Titel: L.A. Waves
Autor: PENGU
Erscheinungsdatum: 2019
ISBN: 978-3770497850
Seitenanzahl: 228
Preis: 7,00€
Verlag: Egmont Manga
Inhalt:
Für Noah beginnt mit seinem Auslandssemester in Kalifornien ein völlig neues Leben. So lange hat er sich danach gesehnt, nun ist er endlich zum ersten Mal in den Staaten. Doch die Begeisterung hält nicht allzu lange an, denn sein miesepetriger, verwöhnter Mitbewohner Lucy macht es ihm alles andere als leicht. Dazu kommt, dass er sich beim Surfen alles andere als geschickt anstellt und sich mit dem Spott der anderen herumschlagen muss. Der Neue zu sein ist eben nicht immer leicht – jedoch eröffnet ihm diese Tatsache auch Sichtweisen, die anderen verwehrt bleiben.
Fazit:
„L.A. Waves“ ist der Debut-Manga der aus Deutschland stammenden Zeichnerin PENGU.
Ein kleiner Kommentar vorneweg: Ich bin absolut kein Fan von One Shots. Gerade im BL-Genre habe ich den Eindruck, dass in den Einzelbänden mehr geschossen wird als an einem Schießstand auf dem Jahrmarkt. Oft macht es den Anschein, dass der Grundsatz „Qualität vor Quantität“ nicht allzu sehr verbreitet ist, da die Story in den meisten Fällen viel zu spärlich behandelt wird und der Fokus zu sehr auf dem sexuellen Akt liegt. Das ist mir persönlich alles zu oberflächlich. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber häufig ist es eben doch ein Griff ins Klo und ich bereue den Kauf.
Warum ich es trotzdem immer wieder versuche?
Tja, weil ich immer noch Hoffnung habe, in der breiten Masse ein paar Schätze zu finden – und genau so einer ist „L.A. Waves“!
Noah ist ein echt cooler Protagonist. Er ist von vornherein ziemlich direkt, aber es wird auch schnell klar, dass er eine ehrliche, freundliche Person ist. Lucy hingegen ist anfangs unnahbar, arrogant und ein Idiot. Also eine wunderbare Basis für so eine Story.
Die Chemie zwischen den beiden mochte ich von Anfang an. Der taffe Protagonist trifft auf einen typischen Tsundere-Typen, der hinter seiner kalten Fassade ein einfühlsames Herz versteckt. Das ist zwar nicht unbedingt was neues, aber die Art und Weise, wie PENGU die Beziehung zwischen den beiden nach und nach aufgebaut hat, sorgt auf jeden Fall für jede Menge Lesespaß. Selbst Szenen, die zunächst unbedeutend wirken, tragen einen großen Teil zur Entwicklung der beiden dar und verleihen der ganzen Geschichte die nötige Tiefe. Ab und an geht es natürlich auch heiß her, aber das passiert in einem gesunden (und vor allem ästhetischen) Maß, sodass es nicht zu viel ist. Genau so gefällt mir das ♥
Der Zeichenstil ist sehr detailverliebt (über die Piercings komm ich btw nicht hinweg :’D) und erwachsen, hat aber auch seine lustigen Chibi-Momente. Auch den amerikanischen Flair hat PENGU unheimlich gut eingefangen.
Das Ende fand ich ein kleinwenig hektisch, doch das tut der Geschichte im Gesamtbild keinen Abbruch.
„L.A. Waves“ beweist, dass es in diesem riesigen BL-Heuhaufen doch noch goldene Stecknadeln gibt. Es lohnt sich also durchaus, danach zu suchen. Und wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein Debut handelt, muss ich die Zeichnerin wirklich sehr loben. PENGU, das hast du toll gemacht! ♥
Von mir gibt es auf jeden Fall eine absolut begeisterte Leseempfehlung! ♥