Wie erwartet ist Friedrich geläutert und überzeugt aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt. Ganz besonders überzeugt scheint er indes vom Klischeebild eines Terroristen zu sein.
Dass er eingeknickt ist, darüber kann man jetzt natürlich berichten. Eine Überraschung ist das aber nicht. Dass sich aber ein Innenminister allen Ernstes vor die Presse stellt und erklärt, wie Prism genau funktioniere, indem es nämlich "gezielt nach Begriffen wie Terrorismus" suche, darüber müsste nun eigentlich aggressiv berichtet werden. Ja, was hat denn dieser Mann für Vorstellungen von Menschen, die terroristische Akte planen? Wie glaubt er kommunizieren diese Menschen? Schreiben die in jedem dritten Satz "Terrorismus"? Haben sie in ihrem Adressbuch Kontaktdaten wie [email protected] stehen? Schreiben sie sich mit "Lieber Terrorist" oder besser mit "Lieber Mitterrorist und Mitwisser" an? Oder animieren sie sich mit Sätzen wie "Komm, lass uns Terrorismus machen!" gegenseitig zur Gewalt?
Nochmal, was glaubt dieser Mann, wie das Prinzip von Gewaltaktionen funktioniert?
Die Frage ist doch die: Ist Friedrich so töricht oder verarscht er uns? Haben die Verantwortlichen der NSA vielleicht eine Weile mit ihm geplaudert und ganz schnell gemerkt, dass dieser german guy niemals auch nur ansatzweise raffen werde, was Prism bedeutet und haben sie deswegen dann umgeschwenkt und die komplexe Praxis infantilisiert, ihm einfach gesagt, sie suchten nach Terrorismus, indem sie quasi nach "Terrorismus" googelten? Indem sie das Googeln erweitern, weil sie es auch auf e-Mails ausweiteten und in Facebook hinein ermöglichten?
Ist er selbst so blöd oder hält er die Bürger für so blöd, dass sie ihm diese Unsinn abnehmen?
Die Aufregung war also völlig umsonst. Prism ist also nur der lausige Versuch von Dilettanten, via Suchfunktion dem Terror auf die Schliche zu kommen. So wie unsereiner "Hemd kaufen" eingibt, wenn er sich ein Hemd online kaufen will. Formulieren wir täglich nicht ähnliche Suchanfragen? Sind wir nicht alle ein bisschen Prism?
Mir fällt gerade ein, dass ich "Terrorismus" schon in mancher Korrespondenz benutzte. Meist bezogen auf Sozialabbau und Neoliberalisierung. Ist es das, was er meinte, als er der Presse sagte es gehe "sehr strikt geregelt um Terrorismus"? Seine Beruhigungsversuche beruhigen mich demnach nicht. Irgendein Muttchen vielleicht, das mit ihrer Freundin nur über Wetter, Schwimmbad und Orangenhaut schreibt, darf jetzt freilich durchatmen. Und ich? Und all die kritischen Menschen, die Fragen stellen und in der herrschenden Ökonomie einen Akt des Terrors wittern?
Man musste immer annehmen, dass Friedrich in Stereotypen denkt und Klischees als die Komprimierung von Fakten betrachtete. Mit dieser Haltung leitete er Islamkonferenzen und setzte linke Sachbeschädigungen mit rechten Körperverletzungen gleich. Dass er aber glaubt, dass sich Menschen, die potenziell Gewaltakte in Erwägung ziehen, unterhalten wie Abziehbildchen aus einer schlichten Klamotte, wie irgendwelche stümperhafte Bankräuber in einem alten Otto-Film, das schlägt dem Fass den Boden aus und den Bürgern mitten ins Gesicht.
Wenn wir uns via Prism auf die Suche nach Neoliberalen machten, wäre "Neoliberalismus" kein Suchwort mit Erfolgsaussichten. Diese Leute benutzen dieses Wort nämlich nicht und leugnen dieses Phänomen strikt. Wenn wir Sexualstraftäter so suchten, könnten wir uns "Vergewaltigung" schenken. Möglich, dass Friedrich seine Korrespondenz mit "Ich bin der Innenminister! Ich bin der Innenminister!" garniert - normale Menschen betonen das, was sie tun, aber nicht kontinuierlich.
Dass er eingeknickt ist, darüber kann man jetzt natürlich berichten. Eine Überraschung ist das aber nicht. Dass sich aber ein Innenminister allen Ernstes vor die Presse stellt und erklärt, wie Prism genau funktioniere, indem es nämlich "gezielt nach Begriffen wie Terrorismus" suche, darüber müsste nun eigentlich aggressiv berichtet werden. Ja, was hat denn dieser Mann für Vorstellungen von Menschen, die terroristische Akte planen? Wie glaubt er kommunizieren diese Menschen? Schreiben die in jedem dritten Satz "Terrorismus"? Haben sie in ihrem Adressbuch Kontaktdaten wie [email protected] stehen? Schreiben sie sich mit "Lieber Terrorist" oder besser mit "Lieber Mitterrorist und Mitwisser" an? Oder animieren sie sich mit Sätzen wie "Komm, lass uns Terrorismus machen!" gegenseitig zur Gewalt?
Nochmal, was glaubt dieser Mann, wie das Prinzip von Gewaltaktionen funktioniert?
Die Frage ist doch die: Ist Friedrich so töricht oder verarscht er uns? Haben die Verantwortlichen der NSA vielleicht eine Weile mit ihm geplaudert und ganz schnell gemerkt, dass dieser german guy niemals auch nur ansatzweise raffen werde, was Prism bedeutet und haben sie deswegen dann umgeschwenkt und die komplexe Praxis infantilisiert, ihm einfach gesagt, sie suchten nach Terrorismus, indem sie quasi nach "Terrorismus" googelten? Indem sie das Googeln erweitern, weil sie es auch auf e-Mails ausweiteten und in Facebook hinein ermöglichten?
Ist er selbst so blöd oder hält er die Bürger für so blöd, dass sie ihm diese Unsinn abnehmen?
Die Aufregung war also völlig umsonst. Prism ist also nur der lausige Versuch von Dilettanten, via Suchfunktion dem Terror auf die Schliche zu kommen. So wie unsereiner "Hemd kaufen" eingibt, wenn er sich ein Hemd online kaufen will. Formulieren wir täglich nicht ähnliche Suchanfragen? Sind wir nicht alle ein bisschen Prism?
Mir fällt gerade ein, dass ich "Terrorismus" schon in mancher Korrespondenz benutzte. Meist bezogen auf Sozialabbau und Neoliberalisierung. Ist es das, was er meinte, als er der Presse sagte es gehe "sehr strikt geregelt um Terrorismus"? Seine Beruhigungsversuche beruhigen mich demnach nicht. Irgendein Muttchen vielleicht, das mit ihrer Freundin nur über Wetter, Schwimmbad und Orangenhaut schreibt, darf jetzt freilich durchatmen. Und ich? Und all die kritischen Menschen, die Fragen stellen und in der herrschenden Ökonomie einen Akt des Terrors wittern?
Man musste immer annehmen, dass Friedrich in Stereotypen denkt und Klischees als die Komprimierung von Fakten betrachtete. Mit dieser Haltung leitete er Islamkonferenzen und setzte linke Sachbeschädigungen mit rechten Körperverletzungen gleich. Dass er aber glaubt, dass sich Menschen, die potenziell Gewaltakte in Erwägung ziehen, unterhalten wie Abziehbildchen aus einer schlichten Klamotte, wie irgendwelche stümperhafte Bankräuber in einem alten Otto-Film, das schlägt dem Fass den Boden aus und den Bürgern mitten ins Gesicht.
Wenn wir uns via Prism auf die Suche nach Neoliberalen machten, wäre "Neoliberalismus" kein Suchwort mit Erfolgsaussichten. Diese Leute benutzen dieses Wort nämlich nicht und leugnen dieses Phänomen strikt. Wenn wir Sexualstraftäter so suchten, könnten wir uns "Vergewaltigung" schenken. Möglich, dass Friedrich seine Korrespondenz mit "Ich bin der Innenminister! Ich bin der Innenminister!" garniert - normale Menschen betonen das, was sie tun, aber nicht kontinuierlich.