Lesen ist eine der wichtigsten Kulturkompetenzen, die jeder benötigt, der in irgendeiner Form in der europäischen Gesellschaft teilhaben oder gar Erfolg haben möchte. Die Fähigkeit des Lesens lässt sich in drei grundsätzliche Kompetenzen und Fähigkeiten untergliedern. Da gibt es zunächst die systematische Erfassung textlicher Zusammenhänge, dann die Herausstellung von Schwierigkeiten und als letzten die Organisation des Leseprozesses. Diese drei Kompetenzen sollen nun kurz erläutert werden.
Die systematische Erfassung textualer Zusammenhänge bezeichnet die erste zielgerichtete Beschäftigung mit einem Text. Das heißt, als erstes muss formuliert werden, was schwierig an dem Text ist, was bekannt ist und was man anhand dieses Textes herausfinden möchte. Wichtig ist hierbei, dass die Fragen und Erkenntnisse in eigenen Worten formuliert werden.
Nun kann schon der zweite Schritt erfolgen. Die Herausstellung von Schwierigkeiten sollte auch wieder in eigenen Worten erfolge. Schwierigkeit oder auch Einfachheit eines Textes kann auf verschiedenen Ebenen konstatiert werden, zum Beispiel auf grafischer, sprachlicher oder inhaltlicher Ebene. Das Schriftbild ist Teil der Präsentation eines Textes und kann Schwierigkeiten aufweisen, deshalb wird allgemein ein übersichtliches Layout verlangt und es werden von vielen Institutionen Standardschriften gefordert, die gut lesbar sind. Die sprachlichen Schwierigkeiten entstehen dort, wo wenig gebräuchliche oder besonders lange Worte und Sätze bzw. Satzstrukturen benutzt werden. Die Satzkonstruktion sollte nicht umständlich, sondern klar und deutlich zu formulieren. Das gleiche gilt auch für die dritte mögliche Schwierigkeit, die inhaltliche Gestaltung. Der Textaufbau sollte immer linear und logisch sein und Orientierungspunkte enthalten.
Die dritte Kompetenz des Lesens ist die planvolle Organisation des Leseprozesses, die wird vor allem dadurch erreicht, dass schon vor Beginn der Lektüre einige Dinge geklärt werden. Beispielsweise sollte man sich vor Beginn der Lektüre darüber klar sein, was für einen Text man liest, was man schon darüber weiß und was man noch wissen möchte. Bei der Lektüre muss man sich ehrlich eingestehen, was man nicht weiß und noch nachschlagen muss, was man anhand des Textes lernt, woran man sich nach der Lektüre erinnert und das muss dann nach der Lektüre zusammengetragen und weiterverarbeitet werden. Dabei kann es helfen, sich die einzelnen Schritte schriftlich zu verdeutlichen. Wichtig ist nach der Lektüre eine Einsicht oder Erkenntnis gefällt wird.
In anderen Worten: Man muss die Überschrift beachten, sich den gelesenen Text bildlich vorstellen, wichtiges muss hervorgehoben oder unterstrichen werden, wichtige Aspekte müssen zusammengefasst werden. Es ist dabei entscheidend mit den Textschwierigkeiten umzugehen und das Textverständnis zu prüfen. Das Ziel muss es sein sich über das Gelesene auszutauschen.
Manchen Lesern hilft ein Lesetagebuch oder ein lesedidaktischer Methodekatalog. Beim Friedrich-Maerker-Verlag gibt es schöne Lektüren für jugendliche Leser, wie zum Beispiel den Roman von D.S. Felix: „Das Fenster zur Welt – Kyklop Lupi“.
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