” Freitag !” sagte er,”In einer Woche gibt es Zahltag.”
Es ist das Dasein der meisten: ein Dasein von Sklaven, die sich freuen, dass schon wieder ein Monat ihres Lebens vorüber ist. Man könnte sie grausamerweise fragen,wozu sie denn leben?…
Was jeder kann .seine Freiheit verpfänden.Jedes Geschöpf, wenn es schon einmal geboren ist, möchte leben. Und eben darum sitzen sie an diesen Tischen, bücken sich über eine Schreibmaschine oder einen Rechenschieber,während draußen ihr eigenes Leben vergeht. Das ist die große Galeere. Sie sehen, dass alle es müssen ,fast alle ;sie tragen es fast ohne Anflug von Verzweiflung. Ein anderes Dasein ist ihnen nicht möglich; so muss es wohl das Wahre sein. Sie können ein anderes schon nicht mehr denken-(Um nicht wahnsinnig zu werden.)
Max Frisch DS.S.152f
Noch eine Stelle aus dem Buch “Wege der Hoffnung”, die mich beschäftigt:
“Die Profitgier wuchert; Gemeinsinn schwindet; öffentliche und private Verwaltungen sind überbürokratisiert, der Konkurrenzdruck als Degeneration des Wettbewerbs steigert sich ins Unerträgliche, das Quantitative herrscht über das Qualitative, die Verbraucher werden manipuliert und zum Kauf von wertlosem Zeug verführt, Agrar und Massentierhalter liefern Nahrungsmittel minderer Qualität; Konsumenten, Mittelständler, in die Anpassung getriebene Bürger.Ohne Rückhalt erleben sie sich als machtlos; das Erziehungssystem splittert das Wissen auf und kapselt es ein, so dass die Menschen nicht mehr die grundlegenden, globalen Probleme ihres Lebens als Person und Bürger wahrnehmen können.”
(Es ließ sich im Kindle nicht kopieren, deshalb habe ich das Zitat abgeschrieben. Etwaige Kommafehler sind meine Fehler:))