Bild: libya-sos
von John Schacher
In dem Tauziehen zwischen dem Internationalen Strafgerichtshof ICC und den libyschen Behörden um das Schicksal des inhaftierten Quadhafi-Sohnes ist wieder ein wenig Bewegung festzustellen:
Saif würde in seiner augenblicklichen Lage laut einem (nicht von ihm unterzeichneten) Dokument einen Prozeß vor dem ICC vorziehen. Hier der Link zum 92-seitigen ICC-Dokument.
“Ich hätte es vorgezogen, wenn mir der Prozeß in Libyen unter libyschen Recht von libyschen Richtern unter den Augen des libyschen Volkes gemacht worden wäre”
wird Saif in diesem Dokument zitiert, das von den ICC-Anwälten nach deren letztem Besuch im vergangenen Monat ausgearbeitet worden ist.
Saif al-Islam sagte bei dem Treffen demnach auch:
“Die Wahrheit wird nicht gefunden werden, wenn Zeugen, die für mich sprechen, mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe zu rechnen haben”
“Ich habe keine Angst zu sterben, doch wenn man mich nach einem solchen Prozeß hinrichten würde, wäre das Ganze nur noch als Mord zu bezeichnen.”
Auch sein Bruder Saadi al-Quadhafi machte von sich hören, da er immer noch unter Sanktionen der UN steht, welche ihm ein Reiseverbot auferlegt hat. Saadi möchte den Niger verlassen, da er um seine Sicherheit besorgt ist, berichtet sein Anwalt Nick Kaufmann, der aber das gewünschte Reiseziel Saadis nicht verriet. Der Niger weigert sich, Quadhafis Sohn an Libyen auszuliefern, mit der Begründung, dieser würde in Libyen keinen fairen Prozeß erhalten. (CNN)