Mainz (ots) – 31 Jahre lang im Dienst der Kriminalwissenschaft im Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz. An diesem Montag wurde Biologiedirektor Dr. Hartmut Klein in den Ruhestand verabschiedet. Er pendelte täglich von Gießen aus nach Mainz. Zahlreiche neue Untersuchungsmethoden in der Kriminalwissenschaft und -technik etablierte und trieb er während seiner Dienstzeit voran. Am wichtigsten war sicher die Einführung der DNA-Analyse, des genetischen Fingerabdrucks, dessen Möglichkeiten er frühzeitig erkannte und sehr engagiert förderte. Rheinland-Pfalz war eines der ersten Bundesländer, das diese Methode einsetzte und das erste Bundesland mit einer DNA-Datenbank. Mit Hilfe der DNA-Analyse konnten in den zurückliegenden Jahren zahlreiche aufsehenerregende Straftaten aufgeklärt werden. So wird ihm die Klärung eines Mordfalles sicher besonders in Erinnerung bleiben, der nur durch sein umsichtiges Handeln gelöst wurde.
Er entschied, eine Tatortspur 1991 zunächst einmal zur Seite zu legen, bis zur Einführung der weiterentwickelten DNA-Analyse, der PCR-Technik, mit der es möglich wurde, auch geringste Blutspuren zu untersuchen. 1992 nahm er die Untersuchung der Spur wieder auf. Nach der Ermordung des 34-jährigen Pförtners eines Automobilherstellers in Idar-Oberstein hatte die Polizei zahlreiche Blutspuren am Tatort gesichert, konnte die Tat aber nicht aufklären. Erst durch die Auswertung der Spur mittels der zwischenzeitlich eingeführten PCR-Methode konnte der Täter identifiziert werden.
Bei der Verabschiedung dankte LKA-Präsident Wolfgang Hertinger Dr. Klein für seine mehr als 30-jährige Tätigkeit und überreichte die Ruhestandsurkunde im Rahmen einer Feierstunde verbunden mit den besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt. Dr. Klein trat nach Abschluss seines Studiums der Biologie und der Promotion 1981 in den Dienst des Landeskriminalamtes und übernahm zunächst die Leitung des Dezernats für Biologie. Seit 1999 leitete er die Abteilung für Kriminalwissenschaft und -technik, deren vielfältige Untersuchungsmethoden für die Aufklärung und Verhütung von Straftaten unverzichtbar sind.
Als Abteilungsleiter war ihm die Servicefunktion für die Polizeidienststellen des Landes durch kontinuierliche Weiterentwicklung der wissenschaftlichen und technischen Untersuchungsmöglichkeiten verbunden mit der Gewinnung qualifizierten Personals ein zentrales Anliegen. Auch den Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems und die Akkreditierung von Untersuchungsbereichen hat er aktiv vorangetrieben. Dank seines Engagements genießt heute die Abteilung Kriminalwissenschaft und -technik des LKA sowohl in der rheinland-pfälzischen Polizei und Justiz als auch bundesweit hohes Ansehen.