La Gomera: Insel voller Geschichten

Nur 21.000 Einwohner auf 370 Quadratkilometer – im Vergleich zu ihren Schwesterinseln ist La Gomera sehr überschaubar. Aber an Geschichten und Outdoor-Spaß ist sie reich. Dunkel und karg wirkt La Gomera beim Überflug – fast ein bisschen abweisend. Ein Eindruck, der sich auf der Fährüberfahrt von Teneriffa als falsch erweist. Denn je näher wir der zweikleinsten bewohnten Kanareninsel kommen, desto grüner wird sie. Die Steilküste hingegen bleibt imposant. Kein Wunder: Schließlich ist La Gomera, wie auch die anderen kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Fast 1.500 Meter erhebt sich der höchste Berg Garajonay der Insel in den Himmel. Das zeigt sich auch an der Küste, wo die Felsen einige Dutzend Meter tief ins Meer hinabstürzen.

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Der Garajonay ist übrigens mehr als ein Berg. Er und der dazugehörige Nationalpark mit seinen zahlreichen Wanderrouten verdankt seinen Namen einer dramatischen Liebesgeschichte. Der Legende nach wählten die gomerische Prinzessin Gara und ihr Geliebter Jonay, ein Mann aus Teneriffa, auf der Bergspitze den gemeinsamen Tod, da ihre Liebe nicht geduldet wurde. So traurig die Geschichte ist – so beeindruckend ist der Blick vom Berg in die Täler und Schluchten und über den Lorbeerwald im Inselinneren.

Wandern oder golfen?

Doch neben Geschichten über Romanzen, tapfere Krieger wie den Guanchen-Kämpfer Hautacuperche, den grausigen spanischen Grafen Hernán Peraza und Kolumbus, der hier auf seinem Weg nach Amerika zwischenstoppte, hat Gomera noch viel mehr zu bieten. Wandern ist sicherlich der Klassiker. Sogar die Bundeskanzlerin wird hier regelmäßig als Wander-Gast gesichtet. Mich jedoch hat mein neues Hobby auf die Insel gebracht: Golf.

Denn mit dem Hotel Jardin Tecina hat sich La Gomera auch zum Ziel für Golfer gemausert. 18 Löcher – immer mit Blick aufs Meer – kann man auf dem Golfplatz Tecina Golf direkt neben dem 4-Sterne Hotel spielen. Entweder alleine oder unter fachmännischer Anweisung der Golflehrer aus dem Club. Da ich noch blutige Anfängerin bin, entscheide ich mich für eine Einzelstunde (ab 45 Euro) bei Christos. Geduldig nimmt er mich unter seine Fittiche und gibt Tipps, wie ich meine Schlagtechnik verbessern kann. Immerhin: Niemand muss sich vor meinen Schlägen in Sicherheit bringen und ich muss nicht „Fore“ rufen – dem Warnsignal auf einem Golfplatz. Auch die folgenden Tage zieht es mich immer wieder auf die Driving-Range, wo ich abschlagen übe und zwischendurch den weiten Blick auf den Atlantik genieße.

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Grüner Daumen

Golf? Die Plätze machen doch die Natur kaputt! – Das mag sicher manchem durch den Kopf gehen. Und auch mir ist klar, dass Golfen nicht unbedingt das nachhaltigste aller Hobbys ist. Zumindest in wasserarmen Gegenden und wenn Golfplätze ohne Rücksicht auf die Natur errichtet werden. Beides ist auf La Gomera aber nicht der Fall. Und speziell das Hotel Jardin Tecina nimmt seine Verantwortung der Natur gegenüber sehr ernst.

Sowohl im Hotel als auch auf dem Golfplatz wird streng darauf geachtet, dass die lokale Vegetation erhalten und gepflegt wird. Außerdem wird das Abwasser aus dem Hotel zur Bewässerung der Gartenanlage und des Golfplatzes genutzt. Ein Großteil der Energie stammt aus Sonnenkollektoren. Müll wird möglichst reduziert, sortiert und Pflanzenabfälle beispielsweise zu Dünger verarbeitet.

Dass diese Maßnahmen mehr als Green-Washing sind, zeigt Jürgen. Er arbeitet als Guide im Hotel und bietet neben Ausflügen über die Insel auch Führungen über die Eco Finca Tecina des Hotels an. Richtig gelesen: Das Hotel leistet sich einen kleinen Bio-Bauernhof, auf dem vieles wächst, was in der Hotelküche landet und zugleich Anschauungsbeispiel für lokale Farmer ist.

Nachhaltig? Lecker!

„Nimm dir ein Stück Brot mit – Hugo mag das gerne“, rät mir Jürgen bei unserem Rundgang über die Eco Finca Tecina. Sie liegt unterhalb des Felsvorsprungs, auf dem die Hotelanlage steht, direkt neben dem Beach-Club „Laurel“. Die Finca setzt auf das Prinzip der Permakultur, berücksichtigt das heimische Ökosystem und nutzt beispielsweise die positiven Eigenschaften von Mischkulturen. Der Einsatz von schweren Maschinen ist tabu – stattdessen helfen die Tiere beim „Recycling“ von Essensabfällen und der Pflege der Anlage. Hühner, Schafe, Kühe und der Esel Hugo haben auf der Finca ein Zuhause gefunden und freuen sich über artgerechte Haltung.

La Gomera: Insel voller Geschichten

Wie wohlschmeckend ökologischer Landbau sein kann, darf ich am Abend selber ausprobieren. In stilvollem Ambiente des Restaurants Laurel genießen wir ein Sieben-Gänge-Menü, das ausschließlich aus Erzeugnissen der Eco Finca Tecina zubereitet wurde. Alles ist bio und vegan – und selbst ich als Fleisch-Fan vermisse nichts, so aromatisch und fein abgeschmeckt ist jeder Gang. Insbesondere die Desserts – eine Trilogie von Papaya und karamellisierte Banane – sind ein Traum!

Tagestouren – zu Land und zu Wasser

Das Hotel Jardin Tecina liegt in Playa Santiago, einem kleinen Fischerort an der Südküste der Insel. Wir sind sofort schockverliebt, weil mit kleineren Souvenirshops wie dem Schmuckladen Gomera Jewels und drei Supermärkten alles notwendige an touristischer Infrastruktur da ist, aber der Ort trotzdem angenehm verschlafen und authentisch ist. Und: man kann prima essen gehen. Wir waren gleich zwei Mal in der Bar la Cuevita. Das Restaurant ist in einen Felsvorsprung gebaut, in dem früher die Fischer ihren Fang sortiert und verkauft haben. Unbedingt die Paella probieren!

Im Ort gibt es auch noch zwei Veranstalter von Wander- und Bike-Touren. Tagestouren bei Gomera Walking kosten zum Beispiel um die 40 Euro – also Wanderschuhe geschnürt und los!

Was uns ebenfalls an Playa Santiago gefallen hat: Von hier aus fährt die Express-Fähre von Fred. Olsen Express nach Valle Gran Rey und in die „Hauptstadt“ San Sebastian. Beide Orte lohnen einen Tagesausflug. Wer online kauft ist ab 2 Euro pro Fahrt dabei.

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La Gomera – Fakten:

  • Fläche: 370 Quadratkilometer
  • Einwohner: 21.525 (2017)
  • Höchster Berg: Garajonay (1.487 Meter)
  • Entfernung nach Spanien: 1.300 Kilometer
  • Kälteste Monate: Januar & Februar (21° Celsius)
  • Wärmster Monat: August (28° Celsius)
  • Provinz: Santa Cruz de Tenerife

// Hinkommen //

Es gibt zwar einen Inselflughafen, der aber nur zwei Mal am Tag angeflogen wird. Also besser nach Teneriffa Süd (TFS) fliegen, von dort mit Mietwagen oder Taxi (ca. 20 Euro) nach Los Christianos und dort mit der Fähre (Fred. Olsen Express, 45 Minuten) nach San Sebastian übersetzen. Entlang der Südküste fahren Express-Boote ebenfalls von Fred. Olsen Express.


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