Lone Ranger

Kino Lone-Ranger-©-2013-Walt-Disney

Eine altbekannte Truppe aus Regisseur, Schauspielern und Produzenten schließt sich zusammen, um wieder mal einen absurd-charmanten Film auf die Leinwand zu bringen. Diesmal basiert er nicht auf einer Achterbahnfahrt, sondern auf einer alten TV-Show.

Ein kleiner Junge geht auf einer Messe in eine Wild-West Ausstellung. Während er sich die Exponate ansieht, erwacht eines davon zum Leben und erzählt ihm die legendäre Geschichte des Lone Ranger, der in der Vergangenheit für Recht und Ordnung gesorgt hat. Das Exponat scheint ein Relikt aus dieser Zeit zu sein und bald stellt sich heraus, dass der Erzähler der beste Freund des Lone Ranger war.

Tonto (Johnny Depp) erzählt davon, wie John Reid (Armie Hammer) als junger Anwalt in den Wilden Westen zurückkehrte, um seinem Bruder Dan, dem Ranger, zu helfen. Seine Hilfe wird zwar nicht benötigt, dennoch wird er zum Deputy Ranger gemacht. Bei einem Hinterhalt werden jedoch alle getötet und John wird von Tonto gefunden. Gemeinsam begeben sich der nun einsame Ranger und Tonto auf die Jagd nach dem Anführer der Gangster. Im Laufe der Suche stellt sich heraus, dass den anhaltenden Verbrechen eine Verschwörung zu Grunde liegt. Es gilt, die Verbrecher Butch Cavendish (William Fichtner) und den Eisenbahner Cole (Tom Wilkinson) ihrer Untaten zu überführen und vor das Gesetz zu bringen.

Gore Verbinski, Jerry Bruckheimer und Johnny Depp kommen zusammen, um wie bei Fluch der Karibik einen Sommerblockbuster zu produzieren. Doch ebenso wie bei jenem Streifen geht es auch in Lone Ranger nur scheinbar um den ahnungslosen Jüngling, der sich selbst verbessern will, das eigentliche Zentrum bildet die Rolle von Johnny Depp – sei es als Captain Jack Sparrow oder als Tonto, er stiehlt seinen Kollegen erneut die Show. Es hat beinahe den Anschein, als wäre er auf die schrägen Typen, deren Welt sich in einem ganz eigenen Rhythmus dreht, abonniert.

Doch in Lone Ranger wird nicht nur der Werdegang des Rangers, sondern auch die Vergangenheit von Tonto beleuchtet. Der Zusammenstoß der Indianer mit den Menschen der westlichen Welt ist bekannterweise nicht glimpflich abgelaufen. Die Handlung erinnert stark an eine Bud Spencer/Terence Hill Western-Komödie, verbunden mit einem Historien-Drama, und nimmt sich viel Zeit – er braucht fast zweieinhalb Stunden um seine beiden komplett konträren Geschichten zu erzählen.

  • Lone-Ranger-©-2013-Walt-Disney
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Es stellt sich die Frage, warum einerseits mit der Slapstick Pistole so scharf geschossen wird, dass die Figuren schon freiwillig in die Schaufel laufen und andererseits ein herzanrührendes Drama präsentiert wird, dass einen dazu bringt seine Geschichtskenntnisse auf Vordermann bringen zu wollen. Nun ist es definitiv besser, gleich zwei Filme zum Preis von einem serviert zu bekommen. Dennoch fühlt man sich dadurch in der Handlung mitunter etwas verloren. Lone Ranger ist zwar durchweg lustig und Tontos One-Liner lockern den mitunter sehr ernsten Ton auf, wer jedoch wahrhaftig zu Höchstform aufläuft sind die beiden Antagonisten, hervorragend gespielt von William Fichtner und dem aus der Versenkung auferstandenen Tom Wilkinson.

Nicht nur sind sie durchwegs unsympathisch, sie verleihen dem Film mehr Glaubwürdigkeit. Es fällt jedoch auf, dass es auch hier dem Zuschauer wieder so einfach wie möglich gemacht werden soll: Die simpelste Erklärung ist dann hinterher die Auflösung des Twists. Was wiederum dazu führt, dass es dem Streifen an Vielschichtigkeit mangelt. Warum das unbedingt notwendig ist, erschließt sich jedoch nicht. Man bekommt einen spaßigen Western serviert, der vor Klamauk nur so strotzt und dennoch in der Lage ist, tiefere Töne anklingen zu lassen, reduziert allerdings gleichzeitig die (mögliche) Komplexität seiner Charaktere. Lone Ranger ist wie dafür gemacht mit Popcorn im kühlen Kino zu sitzen und sich unterhalten zu lassen, nicht mehr, nicht weniger.

Regie: Gore Verbinski, Drehbuch: Ted Elliott, Justin Haythe, Darsteller: Johnny Depp, Armie Hammer, Tom Wilkinson, William Fichtner, Laufzeit: 149 Minuten, Kinostart: 08.08.2013, disney.go.com/the-lone-ranger

Tags:3.5 von 5ActionActionfilmArmie HammerGore VerbinskiJohnny DeppKomödieTom WilkinsonWalt Disney StudiosWesternWilliam Fichtner

Über den Autor

Lone Ranger

Hanna Stein Aufgabenbereich selbst definiert als: Special Operations – Notizen schreiben im Dunkeln leicht gemacht. Findet “Wenn dies ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht- erst recht” (Juli Zeh) Gedanken anregend.


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