Welch eine Freude! Frohlocken!
Denis Wischnewski, seines Zeichens Chefredakteur vom TRAIL MAGAZIN, lud mal wieder ein in seine alte Heimat, das Tal der oberen Echaz und viele Laufbegeisterte folgten seinem Ruf. Dank einiger alter Kontakte in die Trailrunning-Szene, wurde auch ich auf den Termin aufmerksam. Nun ist so ein brutaler Trailrun mit meinem momentan schon ziemlich triathlon-spezifischen Training eher nicht so optimal vereinbar. „Aber was soll’s“, sagte ich mir. Warum nicht ein paar neue Trailrunner kennenlernen und alte Bekannte wiedersehen? Dazu bei schönstem Frühlingswetter auf herrlichen, brot-trockenen Trails am Albtrauf rumturnen und einfach Spaß haben?
So musste ich in den Keller und aus der hintersten Ecke meinen alten Trailrunning-Rucksack rauskramen. Die Trinkblase mit Wasser befüllen, ein Gel und einen Riegel für den Notfall…
Bei den angekündigten steilen Downhills zog ich mal lieber meine Compressport Compression-Shorts und -socken an (das war – retrospektiv betrachtet – eine gute Idee!). Dank des neuen Tunnels war ich in gut 20 Minuten Fahrzeit bereits am Ziel angekommen. Denis hatte schon seinen „Stand“ aufgebaut – wie immer mit seinem alten Ford Nugget. Nach und nach trudelten die Boys & Girls in allen Farben des Regenbogens gekleidet ein. In diesem Zusammenhang sind die Trailrunner noch krasser als die Triathleten. Hauptsache bunt! Und tatsächlich stellten die bunten Farbkleckse im noch winterlich-braunen Wald einen schönen Kontrast dar.
Ich lernte Markus kennen und Jörg, CHIIP war auch da und schließlich Thomas auf Tuttlingen, mit dem ich die erste Hälfte des Weges lief. Der brachiale Direktaufstieg zur Albhochfläche zog mit meinem Trainingsstand ganz schön rein. Bis hierher blieben wir alle zusammen und machten noch einmal ein Gruppenfoto. Dann bildeten sich die üblichen Grüppchen und ich lief auf flowigen Trails mit besagtem Thomas, der Jugend-Trainer bei den Tuttlinger Triathleten war. Damit hatten wir sogleich ein tolles Thema, denn Valentin Wernz hat gerade für die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft einen Durchbruch nach dem anderen. Nach Platz 11 beim Weltcup in Kapstadt (RSA), dem 5. Platz mit der Mixed Relay-Staffel beim WTS-Rennen in Abu Dhabi (VAE) dann das erste Podium mit Platz 3 beim Weltcup in Mooloolaba (AUS) nun gerade in der Nacht zuvor ein weiterer hervorragender Platz 6 in New Plymouth (NZL). Chapeau!
Anyway. Zurück zum Lauf, der sich als kleiner Hindernislauf entpuppte. Oben an der Albkante hatte der Sturm jede Menge Bäume umgemäht und einige machten den HW 1 noch etwas herausfordernder als ohnehin schon.
Im Mittelteil im Anstieg zum Ursulahochberg liefen wir auf Susanne und Carsten auf und während sich Thomas zurückfallen ließ, genoss ich den kurzweiligen Weg zurück mit den beiden. Nach der „Nordschleife“ trafen wir bei der Burgruine Greifenstein auf den Hinweg und stürzten uns ein letztes Mal in den wilden 200 Hm-Downhill des Tages hinunter zur Lichtensteinhalle in der Ortsmitte.
Dort wartete schon Denis und die Spitzengruppe mit Getränken und Kuchen. Nach und nach trafen die langsameren Läufer ein – alle mit einem breiten Grinsen und zufrieden mit der geschafften Leistung an so einem glorreichen Sonntag-Mittag. Das „Wellness Area“ hatte in Form der direkt daneben fließenden, noch jungen Echaz auch schon geöffnet und wir genossen das eiskalte Wasser und badeten unsere geschundenen Beine darin.
Insgesamt mal wieder eine sehr geile Aktion von Denis, der das Thema Trailrunning nach wie vor leidenschaftlich lebt und verkörpert. Schön natürlich auch, dass so viele Laufbegeisterte den Weg nach Lichtenstein fanden und die Community hier an der Albkante auflebte.
Zur Info: Der eigentlich Wettkampf findet am Wochenende 31. Mai/1. Juni am selben Ort statt. Am Freitagabend wird ein Downhill angeboten (3 km/-250 Hm), am Samstag dann der Trail-Halbmarathon (22 km/1000 Hm) oder der „ganze“ Marathon (43 km/1800 Hm).
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