Leute nehmen das immer noch nicht ernst

Die Corona-Krise ist in aller Munde. Uns interessiert, wie die Leute mit der momentanen Lage umgehen, was sie bewegt und wie sie sich fühlen. Aus diesem Grund haben wir Personen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Berufsgruppen gefragt, wie sie die derzeitige Situation wahrnehmen und meistern. Allen haben wir dieselben Fragen gestellt. Das sind die Antworten eines 38-jährigen Founder & Managing Directors, der gemeinsam mit seiner Partnerin in Berlin lebt.

? Mit welchem Gefühl wachst du momentan auf?

! Tatsächlich eher ein sehr entspanntes Gefühl: Ich weiß, ich muss nicht durch die ganze Stadt oder durch Deutschland von Termin zu Termin hetzen, ich kann mir meinen Tag gut einteilen und habe das Gefühl, Beruf und Privates deutlich besser vereinen zu können.

? Mit welchem Gedanken gehst du abends ins Bett?

! Meistens sehr positiv, da ich auch Dinge schaffe in der Corona-Zeit, die ich ansonsten lange vor mir hergeschoben habe. Das lässt einen besser schlafen, wenn man weiß, dass sich die ewige Aufgabenliste langsam leert

? Wie wirkt sich die mediale Berichterstattung auf deine Stimmung aus?

! Ich denke, es ist eine ernste Situation – sowohl aus gesundheitlicher Sicht als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Die Todeszahlen sind bisher noch geringer als bei großen Grippewellen in Deutschland (>20.000), daher betrachte ich die Zahl derzeit noch aus einer sehr entfernten Sicht. Aber durch das exponentielle Wachstum wird das natürlich nicht so bleiben. Speziell mache ich mir Sorgen um mir nahe stehende Personen wie meine Eltern, die definitiv zur Risikogruppe gehören. Ich ärgere mich auch, dass Leute das nicht ernst nehmen und weiter rumwandern als sei nichts.

? Inwiefern beeinflusst die derzeitige Situation deine berufliche Zukunft?

! Gott sei Dank ist unsere Industrie relativ resistent gegenüber Konjunkturschwankungen durch Corona, daher hatte ich bisher keine Existenzängste. Natürlich müssen wir auch etwas zurückstecken in unserer Wachstumsstrategie. Leute entlassen mussten wir nicht, aber wir mussten unseren Retail Store schließen, was zu Kurzarbeit von 2 Mitarbeiterinnen führte.

? Was geht in dir vor, wenn du Corona hörst?

! Reizüberflutung, Interesse an neuen Entwicklungen, Neugierde über den Fortschritt auf medizinischer Seite.

Interviews dieser Fragezeit

Leute nehmen das immer noch nicht ernst

Leute nehmen das immer noch nicht ernst

Es ist eine ernste Situation – sowohl aus gesundheitlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Ich mache mir Sorgen um mir nahe stehende Personen wie meine Eltern, die zur Risikogruppe gehören. Ich ärgere mich auch, dass Leute weiter rumwandern als sei nichts.

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Zu Hause tanzen ist halt nicht dasselbe

Zu Hause tanzen ist halt nicht dasselbe

Es weiß momentan einfach niemand, wohin es gehen wird. Wir schwimmen alle irgendwie gemeinsam und hoffen, in die richtige Richtung zu treiben. Wie soll man bei so viel Unsicherheit denn nicht ein bisschen genervt sein und Langeweile und Brechreiz verspüren.

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Ich habe gelernt, mich zu schützen

Ich habe gelernt, mich zu schützen

Ich denke, Corona hat gute Chancen, seit Menschengedenken das meistgebrauchte Wort zu werden. Die Welt verändert sich, noch nie war das Leben so heruntergefahren. Mögen wir Menschen endlich verstehen, welche riesengroße Chance zum Umdenken und zur Umkehr darin liegt!

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Wir versuchen, als Familie das Beste draus zu machen

Wir versuchen, als Familie das Beste draus zu machen

Ich versuche, die Nachrichten zu reduzieren und mich und meine Familie mit schönen Dingen und etwas Alltag, sofern möglich, zu beschäftigen. Es würde mich sonst zu sehr bedrücken und das hilft dann keinem weiter. Zumindest nicht meiner Familie und meinen Freunden.

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Wie viel schlimmer ist es heute als es gestern war?

Wie viel schlimmer ist es heute als es gestern war?

Ich kann es schon nicht mehr hören und da geht es nicht nur mir so. Man hört und liest es ja überall gerade und es wird langsam zu einer Art Voldemort, das Wort, das nicht genannt werden darf. Aber es gibt gerade schlimmeres, als von einem Wort genervt zu sein.

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