Im Zeitalter von Fernsehen, Computer, Streamingdiensten und Smartphone kommen manchmal wichtige Dinge zu kurz. Dazu gehört es, ein gutes Buch zu lesen. Wie wichtig das Lesen jedoch ist, zeigt eine Studie der Stiftung Lesen. Und die Studie kommt zu einem klaren Ergebnis: Vorlesen fördert die Lust und die Bereitschaft zum Lesen.
Kinder Kurzgeschichte - Neue Freundschaften
Je früher den Kindern vorgelesen wird, desto besser. Und nur wer Lesen kann, der kann auch an der Gesellschaft und den Medien teilnehmen und Dinge begreifen. Viel Spaß beim Vorlesen unserer Kurzgeschichte :
Der Beginn einer neuen Freundschaft
Die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, als der Wecker auf Michaels Nachttisch den Schlaf des 10-jährigen Jungens ein Ende setzte. Noch verschlafen griff Michael nach seinem Wecker, um das Klingeln abzuschalten, das seinen schönen Traum von einem Fußballspiel unterbrach, in welchem er der große Star war. Michael hatte morgens oft Schwierigkeiten, richtig wach zu werden, denn er fand es schön, lange zu schlafen und in seinem gemütlichen Bett zu bleiben.
Doch dies war ein ganz besonderer Tag für Michael, denn da seine Familie in eine andere Stadt umgezogen war, besuchte er nun die Schule in seiner neuen Heimat. Durch den Umzug in eine neue Umgebung musste Michael viele Dinge zurücklassen, die ihm sehr am Herzen lagen.
Er vermisste seine alten Freunde, denn Michael war nun neu in der Stadt und er hatte große Angst davor, dass er hier keine neuen Freunde finden würde. Michael fiel es schwer, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Aus diesem Grund fürchtete er sich vor dem ersten Schultag und der neuen Schule. Am liebsten wäre Michael einfach in seinem Bett liegen geblieben, doch seine Mutter öffnete die Tür zu seinem Zimmer und erklärte ihm, dass er sich nun für die Schule fertigmachen soll, da er sonst zu spät kommen würde. Obwohl sich Michael am liebsten gedrückt hätte, stand er auf und ging in das Badezimmer, um sich für den ersten Schultag fertigzumachen.
Als sich Michael auf den Weg zur Bushaltestelle machte, zeigte sich die Sonne am Horizont. Die Bushaltestelle war nicht weit von Michaels Zuhause entfernt, so dass er dort schnell ankam. Zunächst war Michael alleine an der Haltestelle. Er hatte die Hoffnung, dass dies auch so bleiben würde, bis der Bus eintrifft.
Doch nach ein paar Minuten kam eine Gruppe von vier Kindern in Michaels Alter zur Haltestelle und blieb in der Nähe von Michael stehen. Michael reagierte, indem er sich in die Ecke der Bushaltestelle zurückzog. Er hatte das Gefühl, die anderen Kinder würden über ihn reden, da sie ihn immer wieder anschauten und sich dann miteinander unterhielten. Als einer der Jungen etwas sagte und die anderen Kinder plötzlich laut lachten, war sich Michael sicher, dass sie sich über ihn lustig machten.
In Wirklichkeit erzählte der Junge den anderen lediglich einen Witz, den er vor ein paar Tagen gehört hatte. Michael wusste dies nicht und seine Verunsicherung wurde immer größer. Er dachte, die anderen Kinder würden sich auf seine Kosten amüsieren. Michael war schüchtern und er hatte Schwierigkeiten damit, neue Freundschaften zu schließen. Deshalb fiel es ihm schwer, seine alten Freunde zu verlassen, um in dieser Stadt ein neues Leben zu beginnen. Er traute sich nicht, die Kinder anzusprechen.
Michael war eingeschüchtert, da er davon ausging, von den anderen Kindern in dieser Stadt nicht akzeptiert zu werden. Aus diesem Grund beschloss Michael, sich erst einmal zurückzuhalten. Er wollte an seinem ersten Schultag nicht auffallen.
Die Minuten vergingen und als der Bus endlich kam, stand Michael vor einem weiteren Problem. Fast alle Plätze im Bus waren bereits besetzt. Nur wenige Plätze waren noch frei, doch Michael hatte nicht genug Mut, um sich zu einem anderen Kind zu setzen.
Also ging er einfach an den leeren Sitzen vorbei, bis er ziemlich weit hinten im Bus zwei Sitzplätze fand, die beide noch unbesetzt waren. Michael war verunsichert, denn er bemerkte, wie die anderen Kinder im Bus ihn anstarrten, da sie ihn nicht kannten. Man sah es Michael deutlich an, dass er sich nicht wohlfühlte.
Er setzte sich auf einen der Plätze und legte seine Schultasche auf den freien Platz neben sich. Damit wollte er verhindern, dass sich jemand zu ihm setzte. Einige Reihen vor ihm saß der Junge, welcher an der Bushaltestelle den Witz erzählt hatte. Er schaute immer wieder nach hinten zu Michael. Michael bemerkte dies und machte sich ganz klein, sodass er kaum noch zu sehen war. Die Busfahrt zur Schule dauerte nur einige Minuten, doch für Michael fühlte es sich an, als hätte die Fahrt mehrere Stunden gedauert.
Er war froh, dass die Busfahrt endlich vorbei war. Nun stand er vor seiner neuen Schule. Die meisten Schüler waren gerade dabei, die Schule durch den Haupteingang zu betreten. Michael atmete einmal tief durch und entschloss sich anschließend dafür, ebenfalls in das große Schulgebäude zu gehen.
Michaels neue Schule war um einiges größer als die Schule, welche er in seiner alten Heimat besucht hatte. Zunächst hatte Michael ein paar Probleme damit, das Zimmer zu finden, in welchem sein erster Kurs stattfand. Doch er schaffte es noch rechtzeitig, den Raum zu finden, in dem seine neue Klasse und sein Klassenlehrer bereits auf ihn warteten.
„So, du musst Michael sein. Komm nur herein und schließe bitte die Tür hinter dir", sagte der freundliche Lehrer zur Begrüßung. Michael schloss die Tür und stellte sich neben den Lehrer, nachdem dieser ihm mit einer Handgeste zu verstehen gab, dass er etwas näher kommen soll.
„Ich darf euch euren neuen Klassenkameraden vorstellen. Das ist Michael. Michael ist gerade erst hierher gezogen. Bitte begrüßt euren neuen Mitschüler." „Hallo, Michael", sprachen die Schüler im Chor und Michael zitterte am ganzen Körper. Er war sehr nervös, da viele Augen auf ihn gerichtet waren. „Dort hinten ist noch ein Platz frei. Setze dich doch bitte dort hin", sprach der Lehrer und deutete auf den freien Platz.
Michael traute seinen Augen nicht, denn an dem gleichen Tisch, an den er sich setzen sollte, saß der Junge, den Michael bereits an der Haltestelle und im Bus gesehen hatte. Michael setzte sich und merkte, wie der Junge ihn aus den Augenwinkeln beobachtete. Der Lehrer begann, etwas an die Tafel zu schreiben. Michael wollte gerade seine Sachen aus der Schultasche holen, als er merkte, dass der Junge neben ihm einen Zettel über den Tisch schob und ihn vor Michael liegen ließ.
Der Lehrer merkte dies nicht, da er mit dem Rücken zur Klasse stand und weiterhin etwas an die Tafel schrieb. Michael nahm den Zettel in die Hand und las, was darauf geschrieben stand. Ein leichtes Lächeln breitete sich in Michaels Gesicht aus. Michael ließ den Zettel in seiner Schultasche verschwinden und konzentrierte sich auf den Unterricht.
„Mein Name ist Leo", sprach der Junge, als die erste Unterrichtsstunde des Tages zu Ende war. „Ich weiß, das stand auf dem Zettel, den du mir gegeben hast." „Und wie ist dein Name?", fragte Leo. „Ich bin Michael." „Du bist neu in der Stadt, oder? Ich habe dich hier noch nie zuvor gesehen."
Dadurch, dass Leo Michael angesprochen hatte, war Michaels Nervosität vollkommen verflogen. Michael war nun total entspannt und kaum noch aufgeregt. „Ja, ich bin mit meinen Eltern vor ein paar Tagen in die Stadt gezogen." „Es ist schwer, in einer neuen Stadt Freunde zu finden. Aber mache dir keine Sorgen. In dieser Klasse sind wirklich alle sehr nett. Wieso bist du an der Bushaltestelle nicht zu uns gekommen?", wollte Leo von Michael wissen.
„Ich bin etwas schüchtern. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ihr euch über mich lustig macht." Leo schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, ich habe nur einen Witz erzählt. Wir haben nicht über dich geredet." Nun war es Michael peinlich, dass er sich nicht getraut hatte, Leo und die anderen Kinder an der Bushaltestelle anzusprechen. „Wenn du magst, bin ich gerne dein Freund", bot Leo an. Michael freute sich über dieses Angebot. „Ich wäre gerne dein Freund", entgegnete Michael mit freudiger Stimme. „Dann ist das wohl der Beginn einer neuen Freundschaft", kündigte Leo an und die beiden Kinder reichten sich glücklich die Hand.
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