Laufen mit Rücken?

Laufen mit Rücken?


Kaum etwas anderes wird so kontrovers diskutiert wie das Laufen bei oder mit Rückenbeschwerden. Ganz gleich, wo Sie sich gerade aufhalten. Ob in der Arztpraxis, im Krankenhaus oder im Internetforum. Es gibt fast immer zwei Meinungen. „Sie dürfen/sollen laufen“ oder „Hängen Sie Ihre Laufschuhe an den Nagel. Das war es für Sie!“
Doch warum scheint die Medizinwelt so uneins? Eine gute Frage. Ich versuche es mal mit einem Bericht aus Selbst-Erlebtem.

Vor etwa vier Jahren hatte ich meinen ersten Bandscheibenvorfall LWS (Lendenwirbelsäule). Im Vorfeld besuchte ich regelmäßig ein Fitnessstudio. Ich war also gut trainiert. Der Vorfall traf mich vollkommen unerwartet, wenngleich ich seit ewigen Zeiten mit leichten Rückenschmerzen gelebt hatte. Nachdem diese äußerst schmerzhafte Zeit, übrigens mit Hilfe einer konventioneller Therapie, überstanden war, begann ich wieder mit dem Training im Studio. Doch die längere Auszeit hatte mir das Studio ein wenig verleidet und so begann ich als alternative Bewegungsform mit dem Laufen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und „Schuh“-Versuchen hatte ich bald das richtige Equipment gefunden. Meinem Rücken ging es besser als jemals zuvor. Na ja, zumindest als in den letzten zwanzig Jahren. (Über alle weiteren Vorteile des Laufens möchte ich hier auf die anderen Beiträge dieser Seiten verweisen.)

Nach über eintausend Kilometer (fast) schmerzfreier Laufzeit, erlitt ich meinen zweiten Bandscheibenvorfall. Dieser war ein wenig intensiver und setzte mich für etwa zwei Monate außer Dienst. Auf die Frage hinsichtlich meiner läuferischen Zukunft erhielt ich folgende Antworten:

  1. „Sicher können Sie wieder laufen. Den Wettbewerb, zu dem Sie gemeldet sind (vier Monate später) sollten Sie bereits laufen können.“ (Chefarzt Krankenhaus, Fachabteilung Wirbelsäulentherapie)
  2. „Das Laufen können Sie vergessen. Suchen Sie sich einen anderen Sport. Auf jeden Fall nicht Laufen oder Schwimmen. Radfahren ist übrigens auch nicht gut.“ (Facharzt für Orthopädie)
  3. „Nach meiner Meinung sollten Sie wieder mit dem Laufen beginnen. Ihr Köper wird Ihnen die richtigen Signale geben.“ (Physiotherapeut)

Da war guter Rat teuer. Sollte ich auf die Aussage des Orthopäden vertrauen und die Laufschuhe aus meinem Leben verbannen? Den Laufsport für immer aufgeben? Oder dem fachlichen Rat des Chefarztes, der selbst Läufer ist, folgen und langsam mit den Trainingseinheiten starten? Immerhin war der Physio gleicher Meinung. Für beide Personen war der Nutzen des Lauftrainings größer als der Aufwand oder das Risiko einer Verschlimmerung. Also stand es zwei zu eins.

Um es kurz zu machen. Ich bin wieder auf die Strecke gegangen. Anfangs war es eher ein Gehen, bei dem der Rücken immer wie ein Damoklesschwert über mir hing. Aber der Wunsch zu laufen, diesen meinen Sport auszuüben, war stärker und trieb mich in meine erste richtige Laufeinheit über 5km nach über drei Monaten.

Heute geht es mir wieder sehr gut und mein Rücken gibt nur selten einen Mucks von sich. Einige Wettkämpfe über 10km habe ich bereits auch wieder absolviert. Durch das regelmäßige Training fühle ich mich wieder fit und gesund. Und ich weiß, dass das Laufen, für mich speziell, die richtige Therapie nach einem Bandscheibenvorfall ist. Für mich heißt es: Laufen mit Rücken? Aber sicher! Was aber nicht bedeutet, dass dies für jeden Betroffenen gilt. Es passt halt nur für mich persönlich.

Die Entscheidung für das Laufen nach einem Bandscheibenvorfall oder mit anderen Rückenbeschwerden kann eben nicht universell getroffen werden. Sie muss immer unter der jeweiligen Begutachtung durch medizinisches Fachpersonal mit besonderem Augenmerk auf die individuellen Gegebenheiten getroffen werden. Jeder Mensch ist anders als der andere und bedarf daher auch einer individuellen Diagnose und Therapie.
Grundsätzlich aber gilt, dass man das Training erst wieder aufnehmen sollte, wenn die akuten Beschwerden abgeklungen sind. Aber das wird Ihnen Ihr Medizinmann schon deutlich sagen.

Letztlich ergibt sich mir der Eindruck, dass es unter den Medizinern so eine Art von Glaubensfrage gibt.
„Laufen mit Rücken – ja“ oder „Laufen mit Rücken – nein!“. Aber ich glaube, dass man das nicht so ohne weiteres verallgemeinern kann. Vielleicht ist die Frage immer nur individuell zu beantworten.
Aller Diskussion und Überlegungen zum Trotz, ist eines ja nun mal ganz sicher: Nichts ist wichtiger als unsere Gesundheit und Unversehrtheit. Für den Fall, dass diese gefährdet sind, würde ich natürlich sofort mit dem Laufen aufhören. Und das trotz der Liebe zu diesem Sport und der vielen Vorteile, die dieser mit sich bringt.

Laufen mit Rücken?

Ich betone nochmals, auch wenn ich Gefahr laufe, mich zu wiederholen, dass ich kein Mediziner bin und keine Beratung oder Diagnose (in welcher Form auch immer!) liefern kann und will. Bitte suchen Sie zwingend Ihren Arzt auf!


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