"Lackschaden" (Band 6) von Susanne Fröhlich

Cover
[REZENSION]

Die Autorin
Susanne Fröhlich, geboren 1962 in Frankfurt am Main, ist erfolgreiche Fernseh- und Rundfunkmoderatorin. Sie hat mehrere Sachbücher und Romane geschrieben, die alle zu Bestsellern wurden. Susanne Fröhlich lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Taunus.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Krüger, Frankfurt; Auflage: 5 (27. März 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3810506737
ISBN-13: 978-3810506733
Größe und/oder Gewicht: 19,4 x 13,4 x 2,8 cm
Leseprobe
Quelle: Fischer Verlage *klick*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!

Die Geschichte...Andrea Schnidt ist ihres Lebens manchmal so richtig überdrüssig: Die Kinder im Teenageralter nehmen einen nur am Rande als Köchin, Putzfrau und Fahrdienst wahr, der Ehemann ist neuerdings mehr auf dem Golfplatz als zu Hause und Schwiegervater Rudi trauert seiner kürzlich verstorbenen Frau Inge hinterher. Außerdem toben Andreas Hormone in Anbetracht des nahenden Klimakteriums und mit dem Halbtagsjob in der Werbeagentur ist sie auch nicht wirklich zufrieden. "Das kann doch nicht alles gewesen sein", denkt sich Andrea und versucht, ihr Leben umzukrempeln...

Meine Meinung:"Lackschaden" heißt der 6. Band der Andrea Schnidt-Reihe, die sich größtenteils in einem Vorort von Frankfurt abspielt und eine Handlungsdauer von mehreren Wochen umfasst.  
Andrea Schnidt, mittlerweile Mitte 40, ist mit ihrem Leben alles andere als zufrieden. Sie muss sich mit ihrem golfspielenden und daher oft abwesenden Anwalts-Gatten Christoph, ihren pubertierenden und deshalb schwierigen Kindern Claudia (16) und Mark (13) sowie mit ihrem Schwiegervater Rudi, der übergangsweise bei ihnen wohnt und immer wieder vom Tod spricht, herumschlagen. Ihr Job als Halbtagskraft sowie als unentgeltliche Dienstbotin und Seelentrösterin füllt sie nicht wirklich aus, auch wenn das die restlichen Schnidts nicht so sehen...

Die gute Andrea nervt mich total. Einerseits ist sie zur spießigen, leicht naiv wirkenden Vorstadtmutti mutiert, mit sich und ihrem Leben unzufrieden, andererseits möchte sie auch nicht wirklich etwas daran ändern, hat dauernd eine Ausrede parat und lässt sich von ihrer Familie so richtig ausnutzen. Die Emanzipation ist hier anscheinend noch nicht angekommen. :( Am liebsten ist mir da noch Schwiegervater Rudi, der sich als Lichtblick in Andreas Dasein entpuppt und mir auf Anhieb sympathisch war. Ganz anders als z.B. der egoistische Christoph, für den anscheinend nur der Golfsport und seine neuen Golfer-Freunde zählen, Nachbarin und Super-Hausfrau Anita oder das grässliche Ehepaar Lukas und Gaby. Die Protagonisten wirken durchwegs eindimensional, oberflächlich und unausgereift.

Und auch die Geschichte strotzt nur so vor Klischees, vorhersehbaren Wendungen und wird mit zunehmender Seitenanzahl immer unglaubwürdiger und verworrener.

**ACHTUNG SPOILER** Andrea verkocht z.B. für ein Abendessen, wo die unsympathische Gaby samt Anhängsel Lukas eingeladen sind, Pilze, die sie am Vorabend von Holländern geschenkt bekommen hat. Was die gute Frau Schnidt nicht schnallt: Es sind halluzinogene Pilze und damit ist das Desaster vorprogrammiert (obwohl ich diese Szene doch auch wieder lustig fand). Und da entpuppt sich doch ausgerechnet der Mann, der Andrea beschimpft hat und dessen Jaguar sie zerstört hat, als Golfer-Freund von Christoph - und Fritz, so heißt der Schnösel, hat nichts Besseres zu tun, als eines Nachts im Mallorca-Urlaub seine Frau mit der geschiedenen Liselotte zu betrügen. Und Andrea hört das Ganze auch noch von ihrer Liege aus mit...**SPOILER ENDE**

Mit Ich-Erzählerin Andrea und vielen ihrer Handlungen und Taten konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren, denn ich kann nicht verstehen, wie man sich so behandeln und unterbuttern lassen kann. Die einzige herzerfrischende Komponente ist Rudi, der hier einen Lichtblick darstellt. Wo ist die Andrea Schnidt aus den letzten Romanen bzw. der amüsante und locker-leichte Schreibstil abgeblieben?
FAZIT:
"Lackschaden" ist für mich der bisher schlechteste Roman aus dieser Buchreihe. Mir fehlen die frischen Ideen, die in einen unterhaltsamen Plot eingearbeitet wurden, eine witzige Hauptperson, die über sich lachen kann und entscheidungsfreudig ist sowie eine locker-flockige Schreibweise. Das alles bietet der 6. Roman aus der Andrea Schnidt-Reihe nicht, obwohl es ein paar unterhaltsame Szenarien gibt. Dennoch kann ich für "Lackschaden" nur 2 (von 5) Punkte vergeben und hoffe, das war nur Ausrutscher.
 
[REZENSION]
 


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