Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,
in meinem Arbeitstalltag gönne ich mir ein festes Ritual: Am späten Vormittag oder frühen Mittag koche ich mir eine große Tasse (Soja-) Milchkaffee und stöbere bis zum Ende des Milchkaffees in anderen Blogs herum. In letzter Zeit lese ich gerne in lifestyle in grün mit, wo Antje vor 2 Wochen ein sehr erdiges, aber dennoch raffiniertes Rezept mit Ochsenherzentomaten, Favabohnen und Feta vorgestellt hat. Da ich alle Formen von Hülsenfrüchten liebe und ein Tag, ohne mindestens eine Tomate verspeist zu haben, für mich kein guter Tag ist, hatte ich mir vorgenommen, etwas aus Bohnen und den Riesentomaten in der Küche zu zaubern.
Ochsenherztomate – bei uns noch die große Unbekannte?
Ochsenherztomaten kenne ich weniger aus dem Odenwald (obwohl es hier bekanntlich zahlreiche Ochsen gibt….), sondern aus Frankreich, wo man sie in den Sommertomaten auf den meisten Märkten findet. Im Vergleich zu normalen Tomaten sind die coeur de boeuf tomates wahre Giganten und können gut und gern 600 Gramm auf die Küchenwaage bringen. Eine Tomate reicht quasi für die ganze Familie…
Von ihrem Äußeren kommen die Ochsenherztomaten relativ unförmig daher und werden wohl auch eher wegen ihrer inneren Werte geschätzt: Das Fruchtfleisch ist relativ fest, verwässert nicht, schmeckt leicht süßlich und in den Kammern befinden sich nur wenige Kerne. Da sich Ochsenherztomaten auch im reifen Zustand gut schneiden lassen, werden sie (nicht nur in Italien) gern als Tomaten-Carpaccio serviert. In Frankreich versieht man sie oft mit einer käselhaltigen Füllung oder verarbeitet sie zu Saucen.
Ich hatte eigentlich geplant, die beiden herrlichen Ochsenherztomaten, die ich bei meinem heimischen Gemüsehändler ergattert hatte, mit einer Grünkern-Bohnenzubereitung zu füllen und sie auf dem Grill zu garen. Dann fehlte uns jedoch die Lust und Energie, den Grill anzuschmeißen. Macht nichts, dachte ich, ich kann die gefüllten Tomaten ja am nächsten Tag im Backofen zubereiten. Der nächste Tag und der folgende brachten wiederum das eine oder andere Hinderniss, sodass ich meine Pläne von Tag zu Tag verschieben musste…
Bevor die schönen Tomaten letztlich nur noch reif für den Biomüll gewesen wären, habe ich meine kulinarischen Pläne kurzerhand komplett über den Haufen geschmissen. Eine der Ochsenherztomaten habe ich als Belag für eine Dinkelmehl-Tomatenpizza mit Nussparmesan “verwurstet”, die ich in der kommenden Woche hier vorstellen werde. Die zweite Tomate kam kurzerhand in die Suppe. Da, was die Zeit betrifft, bei mir noch immer der Wurm drin ist, wurde es eine äußerst fixe Suppe, die sich bis auf das Kochen komplett im Mixer zubereiten lässt. Außerdem enthalten weder die schön cremige Suppe noch die dazugehörigen Croûtons einen Tropfen hinzugefügtes Öl, sodass die “Mixersuppe” sich wunderbar als leichtes Abendessen für nicht ganz so heiße Sommerabende eignet. Hier folgt nun das Rezept:
Leichte Tomatencremesuppe aus dem Mixer mit Knoblauchcroûtons
Wer für das Nachkochen partout keine Ochsenherztomaten auftreiben kann, der kann natürlich auch ganz normale Tomaten verwenden.
Guten Appetit!
Ihre Heike Kügler-Anger