Was tun mit "unerwünschten Beikräutern"? Genau - essen. Oder so.
Innerhalb des Zauns im Rasen werden Löwenzähne (Taraxacum off.) eliminiert, außerhalb desselben zu Küchenzwecken geerntet; Wildwuchs und Feld grenzen ja gleich ans Grundstück. Löwenzahnhonig hat bei uns eigentlich fast schon Familientradition - als Kind wurde er als hustenkurierendes und dabei auch noch schmeckendes Mittel eingesetzt. In der Literatur findet man ihn aber eher als Bestandteil der Frühjahrskur mit reinigender und appetitanregender Wirkung. Den Honig habe ich bspw als Mittel gegen Nierenprobleme gefunden.* Aber allem voran gibts den Honig bei uns aus diesem Grunde: er ist lecker.
Selbst mal probieren? Bitteschön: Am Anfang steht das Blütensammeln. Mit den Mengenangaben ist das immer so eine Sache, ich wiege normalerweise nichts ab, habs aber fürs Rezept mal getan. Eine große Salatschüssel ergeben so etwa 200g, das reicht dann für fünf bis sechs 200-250g Marmeladengläser. Die Blüten werden ausgeschüttelt und kurz (!) mit Wasser abgebraust. Dass die Sammelstelle nicht unmittelbar neben einer Straße oder auf in irgendeiner Weise chemikalisch belasteten Wiese sein sollte, brauche ich nicht zu erwähnen, oder? Dann werden die grünen Blütenkelche der Blüten entfernt. Am besten geht das mit einer Schere. Wenn ein paar grüne Teile dran bleiben, ist das nicht dramatisch; zuviel Grün machts allerdings bitter. Dann die gelben Blütenblätter in einem Liter wasser aufkochen - das ist jetzt die letzte Chance, evtl. noch vorhandenen kleinen Käfern das Leben zu retten, die kommen nämlich an die Oberfläche, sobalds warm wird ;)
Kurz durchkochen lassen und dann den Topfinhalt über nacht ziehen lassen. Tags darauf die Blüten abseihen und den Sud mit 1 kg Gelierzucker 1:1 und dem Saft einer kleinen Zitrone aufkochen und 4min bzw nach Anweisung auf der Packung sprudeln kochen lassen. In Gläser füllen, verschließen, fertig. Ich habe festgestellt, dass der Honig in größeren Gläser nicht komplett fest wird und dann wirklich eher die Konsistenz von flüssigem Honig hat. Beeinträchtigt nicht den Geschmack, ist aber nicht so toll auf dem Brötchen... das wäre dann vielleicht die Variante zum Tee-Süßen.
* Gegenanzeigen Gallenerkrankungen und Magen-Darm-Geschwüre. Weiteres siehe Haftungsausschluß am Ende der Seite.