LEBENSFREUDE IST KEIN SPAß!

Dieses Thema ist für mich eine ganz persönliche Herzenssache und etwas, dass mich oft und lange beschäftigt hat.

Ich beobachte die Strömungen innerhalb der Gesellschaft sehr kritisch - ohne dass ich ständig den Zeigefinger heben würde. Aber es macht mich schon lange sehr nachdenklich, dass Spaß oft mit Lebensfreude verwechselt wird.

Die Falle - Wenn Spaßbedürfnis zur Sucht wird

Na klar, Spaß zu haben ist toll, verleiht Flügel, lässt uns auf- und erleben. Dennoch ist er meist nur von kurzer Dauer und scheint wie eine Sucht, die immer neuen Nachschub verlangt - ansonsten droht Niedergeschlagenheit, Langeweile, Trostlosigkeit und manchmal führt eine lang erlebte Spaßpause sogar in eine handfeste Depression. Die Sucht nach Spaß geht so weit, dass Drogen, exzessives Verhalten und das aufs Spiel Setzen der Gesundheit sogar gern in Kauf genommen werden. Manchmal mutet es so an, als gehe diese Sucht so weit, dass Betroffene diese Umstände gar nicht wahrnehmen und oft habe ich erlebt, wie sogar geleugnet wurde, dass über das gesunde Maß hinaus gegangen wird, um mal wieder "zu leben".

Ich gehöre schon seit ich denken kann zu den Menschen, die sich lieber der Wahrhaftigkeit widmen. Dazu gehörte für mich immer, auf mein Herz und meinen Bauch zu hören, meinen Neigungen zu folgen, Ideen auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln und innezuhalten, um der Seele Raum zu geben. Mein "innerer Führer" hat mich bis auf wenige Ausnahmen immer gut geleitet. Ganz trivial haben sich meine Freunde oft beschwert, dass ich viel zu viel tun würde, nie Zeit hätte und nur zu selten bei gemeinsamen Unternehmungen dabei sei. Diese "Unternehmungen" drehten sich meistens um Trinken gehen, nächtelange Discobesuche und Partys mit belanglosen Gesprächen über das "who is who" und wer was erreicht hätte. Sorry, Zeitverschwendung - dachte ich mir damals noch recht unreflektiert.

Flow  - ein heilender Gegenentwurf

Meine Intuition hielt mich davon ab, brachte mich zum Nachgehen meiner wahren inneren Bedürfnisse und holte mich sogar aus den tiefen Löchern meiner eigenen Sucht. Ich litt jahrelang an Bulimie - ein Hunger nach Leben, der nur durch wahrhaftige Authentizität meiner wahren inneren Wünsche gegenüber zu stillen war. Was ich tun wollte, folgte fortan keinem Spaßfaktor mehr, sondern immer einem Flowerleben. Dies ist ein besonders positives emotionales Erleben bei einer Tätigkeit, das dadurch charakterisiert ist, dass man ganz auf sein Tun konzentriert ist und darin aufgeht, sich selbst dabei vergisst und das Zeitgefühl weitgehend verloren ist. Der Anspruch bei einer solchen Handlung liegt nicht in erwarteten Handlungskonsequenzen, extrinsische Motivation genannt, sondern in der Ausführung der Handlung selbst - also der intrinsischen Motivation. Dabei generierte ich ein solches Maß an Lebensfreude, dass ich einen Einstellungswandel vollziehen konnte. Es ist nämlich nicht so, dass diese selbst erwählten Handlungen immer von Erfolg gekrönt sind. Man joggt und kommt in einen üblen Regen, das Klavierstück will und will nicht in die Finger übergehen, das gemalte Bild sah im Geiste viel schöner aus - egal, was man anfässt, will manchmal eben nicht gelingen. Und trotzdem bleibt man dran, arbeitet akribisch und merkt es noch nicht einmal. Am Ende steht immer die Freude, es zu tun und getan zu haben - unabhängig vom Ergebnis. Diese und viele andere kleine Erfahrungen haben mich Stück für Stück in Richtung wahren Empfindens reiner Lebensfreude geführt.

Lebensfreude versus Spaß

Lebensfreude ist eine innere Haltung, der man auch ohne Widerstand folgt, wenn es mal hart kommt, brenzlig oder herausfordernd wird. Es ist das absolute JA zum Leben - egal was da kommt. Es geht dabei keinesfalls um blinde Akzeptanz, aber um die unbewertete Annahme dessen, was das Leben bietet - Schönes wie Schwieriges und manchmal Hässliches.
Spaß folgt nur einer Regel - der Befriedigung des Ego. Sobald der Spaß aufhört, wird rebelliert, geht die Welt unter und die Unzufriedenheit regiert. Man verliert Unmengen an Energie, da man sich aufreibt, ruhelos wird und nach Nachschub sucht.

Da man sich auf der Suche nach Spaß auf eine Ebene unterhalb des Denkens begibt, wird dies leicht mit der nativen Lebensfreude verwechselt, welche ebenfalls einem relativ gedankenlosen Erleben folgt. Hierbei ist jedoch eine Ebene über dem Denken erreicht - man geht über das Denken und Fühlen hinaus. Wer nur auf Spaßempfinden aus ist, ist zugedröhnt mit Gefühlen und äußeren Reizen, kann und will gar nicht abschalten, sondern möglichst lange konsumieren, um eines zu erreichen: Das oft als unfreundlich und unangenehm empfundene "wahre" Leben da draußen ausblenden. Spaß ist nach dieser Erkenntnis die absolute Trennung von Wahrhaftigkeit und beschneidet das Leben auf einen Ausschnitt, den man meint, ertragen zu können. Lebensfreude ist also alles andere als Spaß. Hier stellt man sich den Dingen, die da kommen und mehr noch - man heißt sie willkommen, nimmt sie offen und nicht wertend an und macht immer, was man kann - ohne sich Selbstkritik auszusetzen und damit das Ego auf den Plan zu rufen. So bleibt man ruhig, kann auch in schweren Situationen das Schöne erkennen und sich von Ängsten befreien. Lebensfreude ist DIE Essenz von wahrer Liebe und wer sich auf diesen Pfad begibt, wird vom Leben nie enttäuscht. In diesem Sinne: Namaste allen da draußen :)


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