Das Lexikon des Internationalen Films ist aus keinem Regal eines Filmliebhabers wegzudenken. Seit Jahrzehnten wird in diesem Nachschlagewerk das komplette Angebot aus Kino, Fernsehen, inzwischen auch aus DVD und Blu-ray Veröffentlichungen lexikalisch in einem Buch versammelt. Aber die Publikationen hatten immer schon mehr zu bieten als ihre zusammenfassenden Kurzkritiken zu mehr als 2000 Filmen (in Zusammenarbeit mit der Redaktion des filmdienst-Magazins gesammelt). So findet sich in der Jahrgangsausgabe von 2013 eine von Horst Peter Koll zusammengestellte Chronik wieder, die von der ersten Ausstellung des Regisseurs Martin Scorsese in der Deutschen Kinemathek in Berlin (im Januar 2013 eröffnet) bis zum Tode des französischen Ein Käfig voller Narren-Regisseurs Edouard Molinaro (im Dezember) erzählt. Ein wahres Schmuckstück – es überschattet gar ein wenig den eigentlichen lexikalischen Zweck des Gesamtwerkes – bildet der Rückblick auf die Kunst des Zeichentrick- und Animationsfilms, vom Stift zur digitalen Welt. Mit einem Blick auf Walt Disney Klassiker, den Wandel derer Filme als Hinleitung zu Pixar, ein Fokus auf die Trickfilm-Künstler Paul Grimault und Tex Avery, aber auch auf die animierten Welten Europas, Chinas und Japans, natürlich mit einer ausführlichen Beleuchtung der Filme von Hayao Miyazaki, die für das von ihm mitbegründete Studio Ghibli entstanden. Allein für diese Ausführlichkeit lohnt sich das Lexikon des Internationalen Films des Filmjahrs 2013, aber natürlich dient es auch alle Jahre wieder als bestes Nachschlagewerk seiner Art.
Lexikon des Internationalen Films
von: Jörg Gerle, Horst Peter Koll
576 Seiten, erhältlich ab April 2014
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