Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Helmut Siegel erzählen:
„Das kleine Lob“
„Es war einmal ein kleines Lob, das größer werden wollte.
Die Mutter strich ihm über den Kopf und meinte: „Ich fürchte, Du bleibst ein kleines Lob. Aber vergiss nie: Ein kleines Lob ist viel wertvoller als der größte Befehl!“
Auf seiner Wanderung in die weitere Welt kam das Lob zu einem Mann, der gerade sein Auto wusch: „Kannst Du mich nicht gebrauchen – zum Loben?“, fragte das kleine Lob. Aber der putzte weiter und sagte: „Wozu loben? Ich arbeite, damit ich Geld verdiene. Ich putze, damit mein Auto sauber wird. Alles, was ich tue, hat seinen Nutzen. Aber Loben ist zu nichts nutze!“
Das kleine Lob schluckte und ging weiter.
Kurze Zeit später sagte es zu einem Kind: „Ich fände es schön, wenn Du mich gebrauchen könntest!“ Da meinte der Junge aufgebracht: „Pah, loben! Was denn? Etwa die Schulaufgaben, die ich jetzt machen muss? Dass mein Fahrrad einen Platten hat? Oder mein Brüderchen immer schreit? Nein, alles ist eher zum Ärgern!“
Das kleine Lob schlich sich traurig davon. Will denn niemand mehr loben?
Und das kleine Lob wandte sich an eine alte Frau. „Was soll ich denn loben?“, sagte sie unzufrieden. „Meine Kinder, die sich nicht um mich kümmern? Oder den Arzt, der schon zwei Jahre lang an mir herumdoktert?“ Vielleicht könntest Du Gott ein bisschen loben“, entgegnete das kleine Lob ganz vorsichtig. „Ach Du liebe Zeit“, rief die alte Frau, „heute ist doch nicht Sonntag!?“ „Vielleicht dafür“, - das kleine Lob blieb hartnäckig, dass Du noch lebst, dass Du immer zu essen hast, die Sonne und die Blumen sehen kannst…“ „Was ist das alles gegen mein Rheuma und mein Alleinsein?“, unterbrach die alte Frau das kleine Lob.
Da wanderte das kleine Lob weiter. Es klagte: „Alle fragen nur: „Warum“ Was bringst das“ Ich habe es zu schwer!“
Dabei gehöre ich, das kleine Lob, doch zum Lebenswichtigsten überhaupt:
LEBEN – LIEBEN – LOBEN = nur ein einziger Buchstabe ist jeweils anders!
Wenn das Lebens lebenswert ist, dann ist es auch liebenswert und dann ist es auch lobenswert.“
Und das kleine Lob kam zu dem Schluss:
„Wer sich Zeit nimmt, Atem zu holen, wer wieder richtig sehen lernt, wer die richtigen Maßstäbe setzt, der kann danken und findet zur Freude zurück. Ja, und der muss einfach loben!“
Ihr Lieben,
Die Menschen suchen seit Menschengedenken nach der großen Idee, wie man diese Welt verändern könne, wie man diese Welt menschlicher gestalten könne.
Die Bücher, die dazu geschrieben wurden über die Jahrhunderte, füllen ganze Bibliotheken.
Dabei ist die Lösung so einfach: Leben – lieben – loben!
Leben bedeutet, die ganze Fülle des Lebens in sich aufzusaugen, mutig und tapfer den eigenen Weg zu gehen, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich und anderen Menschen Freude bereiten zu wollen.Derjenige, der so lebt, für den ist das Leben lebenswert.
Und wer das Leben als lebenswert empfindet, der möchte auch, dass andere Menschen am Leben in seiner ganzen Fülle teilhaben können.
Der erste Schritt, um auf dieser Welt Spuren der Liebe zu hinterlassen, ist , anderen Menschen Freude zu schenken und ihr Leben damit lebenswert zu machen.
Der zweite Schritt besteht darin, Liebe und Zuwendung zu schenken.
Oft begegnen uns Menschen und gleich fällt uns ein, was wir an diesen Menschen zu kritisieren haben. Ich habe mir das abgewöhnt. Wenn ich einem Menschen begegne, dann frage ich mich innerlich, was ist an diesem Menschen Liebenswertes. Ich beschäftige mich also mit der guten Seite des Menschen. Und wenn ich es gefunden habe, dann versuche ich, dieses Liebenswerte in dem Menschen durch meine Liebe, die ich ihm schenke, noch zu verstärken.
Der dritte Schritt, um Menschen glücklich zu machen, ist das Loben.
Hört endlich auf die Menschen zu kritisieren.
Kritik sorgt dafür, dass sich das Herz eines Menschen verhärtet.
Lob dagegen öffnet das Herz eines Menschen und macht es empfänglich für unsere Liebe.
Lob und seine Schwester die Ermutigung sind ein unschlagbares Team.
Und indem wir diese drei Schritte gehen, werden wir selbst innerlich zufrieden, dankbar und glücklich! Was kann es Schöneres geben?
Ich wünsche Euch einen ruhigen von Liebe durchströmten Abend und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen
