Lebensgefährliche Unarten – Der Wahnsinn auf Deutschlands Straßen

DER WAHNSINN AUF DEUTSCHLANDS STRASSE

Lebensgefährliche Unarten – Der Wahnsinn auf Deutschlands Straßen

Die Zahl der Unfalltoten stieg stetig an und erreichte im Jahr 2011 einen Höchststand. (1) Aktuell sei ein leichter Rückgang zu verzeichnen, das läge jedoch hauptsächlich an äußeren Einflüssen und nicht am geänderten Fahrverhalten. Man könne damit nicht zufrieden sein, sagt der Verkehrssicherheitsrat (DVR) (1b) Die Zahl ist immer noch sehr hoch und das trotz all der Verbesserung der Fahrzeuge und der Assistenz-Systeme, die es nun häufig schon serienmäßig gibt und trotz der Entschärfung von vielen Unfallschwerpunkten. Unachtsamkeit und Ignoranz sind auf dem Vormarsch. Was das eigene Verhalten im Straßenverkehr für andere Menschen und deren Unversehrtheit bedeutet, scheint in Vergessenheit zu geraten. Und jedes Jahr wird’s etwas schlimmer.


Die Menschen am Steuer hinter der Scheibe sind beschäftigt mit Smartphones, Telefonieren, SMS-Schreiben, eMails, Facebook, Essen und Trinken, denken an alles Mögliche – nur die Konzentration aufs Fahren verkommt zu Nebensache.

• der Fahrtrichtungsanzeiger wird nicht betätigt

• Nichtblinken beim Linksabbiegen – gefährlich
• manche fahren vom Fahrtantritt bis zum Ziel völlig ohne Blinker.

Die Mit-Verkehrsteilnehmer können häufig nur raten, was der Vordermann so vorhat. Dabei ist der Straßenverkehr der am meisten reglementierte öffentliche Raum. Für alles gibt es Regeln und Vorschriften. (4) Für das Abstandhalten gibt es Formeln, die mühsam in den Fahrschulen gelernt werden. Trotzdem fahren die meisten viel zu dicht auf, bei schlechten Witterungsbedingungen, plötzlichem Nebel oder Schnee bleibt keine Chance zum Reagieren. (2) Für den Spurwechsel und fürs Überholen zum Beispiel ist „Fahrtrichtungsanzeiger betätigen“ Pflicht. Am Lenkrad Reißen mit Vollgasgeben, ohne darauf zu achten, was hinter oder neben dem Fahrer geschieht und ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr, so sieht das Überholen zahlreicher Fahrspezialisten aus. Und die meisten Deutschen halten sich für besonders gute Autofahrer. (3)

• Beim Spurwechsel und Überholen werden andere Verkehrsteilnehmer nicht beachtet. Häufig gewohnheitsmäßig.

Ein Klassiker ist: auf dem Autobahnbeschleunigungs-Streifen ohne zu beschleunigen langsam auf die Autobahn “eiern” und dann mit 30-50 km/h den fließenden Verkehr in Bedrängnis bringen. Und das sind nicht nur die „Alten mit Hut und Klopapierrolle“, die so fahren…
Auch die rollende LKW-Wand, die von menschlichen Autopiloten mit Tunnelblick gelenkt zu werden scheint, eskaliert alltägliche Fahrmanöver zur angsteinflößenden Herausforderung. LKW-Fahrer machen einem in die Autobahn einfahrenden Fahrzeug nicht immer den notwendigen Platz und fahren stur weiter. KFZ-Führer/innen mit PS-schwachen Vehikeln könnte während der Einfahrt in stark befahrene Autobahnabschnitte schon einmal der kalte Schweiß auf der Stirn stehen. Wird es heute wieder gutgehen?

Lebensgefährliche Unarten – Der Wahnsinn auf Deutschlands Straßen

LKW-Fahren – Ein harter Job

• Sicherheitsabstände werden als Dränglerlücken missbraucht,

•Sinnlos wird auf Stauenden und langsamere Fahrzeuge zugerast und die Vorderleute genötigt

Und Gegenstücke unsozialen Fahrverhaltens gleich dazu beim Verlassen der Autobahn: Vor dem Verzögerungsstreifen, also bereits auf der Autobahn, stark abbremsen und dann ohne zu blinken abbiegen und damit den rückwärtigen Verkehr gefährden. Oder gleich mit dem 4-Ringe-, Stern- oder Bayern-Boliden von der dritten Spur blinkerlos in die Ausfahrt oder in den Rasthofbereich dübeln.

Es ist nicht die Autobahn alleine, auf der täglich unzählige der gefährlichen und riskanten – jedoch meist vermeidbaren – Aktionen zu beobachten sind. Auf den Landstraßen geht’s nicht viel entspannter zur Sache. Hier ist sinnloses Dichtauffahren, ohne Überholabsicht, an der Tagesordnung, um dann noch leicht versetzt nach links über die Mittellinie in den Gegenverkehr zu ragen. „Ist cool“. Aber gefährlich und völlig sinnbefreit.

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Genauso sinnlos ist das permanent zu beobachtende Knapp-Abbiegen ohne Blinker unter Gefährdung des Gegenverkehrs

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Es steht in der Straßenverkehrsordnung – allerdings schaut man auf das Fahrverhalten, scheint die Regel völlig ausser Kraft gesetzt zu sein:
In Deutschland gilt das Rechtsfahrgebot.
Das bedeutet tatsächlich Weitreichenderes als die rechte Fahrbahn benutzen zu sollen:

• Das Rechtsfahrgebot besagt, dass “stets und unter allen Umständen möglichst weit rechts gefahren werden soll”. (4)

Dennoch, das lässige Kurvenschneiden hat sich zu einer der gefährlichsten Landplagen entwickelt, kann es doch zu einem geschwindigkeits-addierenden Frontalschaden mit dem Gegenverkehr führen.

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Auf Landstraßen die Kurven schneiden, “sehenden Auges” trotz Gegenverkehr, bedeutet achtlos mit der Unversehrtheit und dem Leben anderer zu spielen!

Autofahrer denken bisweilen selbstherrlich, dass Zweiradfahrer keine ganze Spur benötigen. Was es für einen Zweiradfahrer bedeutet, wenn diesem in der Kurve ein Auto auf seiner Fahrbahnseite entgegenkommt, vergessen viele. Fahrrad-, Roller- u. Motorradfahrer haben keine Knautschzone und selten Fahrassistenten. Der Zweiradfahrer muss in Kurven mit den Fliehkräften umgehen und – je nach Fahrpraxis, Können und Beschaffenheit des Asphalts- können Kurvenkorrekturen, Bremsen sowie Ausweichmanöver zum sofortigen Sturz mit erheblichen Folgen führen. Das schlimmste dabei ist, dass viele Autofahrer, die so unbedacht das Leben anderer Verkehrsteilnehmer gefährden, selbst Zweiradfahrer sind und das alles eigentlich wissen müssten.

Lebensgefährliche Unarten – Der Wahnsinn auf Deutschlands Straßen

Auch die Umsicht beim Überholt-Werden lässt zu wünschen übrig. Wenn man überholt und das überholte Fahrzeug währenddessen einfach spontan, ohne ersichtlichen Grund nach links zieht, wird der ein oder andere Motorradfahrer schon mal „abgeschossen“ oder überholende Autofahrer in die linke Leitplanke geschickt. Aber auch wenns glimpflich abgeht bleibt die Frage: Warum geschieht das immer wieder?

• Wer beispielsweise in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn fährt, um einem Kanaldeckel oder  Fahrbahnverschmutzung auf seiner Seite auszuweichen, begeht einen Anschlag auf das Leben anderer – Man nennt das auch  „Gefährdung des Straßenverkehrs“. (4)

In der abgeschwächten Form kann man dieses Verhalten jederzeit innerorts beobachten. Hindernisse auf der eigenen Fahrbahnseite werden einfach umfahren, indem man den Gegenverkehr zu Notbremsungen zwingt. Eigentliche eine klare Vorfahrtsverletzung, doch vielen völlig egal. Unvorsichtiges Abbiegen – an der Tagesordnung

Ständige Wachsamkeit ist geboten,wenn man an seinem eigenen Leben hängt. Und man muss stets mit allen Unarten und Fehlverhalten rechnen. Das ist sowieso klar – und doch ist man jeden Tag aufs Neue überrascht – Wenn jemand z.B. mitten auf der Fahrbahn spontan wendet und einen auf der Linksabbiegerspur herannahenden Radfahrer mitnimmt, wenn jemand innerorts an stehenden Fahrzeugen vorbeirast (siehe Bild) und ein zwischen den Autos hervorlaufendes Kind niederfährt. Das sind nur Randnotizen im Lokalteil der heimischen Zeitung. Und so völlig vermeidbar, mit mehr Respekt vor dem Leben anderer und etwas Achtsamkeit.
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Lebensgefährliche Unarten – Der Wahnsinn auf Deutschlands Straßen

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Die obige Aufzählung von Unarten ist willkürlich und könnte beliebig erweitert werden. Jeder hat bestimmt seinen eigenen ungeliebten Favoriten, lauernder, vermeidbarer Gefahren im Straßenverkehr.

• Schreiben Sie uns Ihren persönlichen „Favoriten des Irrsinns“einfach im Kommentar zum Artikel!

Das Teilnehmen am Straßenverkehr macht unter diesem sich einschleichenden Gesamtverhalten immer weniger Freude und birgt immer mehr unnötige, gravierende Gefahren. Und irrwitziger Weise sind die meisten dieser kritisierten Betreiber von Fahrzeugen – wenn man sie außerhalb ihrer Blechummantelung trifft und mit ihnen spricht – vernünftige, sympathische Menschen mit den gleichen Sorgen und Nöten wie man selbst.
Und selbst ertappt man sich sicher auch dabei, dass einem solche Verhaltensweisen zu eigen werden. Zum Beispiel, wenn einem fortwährend andere in den Sicherheitsabstand hereindrängen, wird man die Lücke irgendwann schliessen und selbst zum Dichtauffahrer werden, der sich und seinen Vordermann gefährdet. Und Fahr-Fehler macht jeder zusätzlich. Gerade dann ist es besonders wichtig, dass Spielräume bleiben.

Ein Appell -

• an alle Verkehrsteilnehmer, sinnlose Gefährdungen zu unterlassen und toleranter bei Fehlern anderer zu reagieren.

• an die Fahrschulen, eindringlicher und nachhaltiger auf die Gefährlichkeit alltäglicher „Verkehrs-Verhaltensstörungen“, ignorantem Verhalten und Rücksichtslosigkeit hinzuweisen.

Was haben die Absolventen von Fahrschulen wirklich gelernt?
Und: Was wissen die Fahrer nach Jahren wirklich noch von den tatsächlichen Regeln?

• Verkehrserziehung und die Wiedereinführung des 7. Sinn tut not!
(Beispiel 7. Sinn – Abstand halten – LKW-Bremsweg)


• an die Polizei und Polizeibehörden
das Verkehrsgeschehen durch “Streife-Fahren” mehr zu beobachten – und in Verkehrs-Erziehung und Prävention zu investieren. Bei Verstößen vor Ort zu ermahnen und zu ahnden, anstelle reiner Geld-Abzocke durch Blitzer und Kameras. Eine größere Vor-Ort-Präsenz wäre wichtiger als Technik-Teams, die sich nur um das Funktionieren von Geld-Fallen kümmern.
Polizei zum Schutze aller – anstelle finanzieller Abzocke zur Erhaltung eines bürokratisierten, von seinen Aufgaben entfremdeten Systems, einer aufgeblähten Verwaltung, die lieber Briefe und Rechnungen schreibt, anstelle die Verkehrsteilnehmer zu schützen.

Lebensgefährliche Unarten – Der Wahnsinn auf Deutschlands Straßen

Polizei: Öfter mal die Kelle raus und ermahnen anstatt nur Abkassierfallen aufzubauen.



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an den ADAC
diese Thematik stärker in den Vordergrund zu stellen anstelle Lobbyarbeit für Auto-Hersteller zu betreiben. Die Verkehrssicherheit wird nicht nur durch bessere Autos und Motorräder erreicht, sondern insbesondere durch eine Weiterentwicklung ihrer Fahrer und ihrem Fahrverhalten.


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