Leider nicht mein Buch
Kurzbeschreibung:
Für Katja bricht eine Welt zusammen, als ihr Sohn Leon bei einem Autounfall ums Leben kommt. Es ist der zweite schwere Schicksalsschlag in kurzer Zeit. Erst vor sechs Monaten ist ihre Schwester spurlos verschwunden. Als Katja nach Leons Trauerfeier einen Anruf erhält, überschlagen sich die Ereignisse: Ein Notar ist im Besitz einer Kiste, die Leon seiner Mutter vererbt hat. Als Katja die Kiste öffnet, entdeckt sie darin ein Armband, das ihrer Schwester gehörte. Wie ist ihr Sohn in den Besitz dieses Armbandes gekommen? Und warum hat er es bei einem Notar hinterlegt? Was will Leon seiner Mutter aus dem Tod heraus damit sagen? Für Katja beginnt eine Suche nach der Wahrheit – nichtsahnend, dass sie damit die Tür zu einem dunklen Familiengeheimnis öffnet…
Format: Kindle Edition
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 232 Seiten
Verlag: Bastei Entertainment (2. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ASIN: B01CNZ9N98
Cover und Klappentext sind wie der erste Eindruck bei einem Menschen. Sie sind ausschlaggebend dafür, ob man das Innere kennenlernen will. Der erste Eindruck beim Psychothriller „Leons Erbe“ von Michael Theißen machte direkt Lust aufs Kennenlernen. Das Cover kommt im typischen Look eines Thrillers und mit einem bekannten Verlag im Rücken kann eigentlich nichts schief gehen.
Die Geschichte klang sehr vielversprechend und ein Thriller passte mir wunderbar in meine aktuelle Lesestimmung.
Leider musste ich recht schnell feststellen, dass mir der Schreibstil des Autors gar nicht lag. Natürlich lebt ein Thriller von seiner Geschwindigkeit und seinem Facettenreichtum. Der Leser will miträtseln und möglichst viele Seiten der Geschichte sehen. Doch dieses Buch kam mir vor wie ein bisschen falsch zusammengepuzzelt. Die einzelnen Handlungsstränge überschlugen sich oft. Wie nach einem 500Meter Lauf, nach dem man kaum noch reden kann. Trotz der gefühlten Ruhelosigkeit zieht sich die erste Hälfte des Buches stark in die Länge. Platz, der dem Autor am Ende für die Auflösung fehlt. Das Ende ist plötzlich einfach da und wirkt dadurch etwas unglaubwürdig und unrund. Zumal bei 232 Seiten noch Luft nach oben ist.
Auch wurde ich mit der Protagonistin nicht warm. Katja hat gerade ihren Sohn verloren und ihre Schwester wird seit Wochen vermisst. Der Autor versucht ihre Gefühlslage zu beschreiben. Schickt den Leser immer wieder in ihren Kopf, aber leider kamen ihre Gefühle nicht bei mir an. Auch ihre Mitspieler wirkten teilweise unecht und fehl am Platz.
Michael Theißen hat sich einen wunderbaren Plot ausgedacht, der enorm viel Potential bietet, aber leider hat mich diese Geschichte nicht erreicht. Aber wie gut, dass es noch viele tausend andere Leser am Buchhimmel gibt und die Bewertungen im Internet zeigen, dass es auch andere Meinungen gibt.
Ich kann mich nur wiederholen, macht euch selbst ein Bild von Katja, Leon und Nicci und löst das Rätsel, um eine verschwundene Frau und einen toten Sohn. Und da der Sommer bislang nur auf dem Papier präsent ist, ist eigentlich auch das perfekte Wetter für dunkle Literatur.
Eure
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