Latente Traurigkeit...

Latente Traurigkeit...

Begleitet Dich Traurigkeit?

Wir haben den Vorstoss gewagt, die Menschen um uns herum in ehrvollen Momenten zu fragen, wie hoch sie ihre Traurigkeit prozentual bewerten, wenn sie auf ihr Leben blicken. Das Ergebnis ist sicher nicht repräsentativ. Zum einen umgeben die Schamanenstube ausschliesslich ernsthaft am Leben teilnehmende Menschen, zum anderen befinden sich die meisten aktuell in tiefgehenden Prozessen, bei welchen sie sich mit ihrem Innersten sehr stark befassen. Diese Menschen formen die Welt um die Schamanenstube. So hat die Auswertung der Frage für uns eine Relevanz.

Die ehrlich beantwortete Frage: "Wie oft würdest Du sagen, dass Dich im Leben eine Traurigkeit unterschwellig begleitet" führt zur Prozentzahl von 90%. Dabei fallen gerade mal 10% in einen Bereich, da die Traurigkeit nicht gespürt wird.
Diese hohe Zahl bedarf ganz sicher einer intensiven Betrachtung der Traurigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln.
Erst bedarf es wohl einer Definition von Traurigkeit und ihres Bezugs zur Trauer.

Trauer und Traurigkeit

Die Schamanenstube macht einen grossen Unterschied zwischen den Begriffen der Trauer und der Traurigkeit. Trauer ist ein Prozess und zugleich ein Gefühl höchstens Rückzugs. Sie weiss in der Regel, worum getrauert wird.
Die Traurigkeit bezeichnen wir als Zustand, der obschon er stillzustehen scheint, einem dennoch eine Wärme vermitteln kann.

Die vielfältigen Wege der Trauerprozesse machen einen grossen Teil der Seelenlandschaft aus. Sie scheinen aus unserer Natur heraus wichtig zu sein, nur schon aufgrund ihrer Grösse. Doch was ist mit dieser latenten Traurigkeit? Was hat sie in uns zu suchen?
Gehen wir wie immer einen ketzerischen Weg: hat die latente Traurigkeit Vorteile, macht sie Sinn?
Wenn sie sich in Ordnungen bewegt, die sich unweit den Vermeidungen weit ausstrecken können, verbindet sie Landstriche, die in die Richtung der Sicherheit weisen. Ähnlich der Wehmut, die jedoch einen anderen Sinn erfüllt. Wir können uns in der latenten Traurigkeit eine Sicherheit aufbauen, die nicht mal so verkehrt zu sein scheint. Im Laufe des Lebensgeschehens kann viel Trauriges passieren. Das formt uns. Je nach Resilienz ist das Verhaften, das Stehenbleiben in den Ordnungen der Traurigkeit ähnlich dem Stillstand in der Hoffnung.

Sicherheit in der Traurigkeit

Wir können uns in der Traurigkeit wohl fühlen. Und sind stets bereit, sie zu verlassen und Glück zu empfinden. Es ist ein kleiner Schritt, so einen Ausflug zu wagen. Danach ist uns das Zurückkrebsen in die Sicherheit der Latenz willkommen.
Der Sinn der Trauer ist die Entwicklung. Der Sinn der Traurigkeit vielleicht das stillstehende Warten auf glückliche Bewegungen.
So steht die Traurigkeit nicht unbedingt als Gegenpol zur Fröhlichkeit, sondern als heimlifeisses Warten aufs Glück.
Mehr noch: der Weg in den Prozess der Entwicklung ist auch nicht verbaut, sondern aufgrund der Nähe zur Trauer immer noch möglich. Auf die Verarbeitung und Entwicklung warten also.
Das kommt uns vor wie das Verhalten eines Hundes: immer an dem Platz, wo die Küche greifbar ist, man sieht, wer kommt und wer da ist.
Tönt clever.

Latente Traurigkeit...

Tiefgang

Eingangs beschreiben wir unser Nachfragen als Resultat von Menschen mit Tiefgang. Vielleicht ist die Wertung Tiefgang mit der latenten Traurigkeit verbunden?
Geht man denn nicht in Themen hinein, wenn kein Tiefgang gespürt wird? Das stimmt so auch nicht. Denn es gibt ein weiteres Phänomen: wir können uns an unsere Traurigkeit erinnern und sie einfach aus dem Nichts heraus leben. Stetes Traurigsein ist vielleicht bequem?

Entstehung von Traurigkeit
Womöglich liegt unsere Sympathie dort, wo Menschen die Verantwortung für ihr Leben nicht mehr abgeben wollen. Sei das in einer Loslösung in Richtung persönlicher Selbstständigkeit, Erwachsen-Werdung oder Dogmenbefreiung. Wer Verantwortung nicht abgeben will, braucht eigene Sicherheiten. Und eines ist klar zu sagen: man kann nicht ständig mit allem, was einem im Leben begegnet, im Reinen sein. Es wird immer Ungelöstes geben. Damit zu leben und damit Erfahrung zu formen, sein Leben stets neu zu gestalten, führt vielleicht zur Fähigkeit, die Dinge tiefgehend anzuschauen und sie dann auch als Kompetenz ruhen zu lassen.

Auswege

Nach unserer die Traurigkeit als positives Gefühl betrachtenden Vorgehensweise stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, diese Traurigkeit abzubauen. Doch genau das haben wir im Land der Traurigkeit als eigentlichen Sinn gefunden: die Bereitschaft, schöne Dinge zu erleben, Genusskompetenz zu erlangen und dem Leben vielleicht sogar in einer Art Demut begegnen zu können.
Was, wenn diese Traurigkeit zu stark ist? Die Unausgewogenheit über längere Phasen hinweg ist stets etwas Negatives. Gibt es Auswege?
Zum einen sehen wir ein angrenzendes Gebiet, ohne welches die Traurigkeit nicht auskommt: die Aufmerksamkeit. Die wartende Position der Traurigkeit verlangt nach dem Blick ins Leben hinein. Sich diesem Zustand zu widmen und in ihm erfüllende Momente immer wieder zu erleben, kann die Wege in die Sicherheit stärker formen. Stetes Abgehen eines Trampelpfades. Und es gibt noch andere Wege. Ganz normal menschliche und spirituelle Wege...
Uns sind Menschen in ihrer Traurigkeit willkommen.
Weil es kann hier weitergehen.




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