Laubholzgespräch zwischen VSH Baden-Württemberg und Vertretern des Waldbesitzes

Am 5. Oktober 2011 fand das jährliche baden-württembergische Laubholzgespräch in Leonberg-Eltingen statt. Verantwortliche vom Landesbetrieb Forst Baden-Württemberg, der Forstkammer und aus dem Großprivatwald diskutierten dabei mit den zahlreich erschienen Mitgliedern des Verbandes der Säge- und Holzindustrie Baden- Württemberg e.V. (VSH).

Die Säger berichteten von einer verhaltenen Entwicklung an den Laubschnittholzmärkten. Nach einem guten ersten Halbjahr in 2011, erhoffte man sich nach der Urlaubszeit eine rege Nachfrage. Die Auftragseingänge bleiben jedoch hinter den Erwartungen zurück. Das Auslaufen von Konjunkturprogrammen und Berichte über eine sich abkühlende Konjunkturentwicklung verunsichern die Marktteilnehmer. Verstärkt wird dies durch die Entwicklung der Währungsparitäten, die amerikanische Laubholz -Exporte stärken. Im Buchenschälbereich besteht eine starke Konkurrenz aus den Länder des ehemaligen Jugoslawiens.

Im Paletten- und Verpackungsbereich ist zwar die Inlandsnachfrage gut, Preisanhebungen scheinen aber kaum möglich. Beim früher wichtigen Italienmarkt macht sich ebenfalls die Konkurrenz aus Slowenien bemerkbar. Andererseits darf nicht außer Acht bleiben, dass die inländische Konjunktur sich auf einem hohen Niveau bewegt. Gestiegene Einkommen der Bürger und gegebene Unsicherheiten an den Finanzmärkten stärken die Tendenz der Verbraucher, ihr Geld in Sachwerte und somit auch Möbeln anzulegen.

Die Nachfrage nach Buchenstammholz für den Fern-Export ist groß, bis Januar sind große Mengen geordert. Die Sägeindustrie sieht darin negative Auswirkungen für sich. Hinsichtlich der Preisentwicklung bewegten sich die Gesprächsteilnehmer in einem Spannungsfeld das sich letztlich nicht ganz auflösen ließ. Insbesondere die Preisentwicklung für Eiche, Esche und Buchen C-Qualitäten werden unterschiedlich eingeschätzt.

Während die Säger aufgrund schwierig anzuhebender Buchenschnittholzpreise für das gesamte Qualitätsspektrum an Buchenrundholz gleichbleibende Preise anstreben, hält die Forstseite dies nicht für realistisch. Bei besseren Qualitäten sieht auch sie stabile Preise. Die ungebrochen starke Nachfrage nach Brennholz, führt in diesem Segment zu Preissteigerungen, die im Vergleich zu fossilen Energieträgern zwar noch sehr moderat ausfallen, aber dennoch Preisdruck auf die geringen Buchenstammholzqualitäten ausüben und nach Ansicht der Forstseite Preissteigerungen von 5 - 7 % unausweichlich machen.

Die Nachfrage nach Eiche ist groß. Bei den verschiedenen Produktlinien ließen sich die Preissteigerung der Vergangenheit unterschiedlich gut weitergeben. Im Bereich der Parkettfriese z. B. wird keine Preissteigerungsmöglichkeit mehr gesehen. Das Eichenangebot wird die Vorjahresmenge sicher nicht übersteigen, deswegen geht die Forstseite davon aus, dass die Nachfrage tendenziell stärker ist als das Angebot und die Rundholzpreise moderat steigen werden. Die Sägerseite sieht dies aufgrund rückläufiger Exportmöglichkeiten nach Asien anders. Die Submissionen sollen nicht mit geringen Qualitäten beschickt werden, so dass der Wertholzcharakter der Termine erhalten bleibt.

Auch bei der Esche übersteigt die Nachfrage das Angebot, welches sich nur in geringem Maße steigern lässt. Nennenswerte Auswirkungen durch das Eschentriebsterben bestehen bisher nicht. Die Forstseite geht von steigenden Preisen aus. Die Käuferseite sieht für den Fall steigender Preise jedoch einen Rückgang der Inlandsnachfrage. Wie in den beiden Vorjahren schon, ist die Nachfrage nach Ahorn Quelle: www.holzwurm-page.de">
Quelle: www.holzwurm-page.de">
Quelle: www.holzwurm-page.de"> , Kirsche, Erle und Linde gering, so dass hier zu einer Nutzungszurückhaltung geraten wird. Wichtig ist, nach Einschätzung beider Seiten, durch offene Kommunikation Angebot und Nachfrage im Verlaufe der Saison abzustimmen. Dies funktionierte in den vergangenen Jahren sehr gut.


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