Kuriose Begriffe aus Marketing und Design

Kuriose Begriffe aus Marketing und Design

Auf dem Anzeigenfriedhof lauert der Vampireffekt. Bleib also auf der Hut und lass dir nicht vom Schusterjungen mit der Sockenpuppe einen Zwiebelfisch aufbinden. Er dreht dir nur eine lange Regalnase. Bitte was? In der Welt des Marketings und Designs tummeln sich eine ganze Reihe mehr oder weniger oft verwendeter Begriffe, die auf den ersten Blick ziemlich kurios wirken und es nicht immer einfach machen, zu erahnen, was sie eigentlich bedeuten. Hier ein kleines Best-Of der seltsamsten Wörter aus dem Sprachschatz von Werbegestaltern.

Menschen & Tiere

Der Zwiebelfisch schwimmt tatsächlich durch die Gewässer der Welt, unter anderem durch die Ostsee, ist aber bekannter unter dem auch nicht gerade gewöhnlichen Namen Ukelei. Die meisten Menschen, die sich von Berufswegen darum bemühen, Texte ansprechend zu präsentieren, haben nichts gegen den Zwiebelfisch in der Ostsee, wohl aber gegen den sprichwörtlichen Zwiebelfisch in ihrer Arbeit. Als Zwiebelfisch wird ein einzelner Buchstabe bezeichnet, der irrtümlich in einer anderen Schrift als der restliche Text gesetzt wurde.

Den Klammeraffen findet man überwiegend in Mittel- und Südamerika sowie auf jeder gewöhnlichen Tastatur. Klammeraffe ist eine Bezeichnung für das “@”-Zeichen, welches heutige Werbegestalter nicht unbedingt selten verwenden. Da das “@”-Symbol ein a mit einem großen geschwungenen Bogen ist, liegen Assoziationen mit dem langen, beweglichen Schwanz der echten Klammeraffen durchaus nahe.

Nun wird es politisch unkorrekt. Der Ausdruck Hurenkind bezeichnet in der Typografie die letzte Zeile eines Absatzes, die auf einer neuen Spalte oder Seite beginnt, was als eher unästhetisch gilt und vermieden werden sollte. Inzwischen wird das Hurenkind auch des Öfteren als Witwe bezeichnet oder seltener als Hundesohn. Das Gegenstück zum Hurenkind bildet der Schusterjunge. So wird die erste Zeile eines Absatzes, die alleine am Ende einer Spalte oder Seite steht, genannt. Ein alter Merksatz besagt: „Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt, ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht.“ Für Typografen ist dies eine sehr traurige Geschichte.

Komische Dinge

Die Sockenpuppe lässt uns eher an eine Zeit denken, als professionell hergestelltes Spielzeug noch Luxus war, den sich nur wenige Eltern leisten konnten, und nicht an das Social-Media-Zeitalter, in dem wir heute leben, doch die Sockenpuppe taucht tatsächlich sehr oft in der virtuellen Welt auf. Als Sockenpuppe wird ein neben dem eigentlichen Benutzerkonto angelegter Schein-Account in Internetforen oder anderen virtuellen Communitys bezeichnet. Sockenpuppen werden zu unterschiedlichen Zwecken angelegt, beispielsweise, um berufliche und private Benutzerkonten zu trennen, aber auch um zu Werbezwecken stärkeren Einfluss auf eine Community zu nehmen. Solche falschen Accounts werden nicht sehr geschätzt und häufig gesperrt.

Deutlich weniger Kontrovers ist die Regalnase. Dabei handelt es sich um kleine Anhänger an Supermarktregalen, die genutzt werden, um auf Rabattaktionen hinzuweisen. Ein putziger Name für ein Objekt, das oft gesehen, aber selten bewusst wahrgenommen wird.

Ein bisschen gruselig

Der Anzeigenfriedhof ist ein Ort, den die meisten Menschen unbewusst meiden und den Werbegestalter bewusst fürchten. Dabei handelt es sich um den Teil von Zeitungen und Zeitschriften, der so überfüllt ist mit Anzeigen aller Art, dass diese vom Leser nicht mehr wahrgenommen werden. Das ist der Tod für eine Werbeanzeige.

Den Vampireffekt mag man in der Werbung auch nicht sonderlich. Blut fließt dabei zwar eher selten, aber es versickert sehr viel Geld ins Nichts. Der Ausdruck Vampireffekt beschreibt in der Werbung die Ablenkung vom eigentlich beworbenen Produkt durch Nebeneffekte, etwa durch die Hintergrundmusik oder einen mitwirkenden Prominenten. Statt des Produkts bleibt nur dieses eine Element in Erinnerung und zieht wie ein Blutsauger die ganze Aufmerksamkeit auf sich. So sind schon Songs zu Charthits und Personen zu Stars geworden, aber der eigentliche Zweck der Werbekampagne wurde völlig verfehlt.


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