lapp-kabel – global player mit regionalem verantwortungsbewusstein

Lapp-Kabel – Global Player mit regionaler Verantwortung
Ein Kabel geht um die Welt

Sie beleuchten die Cheops-Pyramiden, bringen Roboter zum Laufen, Raketen zum Fliegen und die Rolling Stones zum Rocken – Lapp-Kabel aus Stuttgart-Vaihingen sind weltweit im Einsatz. Egal ob sie Transrapid in Shanghai am Fahren halten oder im deutschen Off-Shore-Windpark alpha ventus für Umdrehungen sorgen: Die Kabel aus dem Ländle müssen auch unter schwierigen Bedingungen und extremen Belastungen zuverlässig funktionieren, deshalb fertigen 2600 Mitarbeiter in internationalen 16 Standorten rund 400 000 Qualitäts-Kabel, Leitungen und Zubehör wie Steckverbinder oder Kabelverschraubungen. Das erfolgreichste Produkt der Firma – das ölresistente Kabel Ölflex – ist gerade auf Weltreise: Auf einer großen Kabeltrommel fliegt und schippert der 50-Jährige Jubilar zu den meisten der 130 Auslandsvertretungen und lässt sich mit verschiedensten Aktionen feiern, bevor die Kabeltrommel im Juli 2011 nach Stuttgart zurück kehrt.

Mit Ölflex erfand Firmengründer Oskar Lapp 1959 die erste industriell gefertigte Anschluss- und Steuerleitung der Welt und revolutionierte das Kabel, indem er den einzelnen Adern verschieden farbige Hüllen verpasste – endlich war Schluss mit verwirrenden, einfarbig umhüllten Kupferdrähten. Einer der heutigen Firmenchefs war damals etwa drei Jahre alt. „Angefangen hat alles in unserem privaten Wohnhaus. Als ich ein Kind war, standen überall im Garten Kabeltrommeln herum – für mich ein richtiger Abenteuerspielplatz“, erinnert sich Andreas Lapp. Seit dem Herz-Tod des Vaters führt er mit Bruder Siegbert und Mutter Ursula Ida Lapp die Geschäfte, ist Vorstandsvorsitzender der Stuttgarter Lapp Holding AG, indischer Honorarkonsul für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, Vater von drei Kindern und begeisterter Wanderer. Dass er eines Tages in die Firma einsteigt war so nicht geplant: Um Geld zu verdienen jobbte Andreas Lapp in den Ferien im Familienbetrieb, lernte vom Labor bis zur Produktion alle Abteilungen kennen und wuchs mit der Firma mit. Als der Vater starb, standen die Brüder und ihre Mutter in der Pflicht und arbeiteten sich Schritt für Schritt in die Geschäfte ein. „Wenn man sich ins gemachte Nest setzt, kann man sich nicht unbedingt als Revolutionär beweisen, aber wenn mehrere Generationen ein Unternehmen betreuen, hat man die Chance, etwas Großes aufzubauen – weiter führen ist deshalb genau so wichtig wie aufbauen“, meint Andreas Lapp. Während seine Eltern den europäischen Markt erschlossen, stand für ihn und seinen Bruder plötzlich Asien offen. „Afrika wird die Herausforderung der dritten Generation – der einzige Kontinent der in Zukunft stark wachsen wird“, ist Andrea Lapp überzeugt und weiß auch, wie die Arbeit vor Ort aussieht: „Wenn ich in Thailand mit deutschen Ingenieuren bei 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit in einem Tunnel schwitze, erfahre ich hautnah, was Made in Germany ausmacht – das sind ergreifende Momente.“ Viele Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert, am meisten aber die Kommunikation: „In manchen Ländern brauchte ich früher einen halben Tag, um ein Telefongespräch anzumelden, heute nutzen wir Handy und Facebook und rücken viel enger zusammen“, hat Andreas Lapp beobachtet.

Auch im Ausland will Andreas Lapp vor allem den Menschen schätzen, deshalb lernt er auf Reisen jeden Tag zehn Wörter der jeweiligen Landessprache. Vertrauen, nachhaltiges Handeln und Verantwortung für die Mitarbeiter sind beim Familien-Unternehmen trotz oder gerade wegen des weltweiten Erfolgs mindestens so wichtig wie Innovationen und Umsätze – keine leeren Worthülsen wie ein Mitarbeiter bestätigt: „Wir haben direkten Zugang zu allen Informationen und unsere Chefs sind wirklich nicht abgehoben. Außerdem hat das Unternehmen starke Wurzeln in der Region – dass Lapp mal aus Vaihingen wegzieht halte ich für fast unmöglich.“ So spendet das Unternehmen schon mal einen buddhistischen Tempel, ein Großteil des Vermögen fließt in Projekte der Region, zum Beispiel in die Oskar-Lapp-Stiftung, die die Herz-Forschung unterstützt. Mitarbeiter und Azubis werden in der Oskar-Lapp-Akademie aus- und weitergebildet und Siegbert Lapp engagiert sich im Verein Kind e.V.: 25 Kindergärten öffnen morgens um sieben für Kinder der Mitarbeiter. „Wertschätzung macht das Leben reich und schön“, sagt Andreas Lapp und sieht Erfolg vor allem als Ergebnis gemeinsamer Arbeit. „Wenn zum Ölflex-Jubiläum Freunde und Geschäftspartner aus aller Welt nach Stuttgart kommen, ist das ein gutes Gefühl. Als ganz persönlichen Erfolg sehe ich, dass ich offen für andere Kulturen sein kann, Menschen mag und mich jeden Morgen auf Überraschungen freue, die der neue Tag bringt.“ www.lappkabel.de



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