Libyen einmal nicht aus der Sicht der Propagandaindustrie...

Da die angeschlossenen Medien hierzulande nur einseitig über Libyen berichten, übernehmen wir an dieser Stelle einen Artikel, der für die nötige journalistische Ausgewogenheit sorgen soll, da diese trotz diesbezüglicher massiver Eigenwerbung seitens der Staats- und Industriemedien immer seltener gewährleistet wird.
Anzumerken bleibt, daß Ähnlichkeiten mit dem Irak vor der US- Invasion deutlich erkennbar sind. Auch der Irak galt als das wohlhabendste Land in seiner Region, was auf sozialistische Elemente im System und dem Ölreichtum zurückzuführen war. Aber auch die Wikileaks- Veröffentlichungen sollten hierbei nicht ausgeblendet bleiben, da sie Bestandteil der psychologischen Kriegsführung sind. (Ich werde keine Scheiße fressen, auch wenn Abermilliarden Fliegen anderer Meinung sind).
(c) globalresearch.ca über tlaxcala-int.org
Die Welt klatscht Beifall, während die CIA Libyen ins Chaos stürzt
Von David Rothscum, übersetzt von Einar Schlereth
Wie erging es Libyen unter der Herrschaft von Gaddafi? Wie gut oder schlecht lebten die Menschen? Waren sie unterdrückt, wie wir jetzt allgemein als Tatsache annehmen? Lasst uns einen Blick auf die Tatsachen werfen.
Bevor das Chaos losbrach, hatte Libyen eine niedrigere Rate an Gefängnisinsassen als die Tschechische Republik. Es stand an 61. Stelle. Libyen hatte die höchste Lebenserwartung in Afrika. Libyen hatte die niedrigste Kindersterblichkeitsrate in Afrika. Weniger als 5% der Bevölkeung waren unterernährt. Als Antwort auf die steigenden Nahrungsmittelpreise hat die Regierung alle Steuern auf Nahrungsmittel und Brennstoffe abgeschafft.
Die Leute in Libyen waren reich. Libya had the highest gross domestic product (GDP) at purchasing power parity (PPP) per capital of all of Africa. Die Regierung Libyens sorgte dafür, dass jeder im Lande am Reichtum teilnahm. Libyen hatte den höchsten Menschlichen Entwicklungsindex irgendeines Landes auf dem Kontinent. Der Reichtum wurde gleich verteilt. In Libyen lebte ein geringerer Prozentsatz von Leuten unter der Armutsgrenze als in den Niederlanden.
Wie wurde Libyen so reich? Die Antwort ist Öl. Das Land hat eine Menge Öl und erlaubt nicht ausländischen Unternehmen, die Ressourcen zu stehlen, während die Bevölkerung Hunger leidet wie etwa Nigeria, das praktisch Shell gehört.
Wie jedes Land leidet Libyen unter einer Regierung mit korrupten Bürokraten, die einen größeren Teil des Kuchens auf Kosten anderer gewinnen wollen. Als Antwort darauf, forderte Gaddafi, dass die Öleinkommen direkt an das Volk verteilt werden sollten, weil seiner Meinung nach die Regierung die Leute betrog. Jedoch, im Widerspruch zu diesem Artikel, ist Gaddafi nicht der Präsident Libyens. Tatsächlich hat er gar kein offizielles Regierungsamt inne. Das ist der große Fehler, den die Leute machen. Sie sagen, dass Gaddafi Libyen beherrscht, obwohl er es nicht tut. Seine Position ist mehr oder weniger zeremoniell. Er sollte als Gründungsvater bezeichnet werden.
Der eigentliche Führer Libyens ist ein indirekt gewählter Premierminister. Der gegenwärtige Premierminister heißt Baghdadi Mahmudi.
Gaddafi den Führer Libyens zu nennen ist vergleichbar dem, wenn man Akihito der Herrscher Japans nennen würde. Anders als unsere Medien berichten, gibt es unterschiedliche Meinungen in Libyen. Manche Leute unterstützen Gaddafi, aber wollen Mahmudi loswerden. Andere wollen beide raus haben. Und viele wollen einfach in Frieden leben. Jedoch versucht man mit Gewalt den Anschein zu erwecken, als gäbe es eine Volkserhebung gegen den angeblichen Führer Gaddafi, obwohl er nur der Architekt von Libyens gegenwärtigem politischen System ist, eine Mischung aus Pan-Arabismus, Sozialismus und islamischer Regierung.
Videos von pro-Gaddafi Protesten verschwinden von YouTube, während wir sprechen. Das "Pro Gaddafi Anti Baghdadi Mahmudi demonstrations in" auf youtube.com/watch?v=Ce5fLGNg0sk ist weg. "Pro Gaddafi protests in front of Libyan embassy London" auf youtube.com/watch?v=pRwv0Ac8qbc ist weg. YouTube löscht normalerweise alle Videos, die grobe Gewalt enthalten, außer wenn sie von Libyen kommen. Offenbar sind Libyer, die sich nicht denen anschließen, die auf die Straßen gehen, um Gaddafi wegzujagen, traumatisierender für die Zuschauer als zerfetzte Leichen.
Sind die Demonstranten in Libyen mit den Demonstranten in Ägypten und Tunesien vergleichbar? Keineswegs. Die Reaktion der Regierung ist gewalttätiger und offenbar wir übermäßige Gewalt angewendet. Lasst uns daher einen Blick auf die Aktionen der Demonstranten werfen. Das Gebäude des Allgemeinen Volkskongresses, das Parlament Libyens, wurde von wütenden Demonstranten niedergebrannt. Dies ist vergleichbar mit Demonstranten, die Feuer ans Kapitol in Washington legen. Wer glaubt, dass die US-Regierung nur eine Sekunde zögern würde, müßig dazusitzen, wenn Demonstranten Feuer ans Kapitol legen?
Diese Aufläufe hier sind nicht weltliche junge Leute, die Veränderung wollen oder irgendwas, das wir aus Ägypten oder Tunesien sahen. Eine Gruppe, die sich selbst "Islamisches Emirat von Barka" nennt, der frühere nordwestliche Teil Libyens, hat zahlreiche Geiseln genommen und zwei Polizisten getötet. Das ist keine neue Entwicklung. Am Freitag, den 18. Februar, hat die Gruppe 70 Militärfahrzeuge gestohlen, nachdem sie einen Hafen angegriffen und vier Soldaten getötet hatte. Unglücklicherweise hat sich ein Oberst der Gruppe angeschlossen und sie mit noch mehr Waffen versorgt. Der Aufstand begann in der östlichen Stadt Benghazi. Der italienische Außenminister hat seine Sorge geäußert, dass ein Islamisches Emirat von Benghazi sich unabhängig erklärt.
Woher kommt also dieser plötzliche Aufstand? Die Antwort ist, dass es dieselben Gruppen sind, die von der USA seit Jahrzehnten finanziert werden, ihre Chance ergreifen, um Kontrolle über das Land zu gewinnen. Eine kürzlich in Libyen verhaftete Gruppe aus Dutzenden Ausländern war an zahlreichen Akten von Plünderung und Sabotage beteiligt. Die libysche Regierung hat Verbindungen zu Israel nicht ausschließen können.
England hat eine Al Qaida Zelle in Libyen finanziert beim Versuch, Gaddafi zu ermorden. Die Hauptwiderstandsgruppe in Libyen ist jetzt die Nationale Front für die Rettung von Libyen. Diese Oppositionsgruppe ist von Saudiarabien, der CIA und dem französischen Geheimdienst finanziert worden. Sie vereinigte sich mit anderen Gruppen und bildete die Nationalkonferenz für die libysche Opposition. Es war diese Organisation, die den "Tag der Wut" ausrief, der am 17. Februar dieses Jahres Libyen ins Chaos stürzte.
Warum sind die USA so gegen Gaddafi? Er ist die Hauptbedrohung für die US-Hegemonie in Afrika, weil er versucht, den Kontinent gegen die USA zu vereinigen. Dieses Konzept nennt sich die Vereinigten Staaten von Afrika. Sicher, Gaddafi hat alle möglichen Ideen, die gegen die Interessen der USA sind. Er macht die USA für die Schaffung von Aids verantwortlich. Er behauptet, dass Israel hinter der Ermordung von Martin Luther King und Präsident John F. Kennedy steckte. Er sagt, dass die 9/11 Entführer in den USA ausgebildet wurden. Er forderte auch die Libyer auf, Blut für die Amerikaner nach 9/11 zu spenden. Gaddafi ist auch der letzte einer Generation von moderaten sozialistischen pan-arabischen Revolutionären, der noch an der Macht ist, nachdem Nasser und Hussein eliminiert wurden und Syrien sich mit dem Iran verbündet hat.
Die USA und Israel haben jedoch kein Interesse an einer starken arabischen Welt. Es scheint die Basis ihres Plans zu sein, Libyen durch Chaos und Anarchie in die Kniee zu zwingen. In late 2010, the United Kingdom was still propping up die libysche Regierung mit lukrativen Waffenverkäufen.
Nichts ist eine bessere Garantie, Libyen zu zerstören als durch einen blutigen Bürgerkrieg. Das Stammessystem, das in Libyen immer noch stark ist, kann nützlich sein, um solch einen Krieg zu provozieren, da Libyen historisch in verschiedene Stammesgruppen augegliedert war.
Deshalb reagiert die libysche Regierung mit dem Import von Söldnern. Stammesloyalitäten gehen über Loyalität zur Regierung, besonders in Benghazi, weswegen die Zentralregierung keine Kontrolle mehr über den östlichen Teil des Landes hat. Die Alternative zu Söldnern ist ein Konflikt zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen. Gaddafi hat seit 41 Jahren versucht, das Land homogener zu machen, aber von außen unterstützte Oppositionsgruppen würden etwas länger als ein paar Tage brauchen, um das Land zurück ins 19. Jahrhundert zu führen, bevor die Region von den Europäern erobert und vereint wurde. Die Gewalt ist in der Tat exzessiv, aber alle scheinen zu vergessen, dass es nicht dasselbe wie in Tunesien und Ägypten ist. Stammesbindungen spielen eine viel größere Rolle, weshalb der Konflikt unglücklicherweise blutiger sein wird.
Man muss ständig daran denken, dass der gewaltsame libysche Bürgerkrieg nicht mit den Revolutionen in Tunesien und Ägypen vergleichbar ist. Beide diese Revolutionen wurden getragen von friedlichen Protestlern, die unter Armut litten und gegen ihre korrupten Regierungen waren. Das Chaos in Libyen besteht aus einer Mischung aus Stammesgegensätzen, Konflikten über die Öleinnahmen (da das meiste Öl im Osten liegt), radikalen Islamisten, die gegen das Gaddafi Regierungssystem sind und äußere Destabilisierung durch vom Westen finanzierte Exilgruppen.
Gaddafi hat die Macht durch einen unblutigen Staatsstreich gegen einen kranken Monarchen, der zur Behandlung im Ausland war, ergriffen. Seine Ideologie basiert auf Vereinigung, und er versuchte friedlich, sein Land mit Ägypten und Syrien zu vereinigen. Es müsste ein Wunder geschehen, wenn die jetzige Gewalt zu einer stabilen demokratischen Regierung in Libyen führen würde mit voller Kontrolle über das ganze Land. Das Land ist mehr als zweimal so groß wie Pakistan, doch mit nur 6 Millionen Einwohnern. Endlose Wüsten trennen viele Städte der Nation. Wenn etwas, dann können wir uns fragen, wieviele Länder in den kommenden Monaten noch in Stücke springen werden, während die Welt Beifall klatscht.

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