Leben ≠ Ponyhof

Akademikern nichttechnischer Studiengänge sagt man gemeinerweise gemeinhin Lebensferne nach, die in besonders schweren Fällen bis hin zur Lebensuntüchtigkeit reichen kann. Umgangssprachlich werden sie auch gern Trottel mit zwei daumenlosen linken Händen und zwei linken Füßen ohne Großzehen genannt. Und weil sie´s nicht so mit vorausschauendem Planen haben (im Gegensatz zu Ingenieuren), greifen Sie einfach mal zu. In meinem heutigen Beispiel zur Heckenschere, um verdorrtes Schilf niederzuschneiden, auf dass junges Grün gen Sonne sprießen kann.

Man nehme besagte Schere (A), eine Kabeltrommel (B) sowie ein Verlängerungskabel (C), das als Zwischenstück zwischen A und B dient. So viel Voraussicht kann man auch einem, sagen wir, Juristen zugestehen. Man verbinde A+B+C und stelle fest, dass es verdammt warm heute ist. Also entledige man sich widernatürlich vorausschauend (wie gesagt können das nur Dipl. Ing.) des über dem T-Shirt befindlichen Sweatshirts sowie störender Schuhe und Strümpfe und beginne furchtbar zu lärmen – um 12 Uhr Mittags. Naja. Gutes Timing ist auch nicht gerade Sache von Sozial- und Geisteswissenschaftlern. Sagt man. Wenn man böse sein will.

Egal, es geht frisch ans Werk! 33 Sekunden später stelle man fest, dass das Gestrüpp störrisch ist und man sich etwas besser positionieren müsste. Irgendwie eher in statt an der Arbeitsfläche. Eine Sekunde später vergräbt sich eines dieser Scheißschilfteile in der Ferse des klugen Akademikerkindes und löst eine nichtatomare, durchaus aber nicht zu vernachlässigende Kettenreaktion aus. Das Ergebnis lässt sich (eine weitere Sekunde später) durchaus sehen: fröhlich plätscherndes Blut, ein umgehend entstehender blauer Fleck am Knie (wer verdammt noch mal hat den Wintergarten so ungeschickt genau an die Stelle gebaut, an der elfeinhalb Jahre später Schilf gemäht werden muss?) sowie ein verbogenes Sprunggelenk.

Das aus dem Gartenschlauch zugeführte kalte Wasser ist angenehm auf den lädierten Körperteilen, sorgt aber auf der Terrasse für ein schlachtfeldähnliches Ambiente. Der Hund hat sich übrigens schon lange in weiser Voraussicht in den Nachbargarten empfohlen… Pflaster befinden sich natürlich im Obergeschoss, der Weg dorthin lässt sich trotz zaghafter Versuche nicht ganz auf einem Bein zurücklegen. Der Notarzt müsste einfach nur der Spur folgen, würde er das ausgeblutete Opfer irgendwann suchen müssen. Muss er aber nicht, weil das Opfer zwar blöd, aber  auch hart im Nehmen ist und sich selbst verpflastern kann.

Gelehrig greift das geläuterte Menschlein nicht lang nach dieser Episode zu Schuhen (!) und zur Heckenschere und krawallt weiter. Wie sähe das denn auch aus, so halb fertig!? Man könnte ja vermuten, dass da irgendwas passiert sein müsste (…)

Fußnote: Dieser Fall ist natürlich rein fiktiv und das Pflaster an meinem Fuß reiner Zufall.


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