Libyen: Bani Walid vor neuer Belagerung

Libyen: Bani Walid vor neuer Belagerungvon John Schacher

Auf Bani Walid kommen offenbar schon wieder schwere Zeiten zu. Entgegen den offiziellen Äusserungen der Regierung, dass keinerlei feindselige Aktionen gegen die Wüstenstadt geplant seien, werden von Misrata ausgehende erhebliche Truppenbewegungen gemeldet, die sich in Richtung der Warfalla-Hauptstadt bewegen.

Es handelt sich um eine Kolonne von 42 Panzern, schwere Artillerie sowie Grad-Raketenwerfer-Trucks. Ein TV-Sender aus Misrata meldete dies “offiziell”. In Bani Walid herrscht bereits höchste Alarmstufe und die Stadt bereitet sich fieberhaft auf ihre Verteidigung vor. Diesbezüglich wurde die Ankunft von Oberst Abdelssalem Waer (Bild) in Bani Walid bekanntgegeben. Der Misrata-Angriff wird für den 5. Oktober vermutet.

Als Ursache der neuerlichen Agression wird der Tod eines der am grausamen Mord an Muammar al-Quadhafi beteiligten Söldner angegeben, der kürzlich seine Strafe erhielt und dann in Paris an den Folgen seiner Verletzungen verstarb (wir berichteten). Bani Walid wird derzeit bereits verkehrstechnisch blockiert, um Nachschub an Lebensmitteln und Versorgungsgütern zu unterbinden. Auch Wasser, Elektrizität, Internet etc. sind bereits abgeschnitten worden, wie wir es aus der Kriegszeit 2011 kennen. Nur der Flughafen und einige Gebiete des Stammes Almnash haben noch Strom.

In Tripolis kam es am vergangenen Freitag zu heftigen Gefechten unter den “Rebellen”-Fraktionen: 230 Fahrzeuge hatten den Distrikt von Ali Fatih angegriffen. 53 Tote, 23 Verletzte, 7 gefangene Söldner und 9 erbeutete Fahrzeuge waren die Folge. Die Reste der erfolglosen Angreifer flüchteten.

Der von einigen Medien gemeldete Tod von Mustafa Abdel Jalil ist leider eine reinrassige Ente. Jalil soll wegen eines Leistenbruches in Deutschland behandelt werden.

Libyen: Bani Walid vor neuer BelagerungAbdullah al Senussi erlebt gerade die wohl schwerste Zeit seines Lebens: die NATO-Ratte Khaled Sherif, Chef der Nationalgarde ist verantwortlich für die Verhöre und Folterungen des Sicherheitschefs der Jamahiriya. Wo sind nun die Menschenrechtler, Ärzte ohne Grenzen, Amnesty etc., um einem Mann, der nur sein Heimatland verteidigt hat, zu helfen?

Diskriminierung und Barbarei: 35.000 vom Krieg vertriebene Flüchtlinge schwarzer Hautfarbe leben heute im Flüchtlingslagern unter kompletter Isolierung von der Aussenwelt:


 


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