut diese Tour sicher gut. Die Tickets bekommt man in Chang Mai/Chang Rai oder auch schon in Bangkok. Auch bei den Backpackers ist diese Art Laos zu erreichen, sehr beliebt. Sie dauert insgesamt zwei Tage. Man übernachtet dabei auch in einem netten Dschungeldorf und hat viel Spaß mit den Einheimischen. Und ein bisschen Abenteuer ebenso, da man nie weiß, was einem wirklich erwartet. Bei den meisten Touren ist die Übernachtung inklusive, wer aber individuell buchen will, hat auch kein Problem. Finanziell kommt es am Ende auf ungefähr dieselbe Summe. Über die Bootstour haben wir separat vor kurzen einen Artikel geschrieben, den du hier lesen kannst: “Und Tschüss gestresste Welt, mit dem Boot durch Laos”
Von Hanoi nach Luang Prabang.
Auch von Vietnam aus kann man per Bus nach Luang Prabang fahren, die Fahrt dauert allerdings ca. 26 Stunden mit einem Sleeping Bus und ist sehr mühsam.
Fliegen nach Luang Prabang:
Luang Prabang besitzt auch einen kleinen Flughafen, auf dem kleine Maschinen landen können. Wer nicht viel Zeit hat, soll sich im Internet wegen günstiger Flüge umsehen, ich empfehle aber die Anreise per Bus oder Boot, da man da viel mehr vom Land und der wunderbaren Landschaft sieht. Wie du günstige Flüge buchst findest du hier.
Infrastruktur:
Es gibt in Luang Prabang genügend Bankomatschalter (ATM) und Wechselstuben, wo man meistens problemlos an Geld kommt. Es gibt zwei Krankenhäuser: die International Klinik, wo englisch gesprochen wird (Samsenthai Road) und das Luang Praban Provincial Hospital.
Botschaft:
In Luang Prabang gibt es eine Vietnamesische Botschaft, wo ein Visum für Vietnam besorgt werden kann. Die Botschaft befindet sich in der Chanboupha Road im Südosten der Stadt. Fast alle Hotels bieten auch einen Visa-Service an, wo alles erledigt wird für einen kleinen Aufpreis.
Unterkünfte:
Luang Prabang bietet für jeden Geldbeutel etwas an. Vom Hostel bis zum Vier-Sterne Hotel gibt es momentan alles, was das Herz begehrt. Für Laotische Verhältnisse ist Luang Prabang aber recht teuer. Die gemütlichsten Unterkünfte befinden sich nördlich der Stadt direkt am Mekong. Oft haben diese Bungalows kleine Balkons mit Hängematten, in denen es sich gemütlich verweilen lässt.
Aktivitäten:
Luang Prabang bietet ein breit gefächertes Programm an Aktivitäten an, es gibt wirklich für jeden etwas. Seien es die Tempel und Klöster, die wunderschönen Wasserfälle bis zu den Motorrad -Touren in das Umland.
Tempel und Klöster (Vats):
In der ganzen Stadt und auch in der näheren Umgebung findet man sehr viele und vor allem sehr alte Tempel (laotisch “Vats”). Luang Prabang wurde zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, darum wird besonders auf die alten Tempel und Häuser sehr gut geachtet, sie werden ständig saniert und restauriert. Hier ein kleiner Auszug an Tempeln, bei denen es sich wirklich lohnt, sie anzusehen.
Vat Xieng Thong:
Der Vat Xieng Thong ist der älteste Tempel der Stadt. Er ist der einzige Tempel, der noch aus dem 16. Jhr erhalten geblieben ist und sehr gut den klassischen Architekturstil von Luang Prabang präsentiert. Der Tempel liegt an der Spitze der Halbinsel, ganz in der Nähe des Zusammenflusses von Mekong und Nam Khan. Eine Besichtigung gestaltet sich morgens am besten, weil man den Ort dann am ehesten ungestört genießen kann. Öffnungszeiten: 7-17.30, Eintritt 20.000 Kip.
Der Phou Si
Phou Si ist der Tempelberg mitten in Luang Prabang. Ich kann es nur jedem empfehlen, die Spitze des Hügels zu erklimmen. Man hat vom Tempel aus eine atemberaubende Aussicht über die ganze Stadt, das “Tal”, und die dahin strömenden Flüsse Mekong und Nam Khan. Der Aufstieg ist bei der Hitze zwar schweißtreibend aber er lohnt sich. Besonders auch der Sonnenuntergang ist hier herrlich anzuschauen, man sollte aber früh genug hinauf gehen, da man sonst keinen guten Fotoplatz erhascht, der Ort ist bei allen Touristen sehr beliebt. Auch hier gilt die Devise: je früher am Morgen man oben ist, desto besser. Dann kann es passieren, dass man den Sonnenaufgang und den gesamten Tempelberg für sich alleine genießen kann. Außerdem ist es noch nicht so heiß. Eintritt: 20.000 Kip
Auch außerhalb von Luang Prabang gibt es unzählige Tempel, Klöster und Höhlen zu entdecken.
Aussicht vom Tempelberg über Luang Prabang
Der Almosengang (Dag bat)
Der alltägliche Almosengang der Buddhistischen Mönche zählt zu einer der Hauptattraktionen in Luang Luang Prabang. Jeden Morgen um 6 Uhr früh kommen Hunderte von Mönchen aus den Klöstern und pilgern durch bestimmte Straßen der Stadt, um ihre täglichen Essensraten einzusammeln. Am Wegesrand stehen dann die Menschen und halten ihre Essensspenden für die Mönche bereit. Leider ist dieser Bittgang mittlerweile sehr oft zu einem touristischen Rummel avanciert und nicht alle Touristen benehmen sich respektvoll gegenüber den Mönchen. Sie turnen und springen vor den Mönchen hin und her, um das beste Foto zu ergattern. Hier sei angemerkt, dass es sich immer noch um eine religiöse Zeremonie handelt, der man mit Achtung und Respekt gegenübertreten sollte.
Märkte und Shopping:
In der Stadt gibt es sehr viele kleine Läden, in denen man für einen guten Preis schöne Souvenirs kaufen kann. Laos ist auch ein Paradies für alle, die auf alte Sachen stehen, so gibt es sehr viele Antiquitätengeschäfte und alte Buchläden, die zum flanieren und stöbern einladen.
Der Hmong-Markt:
Der Hmong-Markt befindet sich auf dem Platz gegenüber der Touristeninformation und wird von Hmong-Frauen betrieben. Es gibt fast keinen Markt in Südostasien, in dem man nicht eine größere Auswahl an Kunsthandwerk und Textilien findet. Fast alle Sachen werden von den Frauen der Hmong (Bergvolk) selbst hergestellt. Ab ca. 17 Uhr wandern die Verkäuferinnen weiter zum Nachtmarkt auf der Sisavangvong Road, die allabendlich zwischen der Touristeninformation und dem Königspalast für den Verkehr gesperrt wird. Auf den Markt findet man: Textilien, Souvenirs aus Holz und Maulbeerpapier, Tees, Schmuck und vielerlei mehr, das sich in unglaublicher Farbenpracht präsentiert. Der Nachtmarkt ist bis ca 22 Uhr geöffnet.
Talat Than Heua (Hafenmarkt)
Der “Hafenmarkt” liegt an der Straße neben der Post und zieht sich weiter am Ufer entlang. Der Markt öffnet schon mit den ersten Sonnenstrahlen und hier wird eine exotische Vielfalt angeboten. An den Ständen findet man Tiere wie Bambusratten, Schlangen, Skorpione und derlei mehr. Besonders Schlangen stehen auf der Laotischen Speisekarte sehr hoch im Kurs. Auch Obst, Gemüse und Gewürze sind in Talat Than Heua auf dem Markt zu finden.
Die Höhlen und Dschungebäder:
Hinter der Stadtgrenze von Luang Prabang beginnt tiefster Dschungel, viele Höhlen, Wasserfälle und andere Dschungelflüsse sind bei Reisenden und auch bei Einheimischen sehr beliebt. Das Beste ist, man mietet sich ein Motorroller und erkundet die Umgebung auf eigene Faust oder schließt sich zusammen und mietet sich einen Tuk Tuk, also ein asiatisches Minitaxi, um zu den Orten zu gelangen. Ganz Sportliche können sich auch ein Rad ausleihen für 20.000 Kip und zu den Wasserfällen radeln, was ich aber angesichts der höllischen Hitze eher abraten würde. Ich möchte hier noch zwei besonders schöne Orte vorstellen:
Tad Se
Ca 20 Km nördlich von Luang Prabang sprudelt der Houay Se über unzähligen Becken und Kalkgebilde mitten im Dschungel. In der Trockenzeit bzw. kurz nach der Regenzeit färbt sich das Wasser blau und ergibt so ein bezauberndes und surrealistisches Bild. Aber auch in der Regenzeit lohnt sich ein Ausflug auf alle Fälle. In den Becken kann man wunderbar schwimmen oder sich einfach nur abkühlen und die Seele baumeln lassen. Es gibt auch einen recht großen Wasserfall, der wunderschön anzuschauen ist und einen Besuch unbedingt wert ist. Das Tuk Tuk von Luang Prabang kostet ca 120 000 Kip.
Tad Kuang Xi
Der Wasserfall befindet sich ca 32 Km westlich der Stadt und ist eines der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten außerhalb von Luang Prabang. An den Wochenenden ist es hier ziemlich voll. Es tummeln sich dann zahlreiche Touristen und Einheimische, die das Naturwunder genießen wollen. Der Wasserfall ist etwa 32 Meter hoch. An seinem Ufer gibt es auch ein größeres Becken, wo mühelos Dutzende Leute schwimmen können. Dort befindet sich sogar eine eigene Umkleidekabine für die Besucher. Ganz in der Nähe des Wasserfalls gibt es auch das Bear Rescure Center, wo Asiastische Schwarzbären aufgezogen werden. Öffnungszeiten täglich von 8-17 Uhr, der Eintritt beträgt 20.000 kip.
Essen, Trinken und Nightlife:
Nacht-Essensmarkt:
Luang Prabang ist besonders für seinen Essensmarkt berühmt. Das “Vegi-Buffets” befindet sich zwischen der Post und der Uferstraße und ist speziell bei Backpackern sehr beliebt. Hier kann man sehr günstig und lecker an den zahllosen Straßenständen essen und sich für wenige Tausend Kip den Bauch so richtig vollschlagen. Dieser nächtliche Essensmarkt ist absolut empfehlenswert und ein Muss für jeden Besucher von Luang Prabang. Auch sonst bietet die Stadt sehr viele leckere und gute Restaurants, die einheimische, doch auch internationale Küche anbieten.
Utopia:
Utopia ist ein Bar/Pub/Restaurant, das genau am Fluss liegt und eine sehr tolle und originelle Einrichtung bietet. Die Bar hat einen eigenen Beachvolleyball-Platz und bereitet außergewöhnlich gutes Essen zu. Auch Yoga- Kurse werden dort neben anderen alternativen Möglichkeiten angeboten. Ich habe mich in dieser Kneipe echt wohlgefühlt und kann sie nur weiter empfehlen. Weitere Informationen findest du auf der Homepage von Utopia: www.utopialuangprabang.com
Südlich dem Tempelberg (Phou Si) an der Siphouphan Road hat sich eine kleine aber feine Barmeile entwickelt. Die meisten Bars haben aber nur bis 23 Uhr geöffnet, wer später etwas trinken will, muss in die Bowlingbahn. Das “Bowlingcenter” (quasi eine Dorfdisco) liegt ein paar Kilometer außerhalb der Stadt und hat weit nach Mitternacht noch offen. Am besten einen Tuk Tuk nehmen und die Fahrer fragen, die wissen meistens eh Bescheid.
Es gibt außerhalb von Luang Prabang noch zwei weitere Laotische “Discos”: Muang Swa und Dao Fa. Ich war in beiden schon und hatte mit den Einheimischen ziemlich viel Spaß, die Laoten sind in der Regel sehr nett und freundlich und machen im Prinzip jeden Blödsinn mit. In den Discos läuft musikalisch meist Laotischer/Chinesischer Pop Techno und auch sonst gestaltet sich die Disconacht völlig anders als in z.b in Europäischen Discos. Anschauen und erleben lohnt sich auf alle Fälle.
Luang Prabang ist wirklich eine sehr schöne Stadt, die es zu entecken gilt. Wie gefällt euch Luang Prabang? Wer war schon mal dort und wer hat noch weitere Tipps für uns?