Was war am Sonntag noch so alles los? Am Sonntag glänzte Caroline Masson noch mal in Singapure und ging mit einer 68er Runde zurück in Clubhaus. Damit landete sie auf den 7. Platz, genau 6 Schläge hinter der Siegerin Inbee Park. Sandra Gal hatte ein “schwarzes” Wochenende bei den HSBC Womens Champions, denn wie am Samstag spielte sie auch am Sonntag eine 78er Runde und musste sich mit einem Scheck über 3576,- Dollar für den 61. Platz zufrieden geben. Jetzt geht es weiter in Richtung Westen.
Auf der European Tour gingen am Sonntag auch die Africa Open zu Ende. Dabei schlugen sich die deutschen Golfprofis richtig gut. Maximilian Kieffer spielte spielte am Schlußtag noch eine 67er Runde (-5) und landete mit insgesamt 275 Schlägen auf den geteilten 8. Platz. Er spielte am Sonntag 6 Birdies und nur einen Bogey. Moritz Lampert benötigte nach seiner 67er Runde (7 Birdie & 2 Bogey) insgesamt 276 Schläge an den 4 Turniertagen und landete auf den geteilten 10. Platz. Der Südafrikaner, gewann das “Heimspiel” mit insgesamt 264 Schlägen (24 unter Par) und lag damit 5 Schläge vor dem zweiten, Matt Ford aus England. Und jetzt geht die “Weltreise” in Sachen Golf weiter. Wir bewegen uns über den “großen Teich” und landen bei der PGA.
Bei den WGC – Cadillac Championship konnten die beiden Deutschen, Martin Kaymer und Marcel Siem nicht um den Sieg mitspielen. Martin Kaymer verspielte seine Chance bereits am zweiten Tag mit seiner 76er Runde und legte am Schlußtag noch eine 73er Runde nach. Somit kam er auf insgesamt 291 Schläge und landete auf den geteilten 31. Platz. Nicht viel besser erging es Marcel Siem, der für die 4 Runden einen Schlag mehr benötigte und damit auf den geteilten 38. Platz landete. Aber er verließ das Turnier mit einem Erfolgserlebnis, denn er spielte am Sonntag eine 67er Runde. Das Turnier gewann mit nur -9 (279 Schlägen) Dustin Johnson mit einem Schlag Vorsprung vor seinem Landsmann J.B. Holmes. Bubba Watson wurde mit -7 Dritter in Florida auf dem “blauen Monster”!
Aber aus deutscher Sicht gab es am Wochenende noch ein Highlight. Ob er nervös sei, wurde Alex Cejka nach der 75 am Samstag gefragt. Er verneinte. Dafür sei er zu lange im Geschäft. Mehr sei es das Adrenalin, das bei der Gewissheit, in alleiniger Führung zu liegen, durch den Körper schießt. Was es auch gewesen sein mag, das Cejka auf den letzten Löchern am Samstag vier Schläge und die Spitzenposition gekostet hatte, ähnliche Fehler musste er am Finaltag der Puerto Rico Open vermeiden, wollte er eine Chance auf den ersten PGA-Tour-Titel haben. Cejka legte sich eine einfache Strategie zurecht: Früh in der Runde die Putts lochen. Dann sei alles möglich. Und als gäbe es nichts Leichteres auf der Welt, setzte Cejka genau dieses Vorhaben um. Er notierte vier Birdies auf den ersten sechs Löchern und lag plötzlich wieder in alleiniger Führung. Doch es war eng. Mindestens zehn Spieler rechneten sich zwischenzeitlich realistische Chancen auf den Titel in Rio Grande aus. Cejka war einer davon, musste jedoch auf der Elf das erste Bogey notieren. Nach 14 gespielten Löchern lag der Deutsche mit vier weiteren Spielern in geteilter Führung. Mit Tim Petrovic und Scott Brown waren nur zwei ehemalige PGA-Tour-Sieger in dem Quintett. Cejka war also nicht der Einzige, der vor einem großen Meilenstein in der Karriere stand.
Quelle: golf.de
Es ging auf den Abschnitt des Platzes, auf dem Cejka am Samstag vier Schläge liegen hat lassen. Wenn der vierfache European-Tour-Sieger doch noch nervös werden sollte, dann wäre diese Schlussphase prädestiniert dafür gewesen, leicht zittrige Hände zu verspüren. Denn Cejka durfte sich keine Fehler mehr erlauben. Er benötigte mindestens vier Pars zum Abschluss, um mit Petrovic, der bereits bei sieben unter Par im Clubhaus saß, gleichzuziehen. Der Deutsche beendete seine Finalrunde mit den nötigen vier Pars in Folge und konnte nur noch hoffen, dass keiner der Spieler, die noch unterwegs waren, mit acht oder mehr Schlägen unter Par vom 18. Grün spazieren würden. Cejka konnte mit ansehen, wie Emiliano Grillo und Jon Curran bei eben jener Marke von acht unter Par auf die 18 gingen. “Wenn das ein langes Par 4 gewesen wäre, sind Bogeys schon möglich”, erklärte Cejka die Ausgangslage der entscheidenden Gruppe. “Aber als Par 5 mit Rückenwind? Die Chancen standen nicht wirklich gut.” Doch auf dem drittleichtesten Loch des Platzes kassierten beide ein Bogey und so kam es zum Stechen zwischen Cejka, Petrovic, Grillo, Curran und Sam Saunders, dem Enkelsohn von Arnold Palmer. So nah hatte Cejka seine Hände noch nie an einem PGA-Tour-Titel. Doch seine Vorbereitung auf das Fünf-Mann-Stechen war alles andere als ideal. “Ich hatte mich bereits umgezogen und war startklar für den Weg zum Flughafen”, beschrieb er die veränderte Situation. “Ich hatte bereits Shorts und T-Shirt an und war mit dem dritten Platz sehr zufrieden.”
Umziehen, Schläger auspacken und zurück in den Turniermodus kommen. “Zum Glück war noch eine Gruppe nach ihnen. Aber Bälle habe ich nicht mehr schlagen können.” Unaufgewärmt ging es zurück auf das Par 5 der 18, wo dann auch schon die Entscheidung zugunsten Cejkas fiel. Als einziger Spieler gelang ihm das Birdie. Aus knapp vier Metern verwandelte er zur Vier und sah den kürzeren Putt von Palmers Enkel Saunders rechts am Loch vorbeilaufen. Damit hatte er es endlich geschafft. Im 287. Anlauf gewann Cejka seinen ersten PGA-Tour-Titel. “Ich bin absolut sprachlos.” Jetzt bin ich einfach nur froh, dass es vorbei ist. Es war eine lange und anstrengende Woche.” Spätestens in diesem Moment schoss ihm wieder eine ordentliche Portion Adrenalin durch den Körper.
Geteiltes Leid ist halbes Leid, der sollte sich den Beitrag einmal durchlesen. Und weiterhin wird am Charity Golfturnier in 2015 “geschraubt”.
Euer Stephan