Wie im vorigen Artikel empfohlen, ist es für jemanden der sich etwas länger in der Arbeitslosigkeit befindet, von Vorteil, wenn er die Struktur, die er hatte, als er sich noch in Arbeit befand. Anstelle der Arbeit, die einen großen Teil des Tagesablaufs umfasste tritt die Bewerbung um den neuen Job.
Nach dem Prinzip Stundenplan vorgehen
Natürlich muss dieser Plan zudem andere abwechslungsreiche Beschäftigungen enthalten, die sich durchaus in regelmäßigen Abständen wiederholen dürfen, um ein Gefühl für Struktur zu bekommen bzw. beizubehalten. Ich denke dabei an einen Stundenplan aus meiner Schulzeit. Zunächst habe ich alle Tätigkeiten auf ein Blatt geschrieben: Sport, Hausarbeit, Bewerbungen, Behörden und Hobby. Diese Begriffe bekamen danach eine Priorität zugeordnet.
Diese Priorität entscheidet über die Häufigkeit, in der sie in meinem Wochenplan auftritt, ganz nach dem Beispiel des Stundenplans, wo Hauptfächer mehrmals über die Woche verteilt sind. Wäre ich arbeiten, so würde diese Zeit den größten Teil meines Tages in Anspruch nehmen. Jetzt bin ich aber ohne Job. Ich muss mich wieder bewerben. Fazit: Die Bewerbung tritt an die Stelle, wo vorher die Zeit für den Job stand.
Alle Tätigkeiten, selbst profane, wie Frühstück oder Mittag bekommen ihren festen Platz zugewiesen. Apropos festen Platz zuweisen. Wie der zugrunde liegende Ratgeber für diese Kategorie schon sagt, hat man verloren, wenn man sich der Arbeitslosigkeit ergibt und es sich mit Chips und Alkohol vor dem Fernseher den ganzen Tag über einrichtet. Um diese Gefahr zu bannen, bekommt dieser Teil der Entspannung seinen festen Platz, der nicht verschoben oder erweitert werden darf!
Aufstehen als wenn es zur Arbeit geht.
Mein Job erforderte damals, dass ich wochentags um 7:00 Uhr früh aufstand. Also stehe ich weiterhin um diese Zeit auf. Damit wäre ich bei der wichtigsten Frage meines Zeitplans, der Zeit. Rhythmus ist das Stichwort. Ich behalte den Rhythmus des Arbeitsverhältnis bei, den ich einst hatte.
„Wo sie abends und morgens ... durch musste"
Stehe auf, als wenn ich auf Arbeit gehe und gehe zu einer Zeit schlafen, die es mir ermöglicht, morgen wieder fit und ausgeschlafen „zur Arbeit zu gehen". Ausnahme sind samstags und sonntags, jedoch nur, weil es in meinen Job nicht üblich ist an diesen Tagen zu arbeiten. Jetzt heißt es diesen Plan auch akribisch einzuhalten, sich danach den Wecker zu stellen.
Mit der Zeit nehme ich Veränderungen am Plan vor. Mehr Aktivitäten, um meine Belastbarkeit zu erhöhen. Den Plan selbst hänge ich mir dort hin, wo ich ihn täglich und stets vor Augen habe, wie beim Pferdekopf (siehe Zitat Untertitel) aus dem Märchen „Die Gänsemagd" der Gebrüder Grimm.