Leipzig

Im Oktober 1990 betrat ich die ehemalige Stasibezirkszentrale im "Runden Eck" in Leipzig zum ersten Mal. Egon Krenz machte damals den Wendehals.
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"Eine Kerze für die Opfer der Stasi". Denn hier in der Stasi (oder sollte ich wieder "Stazi" schreiben?) sprachen die Stazis auch Todesurteile und brachten sie in Leipzig zur Vollstreckung. Ein Ort des Schreckens. Um so mutiger, dass die Montagsdemos in Leipzig am "Runden Eck" endeten. 
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So sieht das Foyer heute aus:
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Das Gebäude zwei Funktionen: Links befindet sich eine Gedenkstätte -das "Museum in der runden Ecke" (Link), rechts eine Nebenstelle der Stasiunterlagenbehörde. 
In der Ausstellung sind die Beweisstücke ausgestellt, die 1990 ausgereicht hätten, die Stasifunktionäre allesamt vor Gericht zu bringen und ihnen vor allem ihre Offizierspensionen zu streichen. Den Tätern ging es im vereinten Deutschland besser als den Opfern. 
Belauscht, verhaftet, erfasst, schikaniert, verhört, verfrachtet Bautzen, Hohenschönhausen oder sonst wo. Wegen Kritik am Regime oder Fluchtversuch. Bei Vera Längsfeld und Jürgen Fuchs kann man das alles nachlesen.
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Wenn man diese Exponate und Räume erlebt, überkommt einen das Schaudern. Es war eine Zeit, die man selbst -aber zum Glück im Westen - erlebt hat. Aber während wir zur Schule gingen, litten hier Deutsche unter den Kommunisten. Ich habe mich schon in jungen Jahren immer gegen Gängelungen und Vorschriften gewehrt. So etwas wie "Gesellschaft" oder wie man heute sagt "Communities" gab es für mich eigentlich nie. Das waren immer Konstrukte, die uns die Sowilehrer oder Kirchenpersonal aufzwingen wollten. 
Und so etwas fängt immer mit Propaganda an. "Die Gruppe ist mehr wert als du." trichterten sie den Kindern schon in der Hitlerjugend und der FDJ ein. Junge Leute sind empfänglich für Heldenrollen, Missionen, Gelegenheiten sich zu beweisen und den Mächten manchmal gerne zu Diensten. (So wie heute die sog. "Seenotrettungs-Kapitäne" um Aufmerksamkeit und Applaus von der Regierung buhlen.) Wem sie ein Amt gaben, war erfüllt davon - und wenn es Krieg mit dem eigenen Bürgern oder gar Familie bedeutete.
Sozialismus und Nationalsozialismus haben zu den größten organisierten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte geführt. Und es ist unfassbar, dass sich Ex-Stasis wie Holm, Ex-SEDler wie Lompscher und all die anderen heute wieder ungeniert als Sozialisten geben können und alte Parolen durchgeben. Auch in Deutschland stehen noch die Zeugnisse der Mangelwirtschaft. Derjenigen, deren größter Trieb der Neid ist und die ansonsten nichts auf die Beine bekommen. Die Häuser, die die Sozialismusspezialisten gebaut und verwaltet haben, sind heute noch zu besichtigen. Man erkennt sie sofort:
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Die Montagsdemos hatten eine lange Vorgeschichte, und deshalb sind sie so tief im Gedächtnis und der Identität der Sachsen und Thüringer verankert, die das damals erlebt haben. Die Mutigsten von ihnen gründeten die Keimzellen in Form von Friedensgruppen, die sich zunächst in Kneipen und Wohnungen trafen. Bis alles verwanzt war und sie die einzigen geschützten Räume in den Kirchen fanden. In Leipzig funktionierte es und die Nikolaikirche und Lukaskirche sind Heldenorte. In der Nikolaikirche gibt es einen Erinnerungsraum für die Helden von damals.
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Nach dem Gottesdienst oder Friedensgebet zogen sie Montags nach Feierabend, wenn die Stasifunktionäre zur Orts- oder Bezirksgruppe mussten, über den Ring bis zur Stasizentrale im "Runden Eck". 
LeipzigUnd heute?Die gealterten SEDler und Stazis haben Oberwasser. Die diffamieren als MDR Journalisten die damaligen Bürgerrechtler als "auch Rechte", die schon immer "nationalistisch dachten" wenn sie sich als das Volk bezeichneten.
Volk ist bei denen, die ihm dienen sollen, negativ besetzt. "Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verloren", war eine Redewendung der 89er. 
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Und schon damals nannte man Kritik an der Regierung "Hetzkampagnen". Regierungstreue schrieben damals Leserbriefe so wie sie heute Twitter- und Facebooknutzer denunzieren, wenn sie die Gesetzesbrüche (Grenzpreisgabe, Dublin III, No-Bailout) unserer Regierung benennen.
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Kritiker wurden bis zur Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki körperlich attackiert, danach hauptsächlich psychologisch durch Zersetzung. Man hörte sie ab, veränderte Dinge in ihren Wohnungen, schleuste Vertrauenspersonen ein oder warb bestehende Vertrauensleute an. Bis niemand mehr wusste, wem er vertrauen kann. Heute besorgen diesen Zweck die Staatssender, Betriebsräte und linke Zeitungen. 
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Die Stasi entsandte in die aufkommenden Friedensgruppen IM's bis diese bis zur Hälfte der Gruppen ausmachten, schrieb Vera Lengsfeld. Und trotzdem hielten die "Echten" bis zum Ende zusammen und durch, bis es immer mehr wurden.

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