Eine Million für den Ankauf von einer obskuren Freimaurervereinigung. 16 Millionen für den Ausbau zum Hauptsitz der nationalen Akademie der Wissenschaften. In Krisenzeiten, wenn der Staat Schulden abbauen muss, fließt das Geld, als wäre irgendwo im Finanzgebirge Tauwetter. Nach Halle an der Saale spülte der per „Konjunkturpaket“ geschöpfte Kredit bei den Enkeln und Urenkeln im vergangenen Jahr die Mittel zur Komplettsanierung des noch aus sowjetischen Kommandaturzeiten „Tschernyschewskihaus“ genannten ehemaligen Freimaurerpalast „Zu den drei Degen“. Die ausladende Ruine an einem Nebenarm der Saale, die der Universität jahrzehntelang als Hörsaalgebäude diente, war nach dem Untergang der DDR an die "Loge zu den Weltkugeln" zurückgefallen. Der Freimaurer-Verein, vertreten durch die Weltkugelstiftung Berlin, zäunte das Gelände ein. Und ließ es verrotten.
Mit dem angekündigten Umzug der Leopoldina keimte dann Hoffnung. Von der Schaffung eines „parkähnlichen Geländes“ um den Protzpalast gegenüber der protzig umgebauten Burg Giebichenstein war die Rede. Von Veranstaltungen nicht nur für ein Fachpublikum. Und von einem offenen Haus, das kein Elfenbeinturm werden solle.
Fliesenfans waren die ersten, die Zweifel äußerten. Mit dem Beginn der Bauarbeiten fiel als erstes eine historische Fliesenlinie, die der bekannte hallesche Künstler Kachel Gott dort während seiner erfolgreichen Längs-Phase geklebt hatte. Rücksichtslos rissen von der Akademie beauftragte Baufirmen gleich auch noch die Wand weg, die das von Kunstfreunden vielbewunderte Werk getragen hatte. Schlimmer gehen mit dem regionalen Kulturerbe in der Regel nur die Stadtverwaltung und die örtliche Kunststiftung um.
Und das ist kein Zufall. Während der Bauarbeiten wurde der in der Ruhe der Natur entstandene Baumbestand gerodet. Und an die Stelle der rostigen Eingangszufahrt trat ein Hightechtor mit Zahlencode-Funktion. Dicker Profilstahl schützt die Wissenschaft nun vor neugierigen Blicken und unbefugten Besuchern, kein Schlendern durch den Park ist möglich, keine neues Gartencafé hoch über der Saale lockt Spaziergänger und Wissenschaftler zum Plausch in die Nachmittagssonne.
Danke Krise: Gerettete Ruinen
Abriss-Exkursionen
Mit dem angekündigten Umzug der Leopoldina keimte dann Hoffnung. Von der Schaffung eines „parkähnlichen Geländes“ um den Protzpalast gegenüber der protzig umgebauten Burg Giebichenstein war die Rede. Von Veranstaltungen nicht nur für ein Fachpublikum. Und von einem offenen Haus, das kein Elfenbeinturm werden solle.
Fliesenfans waren die ersten, die Zweifel äußerten. Mit dem Beginn der Bauarbeiten fiel als erstes eine historische Fliesenlinie, die der bekannte hallesche Künstler Kachel Gott dort während seiner erfolgreichen Längs-Phase geklebt hatte. Rücksichtslos rissen von der Akademie beauftragte Baufirmen gleich auch noch die Wand weg, die das von Kunstfreunden vielbewunderte Werk getragen hatte. Schlimmer gehen mit dem regionalen Kulturerbe in der Regel nur die Stadtverwaltung und die örtliche Kunststiftung um.
Und das ist kein Zufall. Während der Bauarbeiten wurde der in der Ruhe der Natur entstandene Baumbestand gerodet. Und an die Stelle der rostigen Eingangszufahrt trat ein Hightechtor mit Zahlencode-Funktion. Dicker Profilstahl schützt die Wissenschaft nun vor neugierigen Blicken und unbefugten Besuchern, kein Schlendern durch den Park ist möglich, keine neues Gartencafé hoch über der Saale lockt Spaziergänger und Wissenschaftler zum Plausch in die Nachmittagssonne.
Danke Krise: Gerettete Ruinen
Abriss-Exkursionen