Wir wissen: Wer anderen etwas beibringt, lernt dabei selber am meisten. Die Erkenntnis ist also nicht neu und fliesst schon lange in zahlreiche Unterrichtskonzepte ein.
Auf der Basis dieser Erkenntnis haben nun Schweizer Wissenschaftler einen Roboter entwickelt, der in der Lage ist zu schreiben, dies aber zunächst erlernen muss, und zwar von Grundschulkindern im Alter zwischen sechs und acht Jahren. Während die Kinder diese Aufgabe umsetzen, verbessern sie spielend ihre eigenen Fähigkeiten.
Erste Studien zeigen, dass die beteiligten Kindern ihre Schreibfähigkeit tatsächlich verbessern. Besonders schwache Schüler sollen vom Einsatz eines Roboters profitieren können, denn: Es sind ja ohnehin die guten Schüler, die ihren Mitschülern bei bestimmten Dingen helfen, schwache Schüler haben niemanden, dem sie neues Wissen weitergeben können. Hier setzt der Roboter an und übernimmt die Rolle des schwächsten Schülers, der Unterstützung von Schülern bekommt, die selbst Probleme mit dem Schreiben hatten. Wenn ein schwaches Schulkind selber in die Rolle der Lehrperson schlüpfen und so sein Wissen weitergeben kann, wirkt sich das sehr motivierend aus und schafft Selbstvertrauen.
Die Kinder geben dabei mit kleinen Magnetbuchstaben Worte vor, die der Roboter dann an die Tafel schreibt. Dabei macht er aber kleinere Fehler. Werden diese von den Schülern korrigiert, merkt der Roboter sich dies und lernt aus den Korrekturen. Der Roboter kann dabei an das Sprachniveau der Kinder angepasst werden und mehr oder weniger ersichtliche Fehler einbauen. Auf diese Weise sollen die Kinder spielend ihre eigene Schreibfähigkeit verbessern – ohne dabei mühsame und frustrierende Schreibübungen zu absolvieren.
Nach Angaben der Entwickler befindet sich der Schreib-Roboter allerdings noch in der Testphase. Bisher existiert nur ein Prototyp, der in den nächsten Monaten ausführlich getestet wird. Dann wird sich zeigen, ob sich die positiven Erfahrungen der ersten Tests auch auf breiter Basis wiederholen lassen.
Quelle: Trends der Zukunft und Gizmag