Ihr seid bestimmt schon ganz neugierig auf das dritte und damit letzte Rezept dieser Post aus meiner Küche-Runde, die Lavendel-Kekse. Wie auch schon bei der Aprikosen-Tarte habe ich versucht, mit dem wundervollen Aroma unseres eigenen Lavendels den Sommer einzufangen.
In unserem Garten wachsen unzählige Lavendelsträucher. Die ganze Terrasse wird davon umrandet und wenn man mit geschlossenen Augen dort sitzt, unter den nackten Füßen die warmen Steinen spürt, den Sonnenschein auf der Haut fühlt, das Summen der Hummeln hört und den Duft des Lavendels geniesst - ja, dann fühlt man sich wirklich ein bißchen wie in der Provence.
Und genau dieses wunderbare Gefühl, dieses Gefühl eines endlosen Sommers, das wollte ich für meine Tauschpartnerin Ilona vom Süßblog so gerne einfangen. Kennt Ihr auch dieses Gefühl, wenn man etwas am liebsten in Flaschen und Gläsern abfüllen möchte um es für immer und ewig haltbar zu machen und aufbewahren zu können?
Ich meine jetzt nicht Marmelade und anderes Eingemachte, sondern die besonderen Momente und Stimmungen. Dinge, bei denen man Angst hat, man könnte sie eines Tages nicht mehr haben.
Ich hätte am liebsten den Babyduft meiner Mädchen für immer eingefangen. Dieser wunderbare, einzigartige Babygeruch. Hach. Das erste Lächeln. Das erste "Mama". Die ersten Schritte. Der Stolz, die ersten Meter alleine ohne Stützräder zu fahren. Die erste Ski-Abfahrt. Der erste Wackelzahn. Und so vieles andere. Das Gefühl von warmem Sand zwischen den Zehen. Der Sprung ins kühle Wasser nach dem frühmorgendlichen Joggen am Strand. Ein lauer Sommerabend irgendwo am Mittelmeer. Der Abend mit Freunden, voller Lachen, gutem Essen und guten Gesprächen. Ach, die Liste ist schier endlos ... .
Ich stell mir das immer ganz wunderbar vor. Ein ganzes Regal voller kleiner Fläschchen und Gläschen mit den allerschönsten Erinnerungen. Und ganz nach Lust und Laune geht man dahin, schraubt ein Tiegelchen auf, atmet einmal tief ein und fühlt genau den gewünschten wundervollen Moment noch einmal nach. Ein Traum!
Für dieses Rezept habe ich das sommerliche Gefühl nicht in Gläser gefüllt, sondern eingebacken. Das ist fast genausogut und hat außerdem noch den Vorteil, daß es ganz köstlich schmeckt :)
Für ca. 25 Kekse mit 5 cm Durchmesser braucht man:
185 g Butter 75 g Zucker 1 Ei 350 g Mehl 1/2 TL Backpulver 4 EL frische oder getrocknete Lavendelblüten
Und so geht's:
Butter und Zucker gut verkneten, das Ei dazugeben, weiterkneten. Mehl und Backpulver vermischen und unterrühren. Die Lavendelblüten dazugeben. So lange kneten, bis ein homogener Teig entstanden ist. Aus dem Teig eine Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und für mindestens eine halbe Stunde kaltstellen. Den Backofen auf 180°C (Heißluft) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Den Teig ausrollen, die Kekse mit einem beliebigen Förmchen ausstechen und vorsichtig auf das Blech setzen. Für ca. 10 Minuten backen und anschließend auf einem Gitter auskühlen lassen.
Und keine Angst. Nachdem hier im Hause die Reaktionen von "Kekse? Ja ist denn schon Weihnachten" über "Lavendel? Kann man das essen?" bis zu "Müssen wir das wirklich essen?" (Hallo? Was sind das für Kinder/was ist das für ein Mann? Es sind Kekse! Mit Zucker! Da fragt Ihr doch sonst auch am liebsten gar nicht!) reichten, wurde dann doch einfach drauflosgeknuspert und gekrümelt. Gut, daß ich die Kekse für Ilona schon in Sicherheit gebracht hatte, denn alle waren sich einig: so schmeckt der Sommer. Und von dem kann man nie genug bekommen!
Mein Tipp für Euch deshalb: scheint die Sonne mal nicht vom Himmel, dann backt Euch doch einfach Euren eigenen Sommer! Mit diesen Lavendel-Keksen strahlt für Euch sogar der graueste Himmel :)
Ich wünsche Euch ganz viel Sonne im Herzen!
Liebe Grüße,
Isabelle