LEUCHTENDE BERGGIPFEL - BRAUCHTUM HERZ-JESU-FEUER IN SÜDTIROL

Bald ist es wieder soweit, immer im Juni, im Bereich der Sonnenwende, machen sich junge Männer auf, meist den Vereinen, wie der Südtiroler Bauernjugend angehörig, um die Berggipfel mit Feuerketten zu versehen. Der Aufstieg beginnt meist weit vor der Dämmerung, denn es ist ein weiter Weg, den sie samt Verpflegung und Brennmaterial zurücklegen müssen.

Besonders ausgelassen wird die Stimmung, wenn die Männer sich auf den Gipfeln der Berge und Übergängen zu anderen südtiroler Tälern, (auch zu den österreichischen)  hin treffen und ihre Feuerketten mit den Nachbarn zusammenschließen. Der Ausblick, den man in dieser luftigen und eisig kalten Höhe hat, lässt sogar manchen harten Burschen die Fassung verlieren. Auch in den Tälern ganz unten kann man riesige Feuerherde entdecken, so hat jedes Dorf seine Markierung, von oben und von unten.


LEUCHTENDE BERGGIPFEL - BRAUCHTUM HERZ-JESU-FEUER IN SÜDTIROLLEUCHTENDE BERGGIPFEL - BRAUCHTUM HERZ-JESU-FEUER IN SÜDTIROL
Geschichtlicher Hintergrund:
Leuchtende Berggipfel funkeln in der Nacht  

Das Herz-Jesu-Feuer ist ein alter Brauch. Er bringt die Südtiroler Berge einmal im Jahr, um die Sonnenwende zum Glühen. Ein geschichtliches Ereignis, wenn nach Einbruch der Dunkelheit die Herz-Jesu- Feuer auf Berghängen oder  Gipfeln  flackern  Ein gewaltiges Spektakel, denn  Südtiroler Berge leuchten mit beeindruckenden  Motiven:  mit Formen von Kreuzen, Herzen, christlichen Symbolen „INRI“, „IHS“ oder der Tiroler Adler  werden mit Fackeln dargestellt. Junge südtiroler Männer scheuen keine Mühe , um die wunderschönen,  stimmungsvollen, lodernden Flammen am nächtlichen Himmel zu entzünden.

Die Ursprünge dieses  Brauches liegen im 18. Jahrhundert und gedenken dem Gelöbnis, das dem Herzen Jesu gegeben wurde, denn die  Schreckensnachricht verbreitete sich im Frühling des Jahres 1796 dass die Truppen Napoleons am Einmarschieren waren. Die Tiroler Landstände legten das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ zu Füßen und erhielten so seinen göttlichen Beistand. Damals entzündeten Sie die religiösen Motive und gelobten, das Herz-Jesu-Fest jährlich zu feiern, dieses Versprechen wird heute gehalten.

 1809 erneuerte  der südtiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer vor der Schlacht am Berg Isel das Gelöbnis gegen die Franzosen und Bayern. Die Truppen Hofers  konnten ihr geliebtes Land ein weiteres Mal verteidigen und als Dank wurde der Herz-Jesu-Sonntag zu einem hohen Feiertag ausgerufen. Die stimmungsvollen Bergfeuer erinnern  besonders an diese Heldentaten. Als Zeichen dafür wird  dieser Brauch noch heute in allen Teilen Tirols (Südtirol, Osttirol, Nordtirol) gepflegt.


Kurzfilme zu diesem Thema:
http://www.suedtirolerland.it/de/highlights/brauchtum-kultur/herzjesufeuer.html
www.youtube.com/watch?v=UCiQ90e95-Y
Abschließend möchte ich bemerken,  dass Südtiroler sehr mit Ihrer Heimat verbunden sind. Sie hissen an Feiertagen ihre rot/weisse Fahne von den Hausdächern, Frauen wählen ihre Balkonblumen in diesen Farben... Ein jeder Südtiroler indentifiziert sich durch und durch mit seinem Land und pflegt es mit großer Freude.

All das vermisse ich besonders hier im "Ausland".

 - Die aufrichtige Heimatliebe ->  Ich bin der Meinung, dass dies in Deutschland auch wieder möglich sein sollte, wenn der "Deutsche" wieder lernt sich mit seinem Land, ohne WENN und ABER!,  zu identifizieren. Es ist sehr schade, sich mit geschichtlichen Ereignissen zu quälen und sein "ICH BIN" total verkommen zu lassen. (selbstverständlich soll immer daran erinnert und gemahnt werden, aber irgendwo ist Schluss!)
IHR Deutsche sollt stolz sein, denn Ihr seid Weltmeister in so vielen Bereichen, IHR seid die besten Erfinder, Wissenschaftler, Sportler, Autobauer, Rennfahrer uvm....(in Südtirol wurde immerhin die Schreibmaschine erfunden! - Hey- nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht;-)) 

Schließe  DEINE Augen und denke nach, was für Dich HEIMAT bedeutet und schreibe es auf!

Ich sage Dir was ich fühle/sehe, wenn ich meine Augen schließe: 

Ich spüre die wärmenden Hände meiner Mutter, 

Ich sehe  Schlösser und Burgen 
Ich sehe die Passer (Fluss, der durch Meran fließt) mit den wunderschönen runden Steinen
Ich höre das Quietschen von dem alten Gatter, wenn ich beim Wandern den Wildzaun hinter mir schließe
Ich sehe eine Kutsche, die in Meran über das Kopfsteinpflaster der Freiheitsstraße fährt
Ich rieche frisch geschnittene Petersilie, wenn ich eine Alm betrete und an der Küche vorbeikomme
Ich höre das knarren von alten Holzböden
Ich sehe eine Wiese mit alten Apfelbäumen, alle Äpfel, die an einem Baum hängen sind angebissen, - das haben wir Kinder einmal gemacht, um den Bauer zu ärgern, weil er uns verboten hatte durch sein Grundstück zu laufen...
Ich sehe ein Bächlein, dort schwimmt ein Stück Holz, ich hatte es hineingeworfen und bin dem "Schiffchen" hinterher gelaufen...
All diese Eindrücke, meist solche aus der Kindheit, verbinde ich mit meiner Heimat ...
jetzt bist Du dran!
Liebe Grüße & viel Freude mit Deiner Heimat
Nadja 
Südtirolerin, die ihre Heimat sehr liebt und Deutschland aufrichtig schätzt

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