Leseförderung oder so ähnlich

Prinzchen (ziemlich nörgelig, weil er frühzeitig aus dem dringend benötigten Mittagsschlaf gerissen wurde): Ich will nicht aufstehen, es ist viel zu kalt. Ich will schlafen.

Mama: Du musst ja nicht aufstehen, du kannst einfach im Bett liegen bleiben. Aber schlafen darfst du nicht mehr, weil du sonst abends zu lange wach bleibst.

Prinzchen (noch nörgeliger): Ich will aber schlafen!

Mama: Schau dir doch ein Buch an, das ist so gemütlich, wenn man unter der warmen Decke liegt.

Prinzchen (schreit): Will schlafen!

Mama: Ich hol dir mal einen Stapel Bilderbücher. (Mama geht aus dem Zimmer, Prinzchen sitzt schreiend im Bett. Nach einer Weile kommt Mama mit einer bunten Auswahl zurück.)

Mama: Welches Buch willst du zuerst? Schau, hier habe ich die Pipi Langstrumpf, hier den Jim Knopf, die Weihnachtsgeschichte, das…

Prinzchen (laut schluchzend): Ich will nicht so viele Bücher! Ich will nur eines!

Mama (mit einem Hauch von Ungeduld in der Stimme): Dann wähl dir doch einfach eines aus und den Rest legen wir hier aufs Nachttischchen. Willst du das hier mit den Klappen?

Prinzchen (noch lauter schluchzend): Will nicht so viele Bücher! Will nur eines! Warum hast du mir so viele mitgebracht? Hol mir ein anderes! Hol mir sofort ein anderes!

Mama (streng): Hör mal, mein Sohn, so nicht mit mir. Wenn dir keines dieser Bücher passt, dann kannst du dir selber eines holen.

Prinzchen (zornig): Nein, du musst mir ein anderes bringen. Ich will nicht aus dem Bett kommen, es ist kalt. 

Mama (so geduldig wie möglich): Du könntest wirklich eines von diesem Stapel nehmen. Die Pipi ist doch so lustig. Und der Valentin gefällt dir doch auch…

(Je länger die Mama redet, umso lauter schreit das Prinzchen. Am Ende gibt die Mama entnervt auf.)

Mama: Also,  hör mal. Ich gebe dir noch eine letzte Chance. Ich bringe diese Bücher zurück, hole dir ein anderes und dann ist Ruhe. Wenn dir das nicht passt, dann rutsch mir den Buckel hinunter.

Einige Augenblicke später: Die Mama bringt dem Prinzchen ein Wimmelbuch. Die schaut er sich jeweils stundenlang an.

Prinzchen (heult, als hätte man ihn geschlagen): Nein! Nicht dieses Buch! Ich will ein anderes! Bring mir ein anderes! Ich will dieses Buch nicht! Dieses Buch ist doof!

Mama (sehr sehr unfreundlich): Jetzt ist endgültig Schluss. Wenn du heulen willst, dann heul alleine. Ich bin dann mal oben am Computer.

Während sie am Tippen ist,  hört die Mama, wie ihr Jüngster unten noch eine ganze Weile lang weiter heult und sie denkt sich, dass auch viele Jahre Erziehungserfahrung nichts daran ändern, dass ein dreijähriger Trotzkopf durch mütterliches Zureden nicht zu gewinnen ist. Warum bloss lässt sie sich trotzdem immer wieder auf das Spiel ein?

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