Titel: Love, Simon
Regie: Greg Berlanti
Drehbuch: Elizabeth Berger, Isaac Aptaker
Produktionsland: USA
Dauer: 110 Minuten
Erscheinungsdatum: 2018
Altersfreigabe: FSK 0
Simon Spier (Nick Robinson) ist 17 und hat ein großes Geheimnis: Er ist schwul. Schon seit längerem wartet er auf den richtigen Zeitpunkt, seinen Freunden, darunter Leah (Katherine Langford), Abby (Alexandra Shipp) und Nick (Jorge Lendeborg Jr.), und seinen Eltern Emily (Jennifer Garner) und Jack (Josh Duhamel) davon zu erzählen. Dann verliebt er sich in einen Schulkameraden, der online und anonym von seiner Homosexualität berichtet. Simon nimmt über das Internet Kontakt zu dem nur als Blue bekannten Mitschüler auf. Doch Simons E-Mails werden durch einen unglücklichen Zufall von seinem Mitschüler Martin (Logan Miller) entdeckt, der ihn damit erpresst: Er droht, Simon gegen dessen Willen zu outen, wenn dieser ihm nicht hilft, Abby zu beeindrucken und zu seiner Freundin zu machen. Die wiederum steht eigentlich auf Nick...© filmstarts.de
Meine Meinung:
Becky Albertallis Buch „ Nur drei Worte " habe ich circa vor einem Jahr gelesen und war ziemlich beeindruckt, was die Autorin dort für eine Welt geschafft hatte. Als es dann schon kurz darauf hieß, es gebe eine Verfilmung dazu, stand ich natürlich in den Startlöchern und wollte den Film unbedingt sehen.
Und nun war es soweit, das Warten hat endlich ein Ende.
Wo fängt man nun an? Sagen wir so, man hat mich den Film über wohl murmeln gehört: „So war das aber nicht im Buch..." begleitet mit einer gerunzelten Stirn, weil ich mir doch nicht so sicher war, wie es jetzt war. Egal, dass es kaum Filme gibt, die sich 100% an die Buchvorlage halten ist jetzt nichts Neues. Solange nicht plötzlich eine ganz andere Geschichte erzählt wird, kann man es so hinnehmen.
Die ersten (+/-) 20 Minuten waren gut und ich voller Hoffnung darauf, trotz Unterschiede, einen guten Film geliefert zu bekommen. Allerdings war es danach so, dass ich beinahe eingeschlafen wäre, weil es sich zu ziehen beginnt. Nein, ich habe nicht Action vermisst, weil mir schon klar war, dass es überwiegend ein ruhiger Film werden würde, nein, die Erzählweise hat mich einfach nur wahnsinnig gelangweilt.
Irgendwann kam aber nach der Talfahrt wieder das Hoch und der Film beginnt wieder zu funktionieren. Es gab Szenen, wo ich mir die Tränen verkneifen musste, weil es mich so berührt hat, was auf der Leinwand passierte und ich dieses Mal murmelte: Genau solche Filme braucht es heutzutage.
Mein Herz hat sich also an einigen Stellen zusammen gekrampft und hoffte wirklich, dass die Menschen, die diesen Film brauchen, ihn auch finden werden - oder das Buch... lest lieber zuerst das Buch, es ist für mich definitiv besser und den Film könnt ihr ja danach immer noch gucken.
Der Film hat mir gefallen, trotz zwischenzeitlicher Langatmigkeit, allerdings gibt es da doch etwas, was für mich nicht ganz passen will. Es kommt natürlich raus, das Simon schwul ist, in der Schulcafeteria kommt es zu einem Vorfall und was passiert - eine Lehrerin taucht auf und macht erst einmal kurzen Prozess. Hier dachte ich mir noch - Yeah! So soll man mit Mobbing umgehen, nicht wegsehen, sondern hinsehen. Genial gemacht.
Als es dann aber dem Ende zugeht, Simon auf den Riesenrad ist, da hätte es eigentlich nur noch gefehlt, das alle Gäste vor dem Riesenrad Regenbogenfahnen schwenken und Sprechchore mit mit „Simon, Simon, Simon!" bilden.
Es wurde zu übertrieben, zu „so sollte die Welt eigentlich sein" - aber die Tatsache ist, so ist sie noch längst nicht.
Letztlich weiß ich nicht, natürlich hat mir der Film gefallen, aber irgendwie bleibt auch ein leicht säuerlicher Geschmack über, weil es dann doch, gerade gegen Ende hin, viel zu aufgesetzt wirkte - woran ich mich beim Buch ehrlich gesagt nicht erinnern konnte.
Deswegen bleibt mir wohl als Fazit nur, wie schon oben geschrieben - zuerst das Buch lesen, dann den Film ansehen und letztlich von Beiden das Beste für sich selbst mitnehmen.