Labour bald wieder linker - Ed siegt im Bruderduell

Die englische Labour Party hat einen neuen Vorsitzenden gewählt, Ed Miliband, welcher den Vorsitz gegen seinen 3 Jahre älteren Bruder errungen hatte. Mit Ed wurde ein Kandidat gewählt, welcher sich bewusst von New Labour distanziert hatte.
Den Vater enttäuscht
Miliband ist ein bekannter Name in der englischen Arbeiterbewegung und unter linken Intelekuellen auf der ganzen Welt. Der Vater der beiden war Ralph Miliband, eine Ikone der Linken der 60. und 70. Jahre. Der Vater war Hochschullehrer und befreundet mit vielen Linken und Revolutionären aus der ganzen Welt, weswegen Ed und David schon von Kindesalter an viel über die Politik hörten und lernten.
Ralph Miliband, in Belgien geboren als Sohn jüdischer Einwanderer, rettete sich 1940 vor den Nazis nach London. Kaum angekommen, noch keine 17 Jahre alt, stürmte er auf den Highgate-Friedhof zum Grab von Karl Marx. Dort habe er, so sagte er später, "mit geballter Faust den feierlichen Eid geleistet, dass ich die Sache der Arbeiterklasse niemals verraten werde". Dies ist auch ein Grund, weswegen beide Kandidaten sagen, dass sie ihren Vater mit ihrer jetztigen Politik nicht stolz machen würden. Ralp Miliband bezeichnete die Labour-Party bis zu seinem 1994 als oppurtinistische Partei und das war noch vor dem Aufstieg von "New Labour". Auch die Mutter der beiden gilt als links, weswegen beide Kandidaten davon ausgingen, dass sie der Kandidatin der Sozialisten, Diane Abbott, ihre Stimme gab.
Das Ende von New Labour
Labour bald wieder linker - Ed siegt im BruderduellMit dem Sieg von Ed Milliband über die anderen vier Kandidaten, siegt ein Kandidat der dem linken Parteiflügel zuzurechnen ist und der der Kriegspolitik seiner Vorgänger kritisch gegenüber steht. Weswegen ihn Tony Blair auch als " Katastrophe für die Partei bezeichnet". Ed, der auch roter Ed genannt wird, lag lange in Umfragen hinter seinem Bruder zurück, der sich dem rechteren Flügel der Partei zurechnen lässt. Durch seine Kritik an der aktuellen Politk und auch seine guten Verbindung zu den traditionell linken Gewerkschaften konnte er allerdings den Sieg erringen. Der Labour-Chef wird von einem Wahlkollegium bestimmt, das zu je einem Drittel die 170.000 Parteimitglieder, die Gewerkschaften und Labour-nahen Organisationen sowie die Parlaments- und Europaabgeordneten bilden.
Opposition gegen die Regierung
Es wird davon ausgegangen das Ed die Partei in starke Opposition zur jetztigen Regierung und ihrer Sparmaßnahmen führen wird. Er fordert eine Anhebung des Mindestlohns, eine Reichensteuer und hat sich verspätetet als Gegner des Flughafenausbaus in Heathrow geoutet. Von der Blair-Brown-Ära hat er sich losgesagt. Er appellierte mehr an das sozialistische Bauchgefühl der Labour-Sympathisanten als sein nüchternerer, intellektuellerer Bruder. Auch gilt er als genialer Redner. Ob er mit dieser Politik alte Wähler wieder an die Labour-Party binden kann, wird die nächste Wahl zeigen.
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