KW24/2015 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Atena Daemi

Diese Woche möchte ich Euch Atena Daemi aus dem Iran vorstellen:
KW24/2015 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Atena DaemiKarte des Iran: © Courtesy of the University of Texas Libraries
Die iranische Todesstrafengegnerin und zivilgesellschaftliche Aktivistin Atena Daemi ist wegen ihres friedlichen Engagements zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Sie befindet sich seit ihrer Festnahme im Oktober 2014 im Teheraner Evin-Gefängnis. Amnesty International betrachtet sie als gewaltlose politische Gefangene.
Die 27-jährige Atena Daemi, die sich aktiv gegen die Todesstrafe einsetzt, ist am 12. Mai in einem unfairen Gerichtsverfahren zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Das Verfahren dauerte lediglich etwa 15 Minuten und fand zeitgleich mit dem Prozess gegen drei weitere Personen statt. Atena Daemi wurde wegen "Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit", "Verbreitung von Propaganda gegen das System", "Beleidigung des Gründers der Islamischen Republik Iran und des Religionsführers" und Zurückhaltung von Beweisen für schuldig befunden.
Die Anklagen stehen mit ihrer auf Facebook und Twitter geäußerten Kritik an Hinrichtungen und Menschenrechtsverletzungen im Iran in Zusammenhang. Zudem beziehen die Anklagen sich auf die Teilnahme von Atena Daemi an Versammlungen vor Gefängnissen, um sich mit den Familienangehörigen von zum Tode Verurteilten solidarisch zu zeigen, und auf die Verteilung von Flugblättern gegen die Todesstrafe. Die Anklagen gegen die Aktivistin hängen auch mit ihrer Verbindung zu Menschenrechtsverteidiger_innen und Familienangehörigen von nach den Wahlen 2009 getöteten Personen zusammen.
Atena Daemi wurde im Oktober 2014 festgenommen und musste 58 Tage in Einzelhaft verbringen. Danach wurde sie in eine Zelle verlegt, die sie sich mit einer anderen Gefangenen teilte. Sie erhielt aber keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand.
Seit ihrer Festnahme leidet Atena Daemi immer wieder an Schwächegefühlen in Händen und Füßen. Zudem hat sie zeitweise Sehstörungen. Die Behörden lehnen bislang die Anträge ihrer Familie auf vorübergehende Haftentlassung ab, damit Atena Daemi außerhalb des Gefängnisses fachärztlich behandelt werden kann. Die Behörden machen hingegen geltend, sie leide an stressbedingten Herzrhythmusstörungen, die im Gefängnis mit Beruhigungsmitteln behandelt werden können.
 

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Atena Daemi einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: info(at)iranbotschaft.de
Betreff: Frau Atena Daemi
Text:
Mit Bitte um Weiterleitung an:
Ayatollah Sayed 'Ali Khamenei
The Office of the Supreme Leader, Islamic Republic Street - End of Shahid
Keshvar Doust Street, Tehran, IRAN

Exzellenz,
mit Besorgnis habe ich erfahren, dass die Todesstrafengegnerin und zivilgesellschaftliche Aktivistin Atena Daemi wegen ihres friedlichen Engagements zu 14 Jahren Haft verurteilt worden ist. Sie befindet sich seit ihrer Festnahme im Oktober 2014 im Teheraner Evin-Gefaengnis.
Ich fordere Sie daher hoeflich auf, Atena Daemi unverzueglich und bedingungslos freizulassen, da sie eine gewaltlose politische Gefangene ist, die ausschliesslich wegen der friedlichen Wahrnehmung ihrer Rechte auf Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit inhaftiert ist. Stellen Sie bitte sicher, dass sie jegliche benoetigte medizinische Versorgung erhaelt. Ich moechte Sie daran erinnern, dass der Internationale Pakt ueber buergerliche und politische Rechte die Rechte auf freie Meinungsaeusserung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit festschreibt (Artikel 19, 21 und 22) festschreibt und der Iran Vertragsstaat dieses Pakts ist.

Mit freundlichen Gruessen,
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Aktivistin zu Haftstrafe verurteilt 
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.KW24/2015 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Atena Daemi
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."(Quelle: Amnesty International)

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