In den 1970er Jahren war der Dackel eine der beliebtesten Hunderassen. Überall stieß man auf die kleinen Gesellen. Danach gingen die Welpenzahlen merklich zurück.
Allerdings hat sich das Bild in den letzten Jahren deutlich geändert. Der Dackel ist wieder stark im Kommen. Deshalb stellen wir die freundliche Rasse hier in einem ausführlichen Porträt vor.
Ist Dackel, Dachshund oder Teckel richtig?
Der Dackel ist als Dachshund bekannt. In Jagdkreisen spricht man vom Teckel. Im englischsprachigen Raum nennt man ihn wegen seiner Figur Sausage Dog. Daher stammt auch der Kosename Wiener, der an die bekannten Würste erinnert.
Der Kurzhaardackel ist eine von drei Fellvarianten. Die anderen beiden sind der Langhaardackel und der Rauhaardackel. Alle drei zählen zu den Jagdhunden. Ihr Einsatzgebiet ist die Baujagd. Und hier werden Sie vor allem für die Jagd auf den Dachs eingesetzt.
Kurzhaardackel im kurzen Rasseporträt
Natürlich ist jeder Kurzhaardackel einzigartig. Anhand er folgenden Stichpunkte fassen wir die wesentlichen Merkmale der Rasse zusammen.
- Größe und Gewicht: Kurzhaarteckel sind klein und kompakt. Die Schulterhöhe liegt meist zwischen 20 und 27 Zentimetern. Ein Standarddackel wiegt zwischen 7 und 15 Kilogramm, während ein Zwergdackel zwischen 3,5 und 6 Kilogramm wiegt.
- Fell: Sie haben ein kurzes, glänzendes Fell, das in vielen Farben vorkommen kann, darunter schwarz, braun, rot und manchmal auch gescheckt.
- Körperbau: Der Körper ist lang und die Beine sind kurz. Dieser unverwechselbare Körperbau macht sie zu ausgezeichneten Jägern in engen Tunneln und Höhlen.
- Temperament: Kurzhaardackel sind mutige, lebhafte und freundliche Hunde. Sie sind oft sehr anhänglich und genießen die Gesellschaft ihrer Menschen.
- Bewegungsbedarf: Sie sind aktiv und brauchen regelmäßige Bewegung. Spaziergänge und Spiele sind ideal, um sie fit und glücklich zu halten.
- Gesundheit: Kurzhaardackel sind im Allgemeinen gesunde Hunde. Es gibt jedoch einige rassetypische gesundheitliche Probleme, wie Rückenprobleme aufgrund ihres langen Körpers.
- Pflege: Ihr kurzes Fell ist pflegeleicht. Ein regelmäßiges Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen und das Fell glänzend zu halten.
- Erziehung: Sie sind intelligent, aber auch ein bisschen stur. Konsequente und liebevolle Erziehung ist wichtig.
- Lebenserwartung: Mit guter Pflege und Ernährung leben Kurzhaardackel in der Regel 12 bis 16 Jahre.
So sieht der kleine Jagdhund aus
Typisch für den Kurzhaardackel ist die lang gestreckte, kurzläufige, aber dennoch kompakte Erscheinung. Der Kopf ist aufrecht, der Gesichtsausdruck aufmerksam. Besonders auffällig sind die extrem kurzen Beine.
Sie sind durch gezielte Zucht entstanden und das Resultat einer Selektion auf Chondrodysplasie. Dabei handelt es sich um ein Synonym für Achondroplasie, die bekannteste Form von genetisch bedingtem Kleinwuchs.
Die Hängeohren des Hunds sind lang und abgerundet. Sie sind nicht zu weit vorne am Kopf angesetzt.
Wie groß wird ein Kurzhaardackel?
Im Durchschnitt erreichen Dackel eine Schulterhöhe von etwa 20 bis 27 Zentimetern. Ihre Größe kann je nach Dackel oder Zwergdackel etwas variieren. Der Normalteckel, wie er früher genannt wurde, hat einen Brustumfang von über 35 Zentimetern.
Dazu kommt eine Gewichtsobergrenze von rund neun Kilogramm. Zwerg- und Kaninchenteckel sind deutlich kleiner. So wiegt ein Zwergdackel meist zwischen 3,5 und 6 Kilogramm.
Das Fell des Kurzhaardackels ist glänzend, kurz, dicht und liegt an. Es ist meist schwarz mit rotbraunen Flecken an Brust, unter dem Fang, an den Pfoten und über den Augen. Häufig ist die Unterseite der Rute rötlich.
Weitere erlaubte Farbvarianten sind:
Laut Rassestandard sind eine zu helle Färbung sowie Silber und Grau nicht erwünscht. Hingegen sind weiße Brustflecken genauso erlaubt wie weiße Zehen.
Wie stark haaren Kurzhaardackel?
Kurzhaardackel haaren wenig. Mit der richtigen Pflege ist es gut zu handhaben. Im Vergleich zu anderen Hunderassen ist der Haarverlust minimal.
Das Fell ist kurz und glatt. Deshalb verlieren Kurzhaardackel weniger Haare als Hunde mit längerem oder dichterem Fell. Dennoch durchlaufen Dackel eine jährliche Fellwechselzeit, in der sie mehr Haare verlieren.
Während dieser Zeit kann ein regelmäßiges Bürsten helfen, das Haaren zu kontrollieren und das Fell sauber und glänzend zu halten.
Wie alt werden Kurzhaardackel?
Kurzhaardackel sind bekannt für ihre Langlebigkeit. Sie haben im Durchschnitt eine Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren. Wobei die Lebenserwartung natürlich von vielen Faktoren abhängt.
So ist eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung wichtig für ein langes und gesundes Leben. Weiterhin unterstützen Sie mit einer guten tierärztlichen Versorgung die Lebenserwartung Ihres Dackels.
Es gibt auch Kurzhaardackel, die weit über ihre durchschnittliche Lebenserwartung hinaus leben. Jeder Hund ist individuell und die Lebenserwartung kann variieren. Mit liebevoller Pflege und Aufmerksamkeit werden Sie viele gemeinsame Jahre mit Ihrem Kurzhaardackel verbringen.
Charakter niemals unterschätzen
Wenn Sie sich mit dem Wesen des Kurzhaardackels beschäftigen, erkennen Sie sofort, warum er so beliebt ist. Er ist so gut wie immer freundlich und äußerst fröhlich. Doch diese Fröhlichkeit kann über sein starkes Selbstbewusstsein hinwegtäuschen.
Der Dackel ist kein Hund für jedermann. Und ein Anfängerinnenhund schon gar nicht. Er benötigt eine äußerst konsequente Erziehung. Und einen Menschen, der sich durch seinen Charme nicht um den Finger wickeln lässt. Damit der Dackel mit anderen Artgenossen gut auskommt, ist seine Sozialisierung von größter Bedeutung.
Wer sich die Zeit nimmt und in die Erziehung und Sozialisierung investiert, wird einen tollen Partner neben sich haben. Der Dackel muss seinen Rang im Rudel kennen. Dann funktioniert es mit anderen Hunden im Haushalt. Sein Mensch sollte ihm also deutlich klarmachen, wer das Sagen hat.
Dackel als Familienhund oder Wachhund?
Der Kurzhaardackel ist ein Familienhund. Er ist anhänglich und liebt es, mit der Familie unterwegs zu sein. Allerdings sollten die Kinder unbedingt schon größer sein. Er ist kein Hund für kleine Kinder. Hier fehlt es ihm an Geduld und er könnte leicht grob werden.
Doch auch wenn der Kurzhaardackel sich gut bei Ihnen in der Familie eingefügt hat, zeigt er immer wieder seinen Sturkopf. Unterwerfen wird sich der kleine Kerl nicht so einfach. Fremden gegenüber zeigt sich der Dackel sehr zurückhaltend. Eine besondere Eigenschaft des kleinen Jägers ist seine Eifersucht. Das kann seinem Menschen rasch zu schaffen machen.
In Acht nehmen sollten sich Besucherinnen. Sie werden gerne lautstark verbellt. Dieses Verhalten kann rasch zur Gewohnheit werden. Das beste Mittel dagegen ist es Ihren Dackel optimal auszulasten. Dabei sind einfache Spaziergänge bei Weitem nicht ausreichend. Denn diese Hunderasse will arbeiten.
Sie müssen Ihren Dackel beschäftigen
Obwohl der Dackel ein kleiner, lustiger Hund ist, bleibt er doch ein Jagdhund. Und diesen müssen Sie vor allem geistig fordern. Kopfarbeit ist bei ihm unerlässlich. Idealerweise orientieren Sie sich an den Aufgaben, die Ihr Hund bei der Jagd hätte.
Dabei gilt es zu beachten, dass Kurzhaardackel nicht immer auf ein Kommando warten. Sie entscheiden gerne auch mal selbst.
Kurzhaardackel bauen in der Regel keine so starke Bindung zu ihrem Menschen auf wie andere Hunde. Das ist auf ihr ausgeprägtes Selbstbewusstsein sowie die Unabhängigkeit zurückzuführen. Gepaart mit seiner Sturheit kann das mitunter sehr fordernd sein.
Wie gesund sind Kurzhaardackel?
Der Kurzhaardackel benötigt keine gesonderte Pflege. Für ein schönes Fell reicht gelegentliches Bürsten. Er ist nicht besonders anfällig für Infekte und ist alles in allem ein ziemlich robustes Kerlchen. Mitunter werden Dackel schon mal rund 16 Jahre alt.
Es gibt jedoch leider einige Erkrankungen, zu denen der Wiener neigen kann. Dazu zählen
Letztere ist die Bezeichnung für Krankheitssymptome, die durch einen Bandscheibenvorfall ausgelöst werden. Betroffen sind Hunde mit einer genetischen Knorpelwachstumsstörung wie der Chondrodystrophie. Diese Erkrankung betrifft auch Pekinese, Zwergpudel, Bulldogge und Mops.
Dackellähme vorbeugen
Vorbeugung ist daher essenziell. Ihr Dackel sollte keinesfalls an Übergewicht leiden. Das würde seine Wirbelsäule unnötig belasten. Bei Ihrem Dackel sollten Sie auf gewisse Sportarten verzichten. Denn diese Hunde sollten nicht zu viel springen. Agility ist daher kein Sport für einen Dackel.
Als Halterin eines Kurzhaardackels sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Ihr Hund keine Treppen steigen sollte. Hilfreich sind trotzdem kleine Treppen, um ins Auto oder auf die Couch zu gelangen. Eine Wohnung im fünften Stock ohne Aufzug ist daher ein Kraftakt. Denn Sie müssen Ihren Hund in diesem Fall tragen.
Kurzhaardackel mit bewegter Geschichte
Die Geschichte des kleinen Kerls reicht weit zurück. So sollen bereits zu Zeiten des ägyptischen Pharaos Thutmosis III Hunde gelebt haben, die dem heutigen Dackel ähnlich waren. Sie hatten kurze Beine, einen lang gezogenen Rumpf und lange Ohren.
Effektiv bekannt war der Dackel dann im Mittelalter. Damals lebten dackelähnliche Hunde, die Bracken. Der längliche Körper und die schmale lange Schnauze eigneten sich hervorragend zur Jagd auf Füchse und Dachse. Aus ihnen wurde mit Zeit der Teckel gezüchtet.
Der älteste und bis heute aktive Zuchtverein ist der Deutsche Teckelklub 1888. Der ursprünglichste aller Dackelarten ist der Kurzhaardackel. Seine Beliebtheit machte auch vor Amerika nicht halt. Gerade hier hat der Kurzhaardackel mittlerweile als Wiener einen echten Siegeszug hinter sich. Auch in Japan sind Dackel sehr beliebt.
Laut Züchterverband VDH steigt die Zahl der neugeborenen Dackelwelpen in den letzten Jahren leicht an. Seit dem Jahr 2019 stieg die Zahl von 5.921 auf 7.205 Welpen im Jahr 2021 an.
Über einen längeren Zeitraum betrachtet schwanken die Zahlen zwischen 5.600 und 7.200 Dackelwelpen pro Jahr. Denn bereits im Jahr 2007 erblickten 7.120 Dackel das Licht der Welt. Wer weiß, vielleicht kommt ja auch Waldi als Dackel Name wieder in Mode.
Wie viel kostet ein Kurzhaardackel?
Die Kosten für einen Kurzhaardackel können stark schwanken. Es hängt davon ab, wo Sie Ihren Hund kaufen. Ein Welpe von einem seriösen Züchter kann zwischen 800 und 1.500 Euro kosten. Manchmal sogar mehr, je nach Stammbaum und Show-Qualität des Welpen.
Beachten Sie, dass für Ihren Hund weitere Kosten anfallen. Dazu gehören Impfungen, Tierarztkosten, Futter, Leine, Halsband und Spielzeug. Außerdem sollten Sie die Kosten für Training, Pflege, Hundesteuer und mögliche Gesundheitsprobleme einplanen.
Sehen Sie den Kauf eines Kurzhaardackels als langfristige Verpflichtung an. Auch im Hinblick auf die Lebenserwartung.
Wenn Sie all diese Tatsachen nicht abschrecken und Sie Hundeerfahrung haben, dann sind Sie vielleicht der richtige Mensch für einen Dackel. Wenn Sie sich auf die kleinen Eigenheiten dieses bezaubernden Wesens einlassen, werden Sie einen hervorragenden Begleiter neben sich haben.
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