Wie angekündigt, findet heute der erste von drei Teilen zu dem Buch
„Unter schwarzen Federn“ von Sabrina Schuh statt. Es geht um Kap 1- 20.
Das Buch entstand im Rahmen der Märchenspinnerei und ist Band 11.
1. Leseabschnitt – bis einschließlich Kapitel 20
– Wie bist du in die Geschichte gekommen?
Ich bin gut in die Geschichte gekommen, gerade der Einstieg ist super geschrieben. Der Leser wird in eine dramatische Situation katapultiert- Fee alleine auf der Brücke. Sie möchte ihr Leben beenden, alles ist geplant. Wir lernen als Leser ihre Gedanken kennen. Nur- womit Fee nicht rechnet- Markus, der Schulsprecher, taucht unerwartet auf. Und auch Markus hat eine Vergangenheit…
Man denkt immer, man hat alle Eventualitäten durchdacht, wenn man so etwas plant. Aber man kann einfach nicht alles einplanen, wie dieses Beispiel zeigt.
– Wie kommst du mit dem Schreibstil der Autorin zurecht?
Das ist das erste Mal, dass ich etwas von dieser Autorin lese und ich finde, die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil. Ich habe die ersten 20 Kapitel recht zügig durchgelesen und benötigte keine Lesepause.
– Welchen Eindruck haben die beiden Protagonisten Fee und Markus bisher bei dir hinterlassen?
Fee ist mir sympathisch. Ich kann mich in sie reinfühlen, weil ich selber weiß, wie es ist, solche Gedanken zu haben. Doch stellte sich mir anfänglich die Frage „Warum lässt sie sich auf die Psychiatrie ein?“ Tut sie es Markus zuliebe und glaubt selber nicht daran, das ihr geholfen werden kann? Doch als die Rede auf die Eltern kommt, gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass sie die Therapie auch selber möchte.
Ein Punkt, der mich echt aufwühlt…Ich lese nun absichtlich nicht weiter….da ich die neuen Fragen noch nicht habe…aber ich habe es schon als Jugendliche schlimm gefunden, dass Eltern in den Bereich eingreifen dürfen. Selbst jetzt, wo ich schon seit langem erwachsen bin, denke ich, wenn ein Jugendlicher wegen Suizidalität, wegen Magersucht, Ängsten, wegen was-auch-immer freiwillig ins Krankenhaus geht, sollten die Eltern kein Recht haben einzuschreiten, da es um die Seele der Person geht. Und der Seele Hilfe zu versagen, das ist das Grausamste, was man tun kann.
Auf jeden Fall ist so ein freiwilliger Psychiatrieaufenthalt in jedem Fall ja ein Hilfeschrei- ganz egal nun ob Suizid, oder was anderes dahintersteckt. Und diesen Hilfeschrei sollten Eltern ernst nehmen und somit die Entscheidung respektieren.
Markus- ich bin hin- und hergerissen. Ich weiß noch nicht, wie ich ihn finden soll. Zuallererst finde ich es natürlich gut, dass er Fee ihr Leben rettet und sich für sie einsetzt. Aber insgesamt möchte ich noch kein Urteil über ihn abgeben.
– Unter anderem leidet Fee ja ganz stark unter dem Mobbing in der Schule. Hattest du solch Erlebnisse schon einmal selbst oder bei anderen Personen erlebt?
Lange, lange ist es her. Ich kann mich zum Glück nur noch an Bruchstücke erinnnern und bin froh, dass die Erinnerung immer mehr verblasst. Daher schreibe ich unter diesem Punkt auch nicht mehr.
– In diesem Abschnitt war das Thema Depressionen und Suizid sehr präsent. Bist du im Privatleben schon einmal mit diesen Themen konfrontiert worden?
Ja, das bin ich. Es gibt Menschen aus meinem entfernteren Umfeld, die sich selber das Leben genommen haben. In jedem Fall hat mich das unvorbereitet getroffen und war ein Schock. Jedes Mal hat es Monate gedauert, bis ich es verkraftet habe. Man rechnet ja nicht damit. Zumindest habe ich nicht damit gerechnet.
Auch hatte ich Kontakt mit jemandem, der offen über seine Todeswünsche sprach, eine sehr schwierige Thematik, wie ich finde. Man fühlt sich hilflos, da man nie weiß, wann diese Gedanken das nächste Mal auftauchen. Man weiß nie, ob die Person es umsetzt. Regelungen (im privaten) wie „wenn du den Wunsch verspürst, sagst du mir es“ sind meines Erachtens völlig sinnlos. Denn wenn ich als suizidale Person den Wunsch verspüre, und es nun umsetzen möchte, verbaue ich mir ja genau diese Möglichkeit, wenn ich meine Gedanken daran einem Vertrautem „melde“.
Leider ist es so…wenn jemand den intensiven Wunsch danach verspürt, wird er wieder und wieder versuchen, sich das Leben zu nehmen. Und wird irgendwann auch anfangen zu lügen, um den Suizid dann umsetzen zu können. Das schreibe ich , weil ich selbst sowas erlebt habe. Vielleicht machen die Personen innerlich dicht? Dass sie sich unverstanden fühlen? Das Gefühl haben, mir kann einfach nicht mehr geholfen werden?
Und zuallerletzt meine Frage an Euch:
Wäre dieses Buch etwas für Euch? Warum/ warum nicht?
Beantwortet die Frage im Kommentar und ihr nehmt teil am Gewinnspiel.
Zu gewinnen gibt es:
3x je ein signiertes Print von „Unter schwarzen Federn“ mit Lesezeichen und Postkarte.
Teilnahmebedingungen
Das Gewinnspiel läuft auf der Basis des Losesammelns ab. Jeder, der die Frage beantwortet, sammelt damit ein Los. Ihr könnt an jedem der drei Sonntage teilnehmen auf allen teilnehmenden Blogs.
Das Gewinnspiel startet am 25.2. und endet am 12.3. um 23:59 Uhr.