KW28/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Idil Eser und neun weitere politische Gefangene

Diese Woche möchte ich Euch auf Idil Eser und neun weitere politische Gefangene aufmerksam machen:
KW28/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Idil Eser und neun weitere politische Gefangene
Idil Eser, Direktorin der türkischen Amnesty-Sektion © Amnesty International
Am 5. Juli wurden in Istanbul acht türkische Menschenrechtsverteidiger_innen und zwei ausländische Referenten festgenommen, die dort an einem Workshop teilnahmen. Unter ihnen befindet sich auch İdil Eser, die Direktorin der türkischen Amnesty-Sektion. Sie sind gewaltlose politische Gefangene und müssen umgehend und bedingungslos freigelassen werden.
Neben İdil Eser handelt es sich bei den inhaftierten Menschenrechtler_innen um: Günal Kurşun (Anwalt der Human Rights Agenda Association), İlknur Üstün (Mitarbeiterin der Women's Coalition), Nalan Erkem (Anwältin von Citizens’ Assembly), Nejat Taştan (Equal Rights Watch Association), Özlem Dalkıran (Citizens’ Assembly), Şeyhmuz Özbekli (Anwalt) und Veli Acu (Human Rights Agenda Association). Die beiden Referenten – ein deutscher und ein schwedischer Staatsbürger – sind Peter Steudtner und Ali Gharavi.
Sie alle wurden 28 Stunden lang ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten und durften in dieser Zeit keinen Kontakt zu ihren Familien oder Rechtsbeiständen aufnehmen. Dies ist eine Verletzung türkischen Rechts, das nur einen Zeitraum von 24 Stunden erlaubt. NGOs fanden am Abend des 5. Juli heraus, wo die zehn Personen auf der Insel Büyükada festgehalten wurden. Die acht Menschenrechtsverteidiger_innen wurden noch am selben Abend in vier andere polizeiliche Hafteinrichtungen verlegt; dies wurde von den Behörden jedoch erst am 6. Juli um ca. 15 Uhr bestätigt. Dort durften sie dann Besuch von Rechtsbeiständen erhalten.
Gegen alle zehn inhaftierten Personen wird wegen des Vorwurfs der „Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung“ ermittelt. Auf dieser Grundlage wurde eine siebentägige Untersuchungshaft angeordnet. Diese könnte um weitere sieben Tage verlängert werden.
Amnesty International ist der Ansicht, dass die Inhaftierung der zehn Personen willkürlich ist und der Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung“ jeder Grundlage entbehrt. Die Organisation betrachtet İdil Eser, Günal Kurşun, İlknur Üstün, Nalan Erkem, Nejat Taştan, Özlem Dalkıran, Şeyhmuz Özbekli, Veli Acu, Peter Steudtner und Ali Gharavi als gewaltlose politische Gefangene.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Idil Eser und die übrigen Inhaftierten einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: ozelkalem(at)adalet.gov.tr, botschaft.berlin(at)mfa.gov.tr
Betreff: 10 gewaltlose politische Gefangene
Text:
Sehr geehrter Herr Minister,

ich bin sehr bestürzt über die willkürliche Festnahme der acht türkischen Menschenrechtsverteidiger_innen und der zwei ausländischen Referenten. Gegen alle zehn inhaftierten Personen wird wegen des Vorwurfs der "Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung" ermittelt, der bisher jeder Grundlage entbehrt. Der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte, der von der Türkei ratifiziert wurde, schreibt in Artikel 9 ausdrücklich das Recht auf Freiheit von willkürlicher Inhaftierung fest. Ich fordere Sie deshalb sehr dringend auf:

Lassen Sie die Menschenrechtsverteidiger_innen Idil Eser, Günal Kursun, Ilknur Üstün, Nalan Erkem, Nejat Tastan, Özlem Dalkiran, Seyhmuz Özbekli, Veli Acu sowie die beiden IT-Referenten Ali Gharavi und Peter Steudtner bitte unverzüglich und bedingungslos frei.
Mit freundlichen Grüßen
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Gewaltlose politische Gefangene

Es gibt dort auch die Möglichkeit sich direkt online zu beteiligen!

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.


KW28/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Idil Eser und neun weitere politische Gefangene"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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