Liebe ist grün: 1001 nachhaltige Tipps für eine schöne Hochzeit

Um gleich mit möglichen Missverständnissen aufzuräumen: Dieser Artikel bietet keine Beziehungstipps für eine langlebige Partnerschaft. Es geht hier wirklich um Tipps für die ökologische und faire Gestaltung der Hochzeit. Da in Deutschland jetzt auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen, scheint es zurzeit sogar einen kleinen Hochzeitsboom zu geben. Die Ehe für Alle bietet einen exzellenten Anlass, um mal zu schauen, wie Frau-Mann, Mann-Mann oder Frau-Frau ihrem Liebesfest nachhaltig Schwung verleihen können. Gerade da das Thema Hochzeit mit vielen Klischee-Bildern überladen ist, bietet sich eine individuelle, kreative und nachhaltige Gestaltung des Hochzeitsfests an.

Viele Paare, die sich in ihrem Alltag bewusst mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen und nach umweltfreundlichen Grundsätzen leben, möchten dies auch auf ihrer Hochzeit tun; schließlich spiegelt eine Heirat auch immer die individuelle Lebensweise und die persönlichen Werte eines Paares wider. Es gibt unzählige Möglichkeiten, diesen wichtigen Tag grün zu gestalten und dabei mit gutem Gewissen ein tolles Ergebnis zu erzielen. Gerade das bewusste Auseinandersetzen mit dem Thema Nachhaltigkeit macht die Hochzeit zu etwas ganz Besonderem.

Eine nachhaltige Hochzeit oder auf Englisch „Green Wedding“ kann es in vielen Variationen geben, und es sind viele Aspekte zu beachten: ob ökologische Brautkleider, faire Rohstoffe für die Hochzeitsringe, ein biologisches und vegetarisches Buffet oder vegane Hochzeitskuchen, es gibt viele Möglichkeiten zur Gestaltung des Festes. Wir durften aus einem ausführlichen Ratgeber für die Nachhaltige Hochzeit zitieren und teilen die besten grünen Hochzeit-Tipps:

Location: Bio-Bauernhof oder Garten

Zu einer Bio-Hochzeit passt eine naturnahe Location, zum Beispiel ein Landgut, ein Bio- Bauernhof oder ein Landhotel. Noch persönlicher wird eure Hochzeitsfeier, wenn ihr diese unter freiem Himmel im eigenen Garten ausrichtet. In jedem Fall solltet ihr darauf achten, dass die Location für eure Gäste auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist.

Dienstleister: Keep it local!

Suche am besten Anbieter aus der Umgebung. Die kurzen Wege sind nicht nur für die Umwelt gut, ihr spart auch viel Zeit und Geld, wenn ihr euch für Absprachen mit Floristen, Konditor und Co. trefft.

Papeterie: Zero Waste oder Recycling

Am umweltfreundlichsten und nachhaltigsten ist es, die Einladungen für den großen Tag per E-Mail zu verschicken. Wer nicht auf schöne, gedruckte Einladungskarten verzichten möchte, greift am besten auf recyceltes oder zertifiziertes Papier zurück. Dieses Papier kann auch für Menükarten, den Sitzplan und die Danksagungen verwendet werden. Zudem gibt es spezielle ökologische Druckfarben, bei denen sämtliche Mineralölanteile durch pflanzliche Öle ersetzt wurden. Viele Druckereien setzen außerdem bereits auf eine klimaneutrale Produktion.

Kommunikation: „Tue Gutes und sprich darüber“

Das gilt auch für eure nachhaltige Hochzeit. Kommuniziert also ruhig schon in der Einladung oder spätestens bei der Eröffnungsrede, dass es sich um eine „Green Wedding“ handelt und erklärt kurz, warum ihr euch ganz bewusst dazu entschieden habt, so zu feiern. Auf diese Weise werden eure Gäste für das Thema sensibilisiert und im besten Fall durch das Fest dazu inspiriert, die eigene Lebensweise zu überdenken und künftig ebenfalls nachhaltiger zu handeln.

Outfits

Besonders nachhaltig ist die Alternative „Rent a dress“ –das Traumoutfit wird einfach ausgeliehen. Das ist in der Regel deutlich günstiger als ein Kauf und anschließend verstauben Kleid und Anzug nicht im Schrank, sondern machen noch viele weitere Paare glücklich. Wer gerne ein neues Outfit trägt: Es gibt mittlerweile viele Hochzeitskleider und Anzüge, die aus umweltschonenden Materialien geschneidert sind. Gerade kleinere Labels setzen vermehrt auf ökologische Stoffe. Achte zudem darauf, dass die Kleidung in einer nachhaltigen und fairen Produktion hergestellt wurde. Die hier im Artikel gezeigten Bilder stammen von der Designerin Rike Winterberg. Sie bietet mit ihrem Brautmode-Label Elementar hochwertige, vegane Brautkleider, die hauptsächlich aus Biobaumwolle und in Deutschland hergestellt werden.

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Schmuck: Upcycling oder Fair Trade

Eheringe müsst ihr nicht unbedingt neu kaufen. Viele Juweliere bieten an, alten Schmuck einzuschmelzen und daraus neuen anzufertigen. Gerade wenn du Schmuck besitzt, den du eigentlich nie trägst, der für dich aber eine besondere Bedeutung hat, ist dies eine tolle Möglichkeit, um deinen Eheringen eine ganz persönliche Note zu verleihen. Eure Eheringe wären Upcycling pur. Wenn es aber lieber etwas Neues sein soll, dann prüfe die neuen Ringe hinsichtlich einer nachhaltigen und fairen Produktion. Ob Gold, Silber oder Diamanten – fair gehandelte Edelmetalle und -steine stehen für gute Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter. Fragt den Juwelier daher ganz gezielt nach der Herkunft und der Produktion des Schmucks, oder geht auf die Suche nach einem lokalen oder auf Fair Trade spezialisierten Schmuckdesigner.

Kosmetik

Ein professionelles Make-up gehört für viele Bräute dazu. Wenn du darauf achtest, dass die verwendeten Kosmetika ohne Tierversuche und schädliche Chemikalien hergestellt wurden, profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch deine Haut. Setze auch bei deinem Make-up auf Bio und Vegan: Mit Naturkosmetik, die auf Tierversuche, tierische Inhaltsstoffe und schädliche Chemikalien verzichtet, tust du nicht nur der Umwelt, sondern auch deiner Haut etwas Gutes.

Essen und Trinken: Lokal, Saisonal, Bio

Das Essen spielt auf einer Hochzeit eine sehr große Rolle. Mittlerweile haben sich viele Locations mit eigener Küche und auch zahlreiche Caterer auf biologische Lebensmittel spezialisiert. Kurze Transportwege schonen die Umwelt, außerdem sind die Produkte oftmals frischer. Bei der Auswahl der Speisen und Getränke solltet ihr deshalb darauf achten, dass diese aus der Region kommen. Wähle zudem am besten Lebensmittel, die Hochsaison haben.

Ein Fest für alle: Die Vegetarische oder Vegane Hochzeit

Entscheidet ihr euch dafür, eine komplett vegetarische oder vegane Hochzeit zu feiern, dann ist es sinnvoll, dies in der Einladung kurz anzukündigen. Die vegetarische und vegane Küche bietet unzählige kreative und raffinierte Alternativen, sodass kein Gast Fleisch oder Fisch vermissen wird. Mittlerweile gibt es viele Cateringservices, die sich auf vegetarische und vegane Hochzeitsessen spezialisiert haben. Achtet bei der Wahl des Anbieters darauf, dass er auch euren Geschmack trifft und am besten aus der Umgebung kommt.

Sharing is Caring

Meist bleiben größere Mengen an Lebensmitteln übrig – da diese viel zu schade zum Wegwerfen sind, könntet ihr einfach kleine Schachteln bereithalten und euren Gästen etwas von der Hochzeitstorte oder dem Buffet mit auf den Weg geben, oder auch nachher an Tafeln spenden, sodass auch andere noch mitgenießen können.

Deko: Naturmaterialen oder Recycling

Die passende Deko gehört zu einer gelungenen Hochzeit einfach dazu. Dennoch werden viele Dinge nur für diesen einen Tag angeschafft und landen anschließend im Keller oder im Müll. Überlegt daher, wie viel Deko ihr wirklich braucht und sucht gezielt nach ökologischen Alternativen. Ob Steine oder Muscheln beschriften und als Tischkärtchen verwenden oder die Tische mit Blättern und Zweigen schmücken – Naturmaterialien sind nicht nur nachhaltig, sondern auch modern und schön. Seid kreativ und schaut nach gebrauchten Gegenständen, die mit wenig Aufwand recycelt werden können. Die Weckgläser der Oma werden so zu hübschen Teelichthaltern, Blechdosen zu tollen Blumenvasen und aus alten Zeitschriften bastelt ihr zauberhafte Herz-Girlanden.

Blumen

Die beste Wahl sind regionale und saisonale Blumen. Wunderschöne regionale Blumen könnt ihr vielerorts auch direkt selbst pflücken.

Geschenke: Wünsch dir was!

Erstellt vorab eine detaillierte Liste mit euren Wünschen – so bekommt ihr wirklich nur das, was ihr braucht. Ihr könnt eure Gäste im Vorfeld bitten, nur regionale und nachhaltige Produkte zu schenken. Wenn ihr lieber anderen eine Freude machen möchtet, dann könnt ihr euch ein gemeinnütziges Projekt aussuchen und eure Gäste zum Spenden aufrufen.

Gastgeschenke: Selbstgemachtes oder Seedbombs

Ein ökologisches und umweltfreundliches Gästegeschenk, zum Beispiel selbstgemachte Marmelade oder Samenbomben, erfreut nicht nur den Gast, sondern auch die Umwelt.

Hochzeitreise: Bahnfahren ist auch romantisch

Auch die Flitterwochen lassen sich nachhaltig gestalten. Statt um die Welt zu reisen, können Sie einfach das eigene Bundesland oder klimaschonend per Zug die europäischen Nachbarländer erkunden. Vor allem Nachtzüge bieten dazu eine einzigartige Flitterwochenromantik, die man im Flugzeug vergebens suchen wird.

Kutsche, Rikscha oder Rad

Je kürzer die Wege, desto weniger braucht es eine Kutsche fürs Hochzeitspaar. Wie wäre es mit einer Rikscha für das Brautpaar, und eventuell ein oder mehrere weitere für ältere oder gehbehinderte Gäste?

Mehr nachhaltige Hochzeittipps findet ihr hier.

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Bilder: Brautmode von Elementar by Rike Winterberg; Fotograf: Alexander Hahn


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